Wenn etwas nicht stimmt im Kindergarten

Gelegentliches Jammern über das „Nicht-in-den-Kindergarten-wollen“ darf sein. Auch wir Eltern haben die Nase irgendwann mal voll vom Arbeiten gehen oder dem alltäglichen Trott. Was aber, wenn sich das Klagen häuft oder Eltern das Gefühl bekommen, dass etwas nicht stimmt?

Bereits kleine Veränderungen bringen Unsicherheit

Kinder mögen Regelmäßigkeit, sie orientieren sich an wiederkehrenden Abläufen. Also wäre es eine Idee dort anzufangen. Gibt es zuhause oder im Kindergarten etwas Neues, das womöglich Unsicherheit mit sich bringt? Nimmt man vielleicht, ohne weiter darüber nachzudenken, eine neue Route zum Kindergarten oder gibt es ein neues Kind in der Gruppe, das den geliebten Sitzplatz einnimmt oder das Lieblingsspielzeug dauerbesetzt hält?

Für uns Erwachsene sind es oft nur Kleinigkeiten, aber für Kinder bedeutet es weitaus mehr. Da macht es einen Riesenunterschied, ob die Lieblingsbetreuung beim Mittagessen ein „Guten Appetit“ trällert oder die Vertretung im Krankheitsfall ein „Mahlzeit“ rausposaunt. So kann es schon mal sein, dass gerade deswegen das Essen nicht mehr schmeckt.

Möglichkeiten sich mitzuteilen

Manchmal kann es auch Kindern zu viel werden, zu viele Menschen, zu viel Lärm oder sie sind müde, weil sie schon länger keinen Mittagsschlaf mehr machen. Die Gründe sind genauso verschieden wie die kleinen Individuen selbst.

Sohn und Mutter lachen

Manchmal weiß der Nachwuchs selbst nicht, wieso er sich unwohl fühlt und im Gespräch ist es auch nicht immer so leicht das herauszufinden. Auf die Frage: „Wieso willst du denn plötzlich nicht mehr in den Kindergarten?“, kann man schon mal die Antwort: „Weil ich nicht will“, bekommen. Vielleicht gibt es ja in diesem Fall eine andere Möglichkeit sich auszudrücken. Einige Kinder schaffen das mit Farben, manchen hilft ein Rollenspiel mit den Kuscheltieren oder Puppen. „Welche Farbe hat denn das Spielen im Kindergarten? Möchtest du mir deinen Freund im Kindergarten zeichnen? Puppe Emma geht heute in den Kindergarten, wen sieht sie da als erstes? Womit spielt denn Emma gerne? Spielt jemand mit ihr? Was sagen ihre Freunde zu ihr?“

Im Gespräch mit den Pädagoginnen zu bleiben, vor allem wenn Eltern nicht mehr vorankommen, ist auf jeden Fall sinnvoll. Sie haben Erfahrung und ein Gespür dafür, was die Kinder in der Gruppe bedrückt und können das Verhalten des Kindes im Kindergarten beobachten. Gemeinsam findet sich bestimmt die Ursache und auch eine Lösung, damit das Kind wieder gerne in den Kindergarten geht und alle glücklich sind.

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Ein Artikel von

Portraitfoto Melanie Scheucher

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