Umgang mit Wut

Kennen Sie das? Ihr Kind ist wütend, beginnt zu schreien und toben und im selben Augenblick merken Sie, wie in Ihnen die Wut zu brodeln beginnt?

 

Unsere Kinder haben eine tiefe Verbindung zu unseren Emotionen und können daher sehr schnell in uns Eltern Ärger, Frust und Gereiztheit auslösen. Sollen wir nun die Kinder zum Nachdenken über ihr Verhalten in ihr Zimmer schicken oder sie bestrafen?

Wie können wir auf unsere Kinder eingehen und dabei nicht selbst in Wut ersticken?

Fragen über Fragen, welche wir Eltern uns beinahe täglich stellen. Eine passende Anleitung oder ein Rezept, wie diese Situationen vermieden werden können gibt es nicht. Wohl aber Ideen, wie Sie selber Ihre Emotionen unter Kontrolle halten können, sodass Sie liebevoll auf Ihren Nachwuchs eingehen können.

Tipp #1: Durchatmen mit der 5er Regel!

Probieren Sie es aus! Atmen Sie durch die Nase ein und zählen dabei bis fünf. Halten Sie dann kurz die Luft an. Danach atmen Sie durch den Mund wieder aus und zählen wieder bis fünf. Wenn Sie bei der fünf angekommen sind, haben Sie vollständig ausgeatmet. Wiederholen Sie das ganze fünfmal! Diese Atemübung beruhigt ihr Zentralnervensystem. Sie werden merken, dass Sie schon etwas ruhiger und gelassener werden.

Tipp #2: Aus der Situation gehen!

Verlassen Sie nach Möglichkeit (das geht leider nicht immer) für ein paar Minuten den Raum. Sperren Sie sich beispielsweise kurz ins WC ein oder schnappen Sie frische Luft am Balkon.

Tipp #3: WUT der Eltern!

Bevor Sie Ihr Kind anschreien, ohrfeigen, etc. hauen Sie 5 Mal ordentlich in einem Polster! Ihr Kind lernt dabei gleich eine Strategie wie es auch mit seiner eigenen Wut umgehen kann.

Tipp #4: Dein Kind ist NIE gegen Dich!

Kinder sind die loyalsten Menschen auf der Welt. Sie würden, beinahe egal was ihre Eltern sagen und tun, nie gegen sie handeln. Kinder lieben ihrer Eltern, genauso wie sie sind. Mit all ihren Fehlern und Macken! Daher ist Ihr Kind nie dein Gegner oder Fein. Es handelt immer nur für sich und niemals gegen Sie. Wenn es trotzt, rebelliert, schreit, beißt, spukt, etc. macht es das nie in böser Absicht.

Tipp #5: Bedürfnisse von Eltern!

Achten Sie immer gut auf Ihre Bedürfnisse: Essen und Schlafen stehen hierbei an oberster Stelle. Schauen Sie, dass Sie halbwegs regelmäßig und gesund essen. Nützen Sie den Mittagsschlaf Ihres Babys um sich zu entspannen. Der Haushalt läuft nicht weg und kann daher auch mal warten. Gehen Sie mit Ihrem Kind am Abend schlafen, wenn Ihnen danach ist. Nehmen Sie sich vor mindestens einmal am Tag 10 Minuten spazieren zu gehen und achten Sie auf Ihre Beziehungen. Ein regelmäßiger Austausch mit Erwachsenen ist sehr für das wichtig.

Tipp #6: Bedürfnisse von Kindern!

Das Kind möchte, das seine Bedürfnisse erfüllt werden. Es probiert aus, will Erfahrungen sammeln, Neues lernen, seine Selbstwirksamkeit und Willenskraft testen und Autonomie erlangen. Es wehrt sich auf die einzige ihm gerade mögliche Art und Weise gegen Verletzungen seiner Integrität. All das braucht es um jeden Tag ein bisschen eigenständiger und schlussendlich erwachsen zu werden. Das alles tut es aber ohne jegliche böse Absicht! Es lernt nicht laufen um Ihnen davonzulaufen und auch nicht sprechen, um Ihnen zu widersprechen. Ihr Kind muss auch erst lernen mit seinen eigenen Emotionen umzugehen. Dafür braucht es Sie! Ein liebevolles, empathisches Gegenüber, welches auf es eingeht und liebt und akzeptiert, egal wie es sich in manchen Situationen verhält.

Tipp #7: Vorbildwirkung!

Unterschätzen Sie Ihre Vorbildwirkung nicht! Ihr Kind beobachtet Sie immer: wie Sie sich verhalten, wie Sie sprechen, etc. Wenn Sie lernen mit Ihren eigenen negativen Emotionen umzugehen (beispielsweise bei Wut in einen Polster zu hauen, tief durchzuatmen, etc.) wird es Ihr Kind früher oder später auch eine angebrachte Emotionsregulation entwickeln.

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