Tipps und Anregungen wie der Lern-Dschungel mit Teenagern gemeistert werden kann - Teil 2

Vieles im Schulsystem baut darauf auf, zu einem bestimmten Zeitpunkt ein gewisses Level von Leistung zu erreichen. Den Anforderungen in der Schule gerecht zu werden, passiert in den meisten Fällen nicht von selbst und braucht daher den Beitrag in der Familie.

Der Kabarettist, Klaus Eckel, hat einmal an einem Kabarettabend gesagt. „Stellt euch vor, ein Mensch aus dem 18. Jahrhundert würde wieder bei uns landen. Er würde völlig überfordert sein, egal wohin er geht – alles ist neu – nur in der Schule würde er sich wohlfühlen und sagen, endlich kenne ich mich wieder aus.“ Für mein Empfinden, spricht diese Parodie einen wahren Kern aus. Fortschritte gemäß des heutigen Wissensstandes der Entwicklungspsychologie und der Pädagogik, hin zu einem ganzheitlichen und nachhaltigen Lernen, gehen nur sehr langsam voran. Vieles oder das meiste baut darauf, zu einem bestimmten Zeitpunkt ein gewisses Level von Leistung zu erreichen. Den Anforderungen in der Schule gerecht zu werden, passiert in den meisten Fällen nicht von selbst und braucht daher den Beitrag in der Familie.

Unterstützung von außen

Wenn die Möglichkeit besteht, dass beide Elternteile sich am Schul- und Lernalltag der Kinder einbringen können, ist das toll. Es kann aber auch sein, dass man die Erziehungsaufgabe Großteils oder vielleicht sogar komplett alleine tragen muss. Dann ist es unbedingt von Vorteil, sich Unterstützung im Familien – oder Bekanntenkreis zu suchen. Ich bekomme in meinem Umfeld immer wieder mit, wie herausfordernd es ist, das Thema Schule mit wenig bis gar keiner Hilfe zu meistern. Den Teenagern ist leider überhaupt nicht geholfen, wenn die Eltern selber total ausgelaugt und überfordert sind. Deshalb gilt: lieber einmal mehr jemanden zur Unterstützung bitten, als einmal zu spät.

Beziehung ist wichtiger als Leistung

In manchen Familien ist Schule mit sehr viel Leistungsdruck verbunden. Das versuchen wir rigoros zu vermeiden. Wir wollen nicht, dass Schulleistungen oder Noten, den Selbstwert der Kinder negativ beeinflusst. Uns ist wichtig, dass Kinder zu einem selbstständigen und verantwortungsvollen Erwachsenen heranwachen, aber Noten sollen keine Auswirkung auf die Beziehung zu den Kindern haben. Bemühen, Pflichtbewusstsein und Anstrengung wird gefordert, aber es darf auch einmal eine Schularbeit oder ein Test daneben gehen.

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Hobbys und Freunde

Schule nimmt meist einen großen Teil des Alltags der Teenager ein. Bei all den Schularbeiten, Hausaufgaben und möglicherweise Lernschwächen, kann es passieren, dass für Freizeit und anderwärtige Aktivitäten keine Zeit und Ressource mehr bleibt. Vor allem, wenn jemand im Klassenverband wenig oder keinen Anschluss findet, sind Freundschaften und Hobbys außerhalb der Familie unumgänglich.

Teenager surfen gemeinsam am Handy

Ich selbst kann mich noch an eine Phase in meiner Volksschulzeit erinnern, in der ich mich als Außenseiterin gefühlt habe. In der Situation waren Freundinnen und Hobbys außerhalb der Schule für mich enorm wichtig. Vielleicht findet die/der eine sogar dabei einen Hinweis für eine spätere Ausbildung oder einen Beruf. Im Sportverein, in der kirchlichen Jugendarbeit, in der Musikschule oder im familiären Umfeld, werden Erfahrungen ermöglicht, die in der Schule nicht gedeckt werden können. Diese Aktivitäten wiederum wirken sich oftmals positiv auf die Schule aus. So unterstützt beispielsweise Klavier spielen, die mathematischen Lernkapazitäten.

So ist unsere Devise: Wenn es in der Schule eng wird, sollen deshalb nicht gleich Freizeitaktivitäten gestrichen werden, sondern mit den Kindern gemeinsam eine gute Balance zwischen Schule und Freizeit gesucht werden.

Anderen helfen

Nicht alle Kinder können von ihren Eltern voll unterstützt werden. Kinder mit Migrationshintergrund haben es diesbezüglich oft schwer. Auch andere Gründe wie Schicksalsschläge, eine Krankheit o.ä. können es Kindern fast unmöglich manchen, den nötigen Anschluss in der Schule beizubehalten. Halten wir also unsere Augen und unser Herz offen, um ggf. dem einen oder anderen Kind die Möglichkeit für ein gemeinsames Lernen geben oder eine Familie anderwärtig zu unterstützen.

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