Zähne putzen leicht gemacht – 5 Tipps

Wir waren vor Kurzem beim Zahnarzt zur jährlichen Kontrolluntersuchung. Da gehen wir übrigens schon hin seit die Kinder zwei Jahre alt waren. Die Mädchen durften sich auf den Stuhl setzen, den Mund kurz aufmachen und der Zahnarzt hat hineingesehen- mehr ist nicht passiert. Die ganze Aktion lief völlig angstfrei ab und dauerte auch nicht lange. Danach gab es eine kleine Belohnung in der Zahnarztpraxis.

Der nette Zahnarzt fragte auch diesmal die Kinder: „Putzt du dir jeden Tag die Zähne?“ Die stolze Antwort der Kinder ist immer: „Ja, 2x sogar.“

Was bei der Mama immer die Frage aufwirft – Wer bitte putzt sich denn nicht täglich die Zähne? Woraufhin der Zahnarzt (wie immer) lacht und sagt: „Du wärst überrascht, wie viele das nicht tun.  Und dann bekommen die Zähne Löcher.“

Ein paar Tipps, damit Zähneputzen zur Routine wird und (hoffentlich) nie Karies entsteht.

#1 Zähneputzen ist ganz normal

Ab dem allerersten Zahn haben wir die Zähne geputzt. Anfangs nur mit einem Wattestäbchen abgerieben, später, ab dem zweiten oder dritten Zahn habe ich eine besonders weiche Baby-Zahnbürste benutzt. Der Vorteil ist, dass die Kinder von Anfang an den Druck im Mund gewöhnt werden.

Zähneputzen ist tägliche Selbstverständlichkeit.

Eine fixe Routine sorgt dafür, dass Zähneputzen zur Gewohnheit wird.  Jeden Tag in der Früh und am Abend wird geputzt. „Da fährt die Eisenbahn drüber“: Egal wie müde wir sind, der Mund wird zumindest kurz geöffnet und die Zähne notdürftig abgebürstet. Im Idealfall aber natürlich mindestens 2 Minuten gründlich gereinigt.

#2 Vorbild sein und gemeinsam Zähne putzen

Mama und Papa putzen mit und zeigen vor. Weil Kinder ja nicht (nur) davon lernen, was wir sagen, sondern was wir vorleben, achten wir Eltern darauf, dass sie uns regelmäßig beim Zähneputzen sehen. Die Kinder dürfen auch mal Mamas Zähne putzen und Papas Zahnpasta auftragen, oder Mama putzt vor und die Kinder „spiegeln“ das Putzverhalten.

#3 Spaß haben

Wir haben ein paar „Zahnputzlieder“ erfunden und einen Zahnputz-Rhythmus zu dem der Mund offen bleibt. Und ja, diese Lieder sind sehr albern, aber auch sehr lustig. In anderen Familien dürfen Kinder ein 2-minütiges Video ansehen oder einen Song anhören, während sie (gründlich) Zähne putzen.

Zahnpasta und Zahnbürste frei wählen – je bunter desto beliebter.

Es gibt Zahnbürsten mit Tiermotiven, mit Blinkelichtern, mit Comic-Helden, etc. Ich finde, alles was hilft, die Kinder fürs „Werkzeug Zahnbürste“ zu begeistern, ist erlaubt. Genauso wie das Experimentieren mit verschiedenen Zahnpasten, Geschmäckern und Farben.

Eigenverantwortung und Kontrolle bis zum 10. Lebensjahr.

Schrittweise wird den Kindern Eigenverantwortung übergeben. Anfangs putzen noch die Eltern. Wenn die Kinder schon gut eine Zahnbürste halten können, putzen die Jüngsten selber, später dann das halbe-halbe Modell – also Mama/Papa und Kinder wechseln sich ab.

Irgendwann dürfen die Kinder natürlich ganz alleine bürsten, bis zum 10. Lebensjahr putzt ein Erwachsener nach.

Den Tipp hat uns vor Jahren der Kinderarzt gegeben und der Zahnarzt hat es bestätigt. Das Nachputzen durch einen Erwachsenen hilft, die Zähne möglichst lange Kariesfrei zu halten.

Am einfachsten zu merken ist das Putzen nach der KAI-Methode: „Kauflächen – außen – innen“. Für die ganz Kleinen ist das natürlich noch schwer zu verstehen, aber ab dem Kindergarten bzw. spätestens in der Volksschule klappt das super.

Ab dem Kindergartenalter kann auch Zahnseide benutzt werden. Anfangs noch mit Zahnseide-Sticks, die die Kinder an das Gefühl von Zahnseide zwischen den Zähnen gewöhnt und die Zwischenräume sauber halten. Im Drogeriemarkt gibt es extra designte Zahnstick- farblich ansprechend und entsprechend kleiner als jene für Erwachsene.

#4 Geduld, Geduld, Geduld

Bei jüngeren Kindern ist das Zähneputzen ein willkommener Anlass, Autonomie und Widerspruchsgeist zu zeigen und lautstark zu protestieren. Das hat mal grundsätzlich nichts mit dem Zähne putzen an sich zu tun, also bitte mitbedenken, dass gerade in der Trotzphase (und auch später) einfach alles zu Protesten führen könnte.

Konsequent bleiben, freundlich und bestimmt. Kein Zwang und schon gar nicht den Mund mit Gewalt aufdrücken o.ä., das schadet vermutlich mehr, als wenn das Zähneputzen einmal ausfällt. Wir haben es glücklicherweise fast immer „geschafft“, dass zumindest die Zahnbürste in den Mund kam und kurzen Kontakt mit den Zähnen hatte, was bei einem übermüdeten oder willensstarken Kind schon mehr als ausreichend ist.

#5 Was gar nicht geht – Süßes nach dem Zähneputzen

Sehr unklug: Nach dem Zähneputzen an der Milchflasche nuckeln, gesüßten Tee oder Saft trinken oder als Belohnung fürs Zähne putzen eine Nascherei verspeisen.

Ganz wichtig: Zähne sollen über Nacht sauber sein, sonst bekommen die säurebildenden Bakterien (Kariesbakterien)  viel Futter und lösen die schützenden Mineralien von den Zähnen. Dann entstehen Löcher.

Unser Zahnarzt hat übrigens gemeint, dass meine Töchter eine große Chance haben, ohne Karies und Löcher und ohne große Zahnprobleme bis ins hohe Alter zu kommen. Also, wenn das kein Ansporn ist, weiterhin 2x täglich so gründlich zu reinigen?!

Ähnliche Artikel

Ein Artikel von

Weitere Artikel des Autors lesen