Wie man mit dem ewigen Vergleichen aufhört

Sind andere Väter „besser“ als man selbst? Ist das eigene Kind klug, sozial oder kreativ genug? Wen interessiert das eigentlich? Denn Vergleiche führen fast immer zu einem: Unzufriedenheit!

Vergleiche kommen überwiegend aus dem Bereich des Wettkampfes. Wer hat welche Zeit gelaufen, wer hat den Speer wie weit geworfen und wer bitte hat diesen Rekord mit welchen Mitteln und Voraussetzungen aufgestellt?

Wer vergleicht, der hinterfragt auch sich selbst

Sie sind nicht per se schlecht oder gar zu verteufeln. Wer vergleicht, der hinterfragt auch sich selbst und die eigenen Mittel, Methoden, Zugänge und Verhaltensweisen. Tue ich genug, um dieses oder jenes Ziel oder diesen oder jenen Zustand zu erreichen? Was muss ich tun und wo muss ich ansetzen, damit ich es erreiche?

Schön und gut, möchte man sagen. Auch Kinder brauchen Vergleiche, etwa in der Schule. Diese gleicht schließlich einer Art Spiel, das sich schnell durchschauen lässt:

Wie viel Zeit muss ich investieren, um welchen „Output“, sprich Note zu erhalten?

Unsichere Faktoren mögen dabei noch Nervosität und Geschmack des Lehrers sein, zumal in Deutsch. Aber: Das Spiel funktioniert - der Einsatz der Mittel ist bei diesem Beispiel definierbar.

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Schön und gut abermals: Aber was hat das in der Erziehung und vor allem im Umgang mit den eigenen Kindern verloren? Ist man beispielsweise wirklich ein besserer Vater, wenn man genauer zuhört, mehr Zeit ins gemeinsame Spielen investiert und insgesamt aufmerksamer ist, was das Nachspüren der Lebenswelt des Nachwuchses betrifft?

Eine gewisse Lässigkeit und Leichtigkeit erleichtert einiges!

Ich denke nicht! Was natürlich nicht bedeutet, dass man alles schleifen lassen sollte und die Gleichgültigkeit zur Leitkategorie des eigenen Handelns werden sollte. Aber: Eine gewisse Lässigkeit und Leichtigkeit erleichtert einiges!

Der überambitionierte Vater (und natürlich auch Mutter) neigt dazu, so viel zu planen, so viel zu wollen, so viel vermeintlich Gutes tun zu wollen, dass die eigentlichen Bedürfnisse, die auch zum Teil aus dem Moment heraus entstehen, vollkommen ignoriert werden. Doch was hat das alles mit dem ewigen und kaum abstellbaren Vergleichen zu tun, in dessen Zwickmühle sich Eltern eigentlich fast ständig befinden? Ganz einfach:

Vergleiche und überbordende Ambitionen sind eng verwandt und eigentlich verschwistert!

Denn auch hier setzen die ewigen Vergleiche ein: Welcher Vater hat wie viel mit seinen Kindern unternommen und haben andere Väter nicht viel höhere Ambitionen als man selbst? Mehr ist in diesen Denkmustern auch wirklich mehr. Ob nicht manchmal auch weniger besser wäre, sprich, dem Nachwuchs auch Raum zu Freispiel und zur oftmals kreativitätsfördernden Langeweile zu geben, kommt dabei kaum aufs Tapet.

Fazit: Dem Nachwuchs auch „Luft zum Atmen“ geben

Also: Womöglich einfach mal die ewigen Vergleiche versuchsweise beiseitelassen, dem Nachwuchs auch „Luft zum Atmen“ geben und insgesamt die richtige Balance zwischen Lässigkeit und Anspruch finden. So gelingt es womöglich, entspannter zu sein: Man selbst und die Kinder. Letztere werden es einem danken.

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