Was machen Pfadfinder?

Was machen Pfadfinder und Pfadfinderinnen überhaupt? Sie entdecken nicht nur ihre Talente, sie lernen auch die Natur kennen und erleben Gemeinschaft – ein Überblick.

Was machen Pfadfinder und Pfadfinderinnen überhaupt?

Der Schulanfang steht bevor und damit auch wieder einmal der Beginn eines neuen, aufregenden Pfadfinderjahres. Für alle Interessierten besteht im Herbst die Möglichkeit, sich bei einer Pfadfindergruppe anzumelden. Doch welche Gründe gibt es, Teil der (weltweit größten!) Kinder-und Jugendorganisation zu werden? Was genau macht man eigentlich bei den Pfadfindern?

Pfadfinder entdecken ihre Talente

Einmal in der Woche treffen sich die Kinder und Jugendlichen (in der Regel zwischen 7 und 21 Jahren) in ihren jeweiligen Alterstufen (von 7-10, 11-14 usw.), den sogenannten Sparten, zur Heimstunde. Dort werden ihnen durch ihre LeiterInnen spielerisch die Schwerpunkte der Pfadfinderbewegung nähergebracht. Dazu zählen zum Beispiel Weltoffenheit, Hilfsbereitschaft und Teamwork. Ein abwechslungsreiches Programm an Aktivitäten soll die verschiedenen Interessen der Kinder und Jugendlichen anregen und ihnen dabei helfen, ihre eigenen Stärken zu entdecken und diese zu fördern; sei es das schauspielerische Talent durch Theateraufführungen oder die sportliche Begabung durch Völkerball-Turniere.

Pfadfinder sind nie allein

Mitglieder der Pfadfinder sind Teil einer Gemeinschaft. Anders als in der Schulklasse, die Gleichaltrige zu gemeinsamen Leistungen anhält, befindet sich das Kind hier in einer Gruppe, die mehrere Jahrgänge und Kinder aus verschiedenen Schulbezirken umfasst. Hier ist es Mitglied einer Peer Group, die durch traditionelle Werte und gemeinsam erlebte Abenteuer zusammenwächst.

Das Kind ist Teil seiner eigenen Sparte und Gruppe, aber auch einer weltweiten Gemeinschaft – Pfadfinder und Pfadfinderinnen gibt es nämlich in 169 Ländern! Regelmäßig finden Jamborees statt, das sind Lager, bei denen sich Mitglieder aus der ganzen Welt versammeln.

Pfadfinder lernen die Natur kennen

Mehrmals im Jahr bietet sich für die Kinder die Gelegenheit, an Lagern in der Natur teilzunehmen – für die Eltern oft eine willkommene Chance für Zweisamkeit. Das Highlight des Pfadfinderjahres ist das ein- bis zweiwöchige Sommerlager. Das bedeutet ein bis zwei Wochen Spaß in der Natur, abseits des Alltags: spielen, (für die Älteren) zelten, wandern, schwimmen, basteln, lachen, singen – Dinge erleben, die man sonst nicht erleben würde.

Stadtkinder, die noch nie die Möglichkeit hatten, eine Kuh zu streicheln oder sich vor einer Nacktschnecke zu gruseln, kommen durch Wanderungen und Lager in Berührung mit der Natur und den Elementen. Wer sich nie eine Bergwanderung zugetraut hätte, wird durch die Gruppe dazu ermuntert und kehrt stolz und selbstbewusst zurück. Wo erlebt man heute schon ein Bad in einem kühlen Gebirgsbach, ein Nachtgeländespiel unter sternenklarem Himmel oder die Romantik eines knisternden Lagerfeuers?

Und was machen Pfadfinder noch? Sie setzen sich mit ihrem Glauben auseinander

Einer der acht Pfadfinderschwerpunkte lautet „Leben aus dem Glauben“. Kindgerechte Reflexion über die eigenen Glaubensrituale, Kenntnis der Weltreligionen und Toleranz gegenüber Andersgläubigen sowie Ansprechen der spirituellen Bedürfnisse bei überkonfessionellen Gottesdiensten sind unter anderem Inhalt der Heimabende und Lager. Manche Pfadfindergruppen sind auch lebendiger Bestandteil ihrer jeweiligen Pfarrgemeinden.

Familien, die ihre Kinder bei den Pfadfindern anmelden möchten, sollten wissen, dass das Pfadfinderjahr parallel zum Schuljahr organisiert ist und Anmeldungen Anfang September bei den jeweiligen Pfadfindergruppen stattfinden. Es besteht auch die Möglichkeit, einfach in die Heimstunde schnuppern zu kommen und anschließend zu entscheiden, ob man Mitglied werden möchte.

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