Mit der Natur wachsen - wie Gärtnern Kinder stark macht

Anschaulicher und direkter als beim Gärtnern und Pflanzen kann man die Natur im Grunde kaum erleben.

Es ist wunderbar, wenn man beobachten kann wie aus einem Sonnenblumenkern eine wunderschöne, imposante Sonnenblume entsteht.

Wenn aus einem winzigen Kürbiskern, der in der Erde eingepflanzt wird, Monate später ein kiloschwerer Kürbis geerntet und eine köstliche Kürbiscremesuppe gekocht werden kann.

Gott hat die Natur für den Menschen geschaffen, dass er sie für sich nutzt, aber auch verantwortungsvoll mit ihr umgeht und sie schützt. Dies gilt es unseren Kindern von Klein an zu vermitteln.

 

Spielerische Annäherung

Es ist im Kind durch seine angeborene Neugier grundgelegt, dass es sich spielerisch der Natur nähern und sich von ihr verzaubern lassen kann. Bereits Maria Montessori zählte das Gärtnern zu den „unabdingbaren Übungen des praktischen Lebens“. Daher werden heute mancherorts bereits im Kindergarten kleine Frühbeete angepflanzt, Kresse wird in Volksschulklassen gezogen, damit sich das Verständnis dafür was es braucht, damit ein Samenkorn wachsen kann, bereits früh entwickeln kann.

Eine wunderbare Entdeckungsreise

Für manch einen mag Gartenarbeit vielleicht eine lästige Pflicht sein, doch gerade gemeinsam mit kleinen Kindern kann sie zu einer wunderbaren Entdeckungsreise werden.

Was lässt sich alles im Boden und unter der Erde, vielleicht sogar beim Unkrautjäten entdecken?

Schnecken, Asseln, Regenwürmer, Spinnen, Ameisen, Engerlinge und vieles mehr wird meist mit großem Eifer und viel Freude beobachtet.

  • Beim Gärtnern können bereits die Kleinsten ihre Kräfte unter Beweis stellen, denn das Unkraut an der Wurzel zu packen und heraus zu ziehen kann sehr anstrengend sein.
  • Auch abgeschnittene Zweige und Äste können mit ihrer Hilfe gebündelt und zum Häckselplatz gebracht werden.
  • Auch das Gießen kann während Hitzeperioden den Kindern übertragen werden. Mit dem Gartenschlauch zu hantieren und sich im Nachhinein noch gegenseitig nass zu spritzen gehört dann doch oft einfach dazu.
  • Besondere Freude bereitet es  den Kindern, wenn sie Gartengeräte wie Schaufel, Rechen und Harke im Kinderformat besitzen, die ihnen ganz allein gehören

 

Es braucht ein Zusammenspiel von vielen Faktoren, damit sich die Pflanzen gut entwickeln können: dazu zählen vor allem Regen und Sonne. Wie sich aber nun Hitze, Kälte und Unwetter auf die Ernte auswirken, sind wichtige Erkenntnisse für Kinder.

Sie lernen auf diese Weise bereits im Vorschulalter ganz nebenbei Verantwortung zu übernehmen und auch bei Missernten neuen Mut zu fassen, nicht zu verzagen und neu nach zu pflanzen.

 

Kinderbeet anlegen - Verantwortung übernehmen

Neben den Beeten für die gesamte Familie hat es sich bewährt, dass Kinder ihr eigenes, kleines Beet anlegen, für welches sie alleine die Verantwortung übernehmen dürfen.

Dabei macht es Sinn, schnell wachsende Pflanzen wie Radieschen, Erbsen, Karotten, Kürbisse, Kresse, Sonnenblumen oder Zwiebeln auszuwählen.

Das Bohnenzelt

Bohnenzelte eigen sich ganz besonders, wenn später darin gespielt werden kann: dabei steckt man etwa zwei Meter lange Pflanzstöcke kreisförmig in die Erde und bindet sie oben mit einer starken Schnur zusammen, damit sie deren Form stabil und sicher halten. Der Durchmesser sollte knapp unter zwei Metern sein. Unten an den Stäben werden Bohnensamen eingepflanzt, die sich bereits nach wenigen Wochen von selbst an den Stäben emporziehen und so ein schattiges grünes Zelt bilden.

Sobald das Laub dichter wird, können die Kinder in diesem Zelt sogar spielen.

Bohnen können über mehrere Wochen hinweg geerntet werden. Wer das Ganze bunt haben möchte, kann natürlich auch Feuerbohnensamen einpflanzen.

Gärtnern auf der Fensterbank

Wer über keinen Garten verfügt muss aber keinesfalls auf das Gärtnern verzichten!Auch die Fensterbank eignet sich gut dafür: Küchenkräuter, wie Kresse, Thymian, Basilikum, Melisse, Petersilie und Salbei können sehr gut am Fenster gezogen und geerntet werden. Die Kinder können den Fortschritt des Wachsens und Gedeihens auch so unkompliziert miterleben.

Persönliche Erinnerungen

In unserer Familie haben wir zu speziellen Anlässen bestimmte Pflanzen eingepflanzt: So erhielten wir zu unserer Hochzeit einen wunderschönen Rosenstock von einer Freundin, an dessen Blüten wir uns jedes Jahr von neuem erfreuen. Zur Geburt eines Kindes pflanzten wir einen rosa blühenden Pfirsichbaum, den wir zu diesem Anlass geschenkt bekommen hatten.

Tipp:

Lavendelstöcke wachsen bei uns rund um ein Beet. Sobald dieser blüht, trocknen wir die Zweiglein und binden sie zu kleinen Sträußen, die sich wunderbar aufbewahren lassen. Zu bestimmten Anlässen freuen sich liebe Menschen immer wieder über ein Sträußlein davon, das noch Jahre danach in den Kästen seinen guten Duft verströmt.

Viele Freude beim Ausprobieren!

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