Kinderkrebshilfe durch Haarspende

Am 15. Februar fand der internationale Kinderkrebstag statt. Er ist den Kindern und Jugendlichen gewidmet, die gegen diese Krankheit kämpfen. Auch ich wollte heuer die Krebsforschung unterstützen. Eine Geldspende reichte mir allerdings nicht. Deshalb suchte ich nach weiteren, vielleicht ein wenig außergewöhnlichen Methoden und ich wurde fündig. Ich hatte etwas, was viele Krebspatienten verloren haben: ein langes dichtes Haar. Also beschloss ich dieses zu spenden.

Der Verein „Die Haarspender“ war für mich der richtige Ansprechpartner.

VEREIN "DIE HAARSPENDER"
"Echthaarperücken für Kinder, die Ihr eigenes Haar durch Krankheit verloren haben"
Götzgasse 3, Top 29
1100 Wien
Austria

www.diehaarspender.at

+43 676 9404567    (9 - 18 Uhr Mo-Fr.)

​office@diehaarspender.at

Hier kann man Haare spenden und mit diesen einem kranken Kind eine Freude machen. Denn aus diesen Haaren werden Perücken hergestellt und den Familien zur Verfügung gestellt, die sich eine Echthaarperücke nur schwer leisten können.

Der Tag, an dem ich die Haare gespendet habe

Schnell und unkompliziert vereinbarte ich einen passenden Termin und ein paar Tage später ging ich gespannt hin. Die Tür öffnete mir Thomas Möller, der Gründer des Vereins. Ein ehemaliger Frisör, der seinen Job aus gesundheitlichen Gründen aufgeben musste. Doch ganz hat er ihn nicht aufgegeben. Er schneidet die Haare nun für einen guten Zweck.

Als ich vor einem großen Spiegel den Platz nahm, überprüfte Thomas mit einem Maßband die Länge meiner Haare. Er fragte mich, wie meine Frisur danach ausschauen sollte und bevor er die ersten Strähnen abgeschnitten hat, stellte er mir noch die wichtigste Frage von allen: ob ich mir tatsächlich sicher bin, dass ich meine Haare so radikal kürzen will. Ich nickte entschlossen und kurze Zeit später war ich 30 Zentimeter meiner Haare los.

Haarspende, die Großes bewirkt

Während er meine Haare geschnitten hat, erzählte er von seinem Verein. Er machte mir klar, dass die Haare den kranken Kindern viel mehr geben, als nur ein hübsches Aussehen. „Eine Patientin konnte tagelang nicht schlafen, weil sie Schmerzen hatte. Ihre Mutter war schon so verzweifelt und als ich ihr die Perücke übergeben habe, hat sich das Mädchen sehr gefreut. Sie hat ihre Schmerzen völlig vergessen. Danach redete ich noch mit ihrer Mutter und paar Augenblicke später haben wir bemerkt, dass die Kleine friedlich eingeschlafen ist. Nach vielen Nächten hat sie wieder ein wenig Erholung gefunden,“ erzählt Thomas und mir wird klar, was diese Kinder alles durchmachen müssen.

Neben der Therapie sind es auch die Schmerzen, der Verlust des Alltages, den sie gewohnt waren, der Verlust der Freiheit, vieler Freundschaften und die Angst, wie es weiter geht. Ich war sehr froh, dass ich zumindest einen kleinen Beitrag dazu leisten konnte, dass sich diese Kinder wieder normal fühlen können. Und nachdem meine Haare weg waren, habe ich schon entschieden, sie wieder lang wachsen zu lassen. Damit ich sie wieder spenden kann.

Wer kann spenden?

Jede Perücke wird aus 3-5 gespendeten Zöpfen hergestellt. Bei der Herstellung verliert man ungefähr 10 Zentimeter von der Haarlänge. Deshalb ist eine bestimmte Länge notwendig.

Spenden kann jeder, der bereit ist, mindestens 27 cm von seinen Haaren abzuschneiden. Bei der Spende muss man noch folgende Sachen beachten:

  • Haare ab 27 cm, Ideallänge ab 40 cm (bei gestuften Haaren sollten die kürzesten Stufen im Zopf nicht kürzer als 27 cm sein)
  • Haare können glatt, gelockt oder auch wellig sein
  • ungefärbte Haare sind am besten geeignet, allerdings sind gefärbte ebenfalls verwendbar
  • blondierte Haare sind auch in Ordnung, sofern die Struktur gesund ist
  • auch getönt, gesträhntes oder „gemäschtes“ Haar ist verwendbar
  • leicht splissiges aber sonst gesundes Haar ist auch in Ordnung
  • früher geschnittene „alte“ Zöpfe sind verwendbar und können nach bis zu 70 Jahre Aufbewahrungszeit immer noch verwendet werden.

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