Ideen für einen Spieleabend für die gesamte Familie
Ein gemütlicher Abend, an dem alle mitspielen dürfen: Vom Kleinkind bis zu den Großeltern, vom Brettspiel bis zum Bewegungsspiel. In diesem Beitrag findest du kreative Spielideen, Tipps für eine faire Spielkultur und erfährst, warum gemeinsames Spielen nicht nur Freude bringt, sondern auch den Familienzusammenhalt stärkt.
"Juhuuu, ein Spieleabend!“ Freudiges Geplapper beim Abendessen, sofort sind alle begeistert. Welche Abendeuter heute noch anstehen werden? Schnell wird gegessen, die Stimmung hebt sich und der Tisch wird flink, in der Vorfreude auf das, was heute noch Spannendes kommen mag, abgeräumt. Gerade wenn das Wetter vielleicht nicht zum Draußensein einlädt, wenn die Abende wieder etwas länger und kühler werden oder Ferien sind, laden Spieleabende zum gemeinsamen Verweilen als gesamte Familie ein.
Warum ein Spieleabend mehr ist als nur Spielen
Natürlich wird jeden Tag gespielt, doch was ist nun das Besondere an einem ganz speziellen Spieleabend?
Am Spieleabend spielen bei uns ALLE Familienmitglieder, Jung und Alt, Groß und Klein miteinander und jeder der möchte, darf sich ein Spiel aussuchen. Die Spielauswahl ist nicht nur auf Karten- und Brettspiele am Tisch begrenzt, es können auch Fingerspiele, Kniereiter und Bewegungsspiele ausgesucht werden.
Spiele für alle Altersgruppen – Vielfalt ist gefragt
Gerade in Familien, in in denen die Alterstunterschiede zwischen den einzelnen Kindern groß sind, wird die Spielauswahl breiter gefächert sein und es muss von Seiten der Erwachsenen darauf geachtet werden, dass wirklich für jeden etwas Interessantes dabei ist.
Es macht Sinn, wenn mit der Auswahl zuerst die Kleinen an der Reihe sind.
Wenn diese dann schlafen gehen, kommen die Großen mit deren Wünschen dran.
Spielideen mit Spaßgarantie
Es tut gut, wenn man als Eltern bereits einige Vorschläge machen und vielleicht den einen oder anderen ausgefallenen Spielevorschlag aus dem Ärmel zaubern kann:
- Nachtverstecken/Verstecken im Dunkeln: Im Haus ist alles dunkel. Nur derjenige, der sucht, darf eine Taschenlampe benutzen. Dann wird es richtig spannend. Wenn man möchte, kann man vorher vereinbaren, dass sich die Versteckten, mit Klopfgeräuschen bemerkbar machen müssen, damit das Suchen lustiger wird. Es ist interessant, denn gerade „Verstecken im Dunkeln“ macht Kindern jeden Alters, immer großen Spaß.
- Treppenspiel: dafür wird ein Würfel, der etwas präpariert werden muss, benötigt: die Zahlen eins bis drei bleiben bestehen, während die anderen Seiten abgeklebt werden. Auf die 4 kommt ein roter Punkt, auf die 5 ein blauer Punkt und auf die 6 ein gelber Punkt. Nachdem man gewürfelt hat, darf man die Augenzahl, die der Würfel anzeigt an Treppenstufen hochsteigen. Bei Rot muss man stehen bleiben, bei Blau eine Stufe zurück gehen und bei Gelb darf man noch eine Stufe hochsteigen. Wer als erster oben ankommt, hat gewonnen.
- Flaschenkegeln: dafür werden neun leere Plastikflaschen, am besten in derselben Größe, benötigt. Mit einem kleinen Ball darf derjenige, der an der Reihe ist versuchen, möglichst viele Flaschen umzuwerfen.
- Zeitung reißen: Jeder bekommt eine Zeitungsdoppelseite. Wer es schafft, daraus die längste, zusammenhängende Schlange zu reißen, hat gewonnen. Dafür wird einiges an Geduld und eine ruhige Hand benötigt.
Wenn Spielen früher schwierig war
Manch einen wird das Thema „Spielen in der Familie“ langweilen oder als belastend erscheinen, weil vielleicht in der Herkunftsfamilie nicht gemeinsam gespielt wurde, oder weil schlechte Erfahrungen insofern gemacht wurden, dass Spiele meist im Streit geendet haben, weil vielleicht jemand nie verlieren gelernt hatte, oder immer nur derselbe verloren hatte.
Was gemeinsames Spielen bewirken kann
Wer negative Erfahrungen beim Spiel in der Familie gemacht hat, tut gut daran, es vielleicht noch einmal zu versuchen und ohne Vorurteile noch einmal von Neuem damit zu beginnen, denn der positive Effekt des gemeinsamen Spiels liegt auf der Hand:
- Es stärkt den Familienzusammenhalt, die Kooperationsfähigkeit wird trainiert, besonders kleine Kinder lernen spielerisch, sich an Regeln zu halten und auch einmal zu verlieren.
- Intelligenz und Reaktionsvermögen werden trainiert, aber auch Rücksichtnahme und das Verfolgen eigener Interessen wird spielerisch gelernt und verstärkt.
Kooperative Spiele für die Kleinsten
Bereits kleine Kinder können sehr leicht durch ganz einfache, kooperative Spiele, bei denen es nicht um das Gewinnen an sich, sondern vielmehr um das gemeinsame Erreichen eines Ziels geht, an das gemeinsame Spiel herangeführt werden. Bei uns zu Hause wurde dafür sehr gerne das „Obstgartenspiel oder das Hamsterradspiel“ gespielt. Es können auch Puzzles gemeinsam gelegt, oder Bauklotztürme gebaut werden. Wichtig in diesem Alter ist es, dass alle zusammenarbeiten, anstatt gegeneinander anzutreten.
Verlieren lernen – ein wichtiger Entwicklungsschritt
Wenn Kinder älter sind, macht es Sinn, sie langsam darauf hin zu weisen, ihnen vorzuleben, dass jeder einmal verlieren wird und dass man in einem weiteren Versuch vielleicht die Chance hat, zu gewinnen. Dass es vielmehr um das Verbringen von gemeinsamer, schöner Zeit geht, als darum erster zu sein, können Kinder meist erst im Schulalter verstehen.
Die Freude am Spielen bleibt nur dann erhalten, wenn jeder faire Chancen erhält, keiner ausgesondert, oder an den Rand gestellt wird. Gegnerische Allianzen zu bilden, einander auszutricksen oder gar auszuschließen führt dazu, dass die Lust am Spielen verloren geht, der Selbstwert sinkt und Frustration entsteht.
Kinder aus Familien, in denen eine faire und schöne Spieltradition gepflegt wurde, werden auch im Erwachsenenalter faire Teamplayer sein, gerne spielen und Freude an der Weiterführung, wertvoller Spieleabende haben.
Spieleabende als Türöffner für Gespräche
Zudem ergeben sich an solchen lockeren Abenden oft tiefe Gespräche über Themen, die unsere Kinder zurzeit beschäftigen, wir erhalten Einblick in deren momentane Gefühlswelten und dürfen sie vielleicht bei der Lösung des einen oder anderen Problems unterstützen.
Viel Freude beim Ausprobieren!
