Erziehung ist kein Kinderspiel - Entspannte Feiertage in der Familie

Wie kann man Stress rund um Weihnachten vermeiden und die Feiertage in der Familie genießen? Hier einige Anregungen für ein enstpanntes Weihnachten.

Die Sehnsucht, dieses Fest oder auch die Zeit davor und danach gemeinsam in der Familie zu verbringen, ist ein schöner und natürlicher Wunsch. Doch können Familien mit Kindern dabei sehr leicht überfordernd werden, wenn man es allen Omas, Opas, Onkeln und Tanten recht machen will.

Wer kommt am Heiligen Abend?

Überlegen Sie sich, wer wann wohin eingeladen oder besucht wird. Wenn die Kernfamilie zu Weihnachten allein sein möchte, kann dies auch durchaus legitim sein. Richtig verpackt, wird man dafür Verständnis finden.

Ein Weihnachtsplan, bei dem die Bedürfnisse der Kernfamilie Vorrang haben, schützt vor Überforderung und unnötigen Konflikten.

Ein Weihnachtsplan, bei dem die Bedürfnisse der Kernfamilie Vorrang haben, schützt vor Überforderung und unnötigen Konflikten. Weihnachtsessen, Weihnachtslieder, Weihnachtsbescherung: Wichtig ist, dem Perfektionismus abzuschwören. Weniger ist mehr. Wer will schon, dass die Mutter den ganzen Tag am Herd und am Rande der Erschöpfung steht?

Delegieren

Besonders Frauen neigen dazu, sich allein für den harmonischen Ablauf des Festes verantwortlich zu fühlen. Wenn Sie delegieren und mitbestimmen lassen, fühlen sich alle Familienmitglieder ernst genommen, haben mehr Spaß an der Sache und die Hausfrau weniger Arbeit. Gerade Omas und Opas lieben es, sich zu Weihnachten nützlich zu machen. Wenn man die Aufgaben richtig verteilt, können sie tatsächlich eine große Hilfe sein, man muss nicht alle Kekse selbst backen, alle Besorgungen selbst erledigen. Viele Omas und Opas sind froh und dankbar, wenn sie gebraucht werden – wenn man die Freiwilligkeit und das rechte Maß der Zumutbarkeit dabei bedenkt.

Vorsicht vor perfekten Inszenierungen

Um die Weihnachtsidylle perfekt zu inszenieren, unternimmt man oft große Anstrengungen. Gerade dann sind Pannen vorprogrammiert: Der Truthahn wird dunkelbraun, die Beilage kalt, der Keksteller zerschellt auf dem Boden, die Kinder kichern oder streiten, anstatt feierlich zu singen - und die Schwiegermutter meint, dass es das zu ihrer Zeit nicht gegeben hätte… Wer solches nicht mit Humor zu nehmen weiß, bewegt sich am Rande des Nervenzusammenbruchs – mit dem Ergebnis, dass alle froh sind, wenn die Feiertage endlich vorbei sind.

Toleranz zeigen

Kommt es nicht öfter bei Familienfeiern zu Auseinandersetzungen? Nur zu Weihnachten nimmt man es besonders tragisch. Ärgern wir uns nicht über Unvollkommenheiten und Verschrobenheiten unserer Lieben! Wer hätte denn keine Fehler? Selbst dann, wenn ich mich für beinahe perfekt halte, habe ich kein Recht, dies auch den anderen abzuverlangen. Wenn wir unsere Qualitäten mit echter Bescheidenheit einbringen, werden wir dafür umso lieber Anerkennung und Zuneigung ernten.

Für Kinder zählt allein die Zeit mit der Familie.

Wenn wir uns bemühen, Rücksicht zu nehmen, aber auch einander sein zu lassen, wie wir sind, können wir entspannen und uns aneinander freuen. Gerade bei Kindern zählt nicht die Perfektion, sondern Zeit füreinander und echte Zuneigung, die eine fröhliche, entspannte Atmosphäre erst wirklich ermöglichen.

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Ein Artikel von

Portraitfoto Maria Neuberger-Schmidt

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