Kindgerechte Glaubensvermittlung: Der Papst

Papst Franziskus starb am Ostermontag 2025. Einen Tag vor seinem Tod spendete er noch tausenden Gläubigen den Ostersegen am Petersplatz in Rom. Viele sehen dies als Wunder an, da er bereits lange Zeit schwer krank war.

Franziskus wurde am 17. Dezember 1936 in Buenos Aires, der Hauptstadt von Argentinien geboren. Seine Eltern tauften ihn auf den Namen Jorge Mario, sein Nachname war Bergoglio. Am 13. März 2013 wurder er mit 76 Jahren zum Papst gewählt. Wenn ein Mann zum Papst gewählt wird, nimmt er einen neuen Namen an. Jorge wählte den heiligen Franziskus als Vorbild, nannte sich daher Papst Franziskus und lebte wie der heilige Franz von Assis sehr einfach. Denn in seiner Heimat Argentinien sind viele Menschen sehr arm. Oft leben sie in verfallenen Hütten auf der Straße. Papst Franziskus machte oft auf die Armen in der ganzen Welt aufmerksam und wollte helfen. Er traf sich mit Mitgliedern der Regierung und Menschen, die in sozialen Organisationen arbeiten.

Der heilige Franz von Assisi wurde vor vielen hundert Jahren in einer reichen Familie geboren, verzichtete aber auf all den Reichtum und wurde Mönch. Er lebte freiwillig in Armut und half Menschen, die nicht viel besitzen. Nach seinem Tod wurde er heiliggesprochen. Viele Christen leben in sehr armen Ländern, daher freuten sich viele Menschen über die Wahl von Jorge Mario zum Papst. Auch war Franziskus der erste Papst, der nicht aus Europa kam.

Papst Franziskus war der 266. Papst und damit das Oberhaupt der gesamten katholischen Kirche. Jeder Papst ist auch Staatsoberhaupt des Vatikans, dem kleinsten Staat der Welt. So klein, dass er mitten in Rom, der Hauptstadt von Italien, liegt.

Was passiert nach dem Tod des Papstes?

Stirbt der Papst, wird von den Kardinälen ein neuer Papst gewählt. Kardinäle sind eine Gruppe von Priestern, die dem Papst bei der Leitung der Kirche helfen.

Am 7. Mai 2025 treffen sich 133 Kardinäle aus 77 Ländern in Rom und wählen gemeinsam einen neuen Papst. Dieses Treffen nennen wir Konklave. Das Wort stammt aus der lateinischen Sprache und bedeutet „Schlüsselzimmer“ oder „abgeschlossenes Zimmer“.

Denn bis die Kardinäle einen neuen Papst gewählt haben, werden sie gemeinsam eingesperrt.

Sie dürfen keinen Kontakt zu Menschen nach außen aufnehmen, keine Handys haben, nicht ins Internet gehen, kein Radio hören und keine Zeitungen lesen. Die Wahl findet in der berühmten Sixtinischen Kapelle im Vatikan statt. Diese Kapelle ist für ihre Wände voll mit berühmten Gemälden bekannt.

Wer darf nun zum Papst gewählt werden?

In jedem Land gibt es Gesetze, auch in der katholischen Kirche. Das Kirchenrecht besagt, dass jeder katholische Mann, der nicht verheiratet und mindestens 35 Jahre alt ist, zum Papst gewählt werden kann. Tatsächlich wählen die Kardinäle jedoch seit sehr langer Zeit immer einen ihrer Kollegen zum Papst. Ist man erst einmal zum Papst gewählt, ist das normalerweise eine Verpflichtung bis zum Tod. Ganz selten kommt es vor, dass ein Papst auch zurücktritt. Der letzte war Papst Benedikt XVI., der 2013 sein Amt niederlegte.

Wie läuft die Papst-Wahl ab?

Gewählt wird geheim. Die Kardinäle sollen sogar mit verstellter Handschrift die Stimmzetteln ausfüllen, damit niemand nachher weiß, wer für wen gestimmt hat. Jeder Stimmzettel wird dreimmal überprüft, bevor er gezählt wird.

Nur, wenn mehr als zwei Drittel aller Kardinäle (das sind mindestens 89) denselben Namen auf den Stimmzettel geschrieben haben, war die Wahl erfolgreich. Die Kardinäle verbrennen ihre Stimmzettel in einem Ofen. Kommen die Kardinäle zu keiner Einigung, verbrennen sie ihre Stimmzettel mit nassem Stroh. Dann kommt schwarzer Rauch aus dem Kamin. Haben die Kardinäle einen neuen Papst gewählt, verwenden sie trockenes Stroh und aus dem Schornstein steigt weißer Rauch aus. So weiß die ganze Welt, dass wir einen neuen Papst haben. Auch die Glocken des Petersdoms beginnen zu läuten.

Warten auf den neuen Papst

Wenn die Menschen in Rom auf diese Weise erfahren haben, dass ein neuer Papst gewählt worden ist, gehen viele tausende auf den Platz vor den Petersdom und warten darauf, dass der neue Papst sich ihnen vorstellt. Das ist ein sehr spannender Moment, weil die Menschen ja noch nicht wissen, wer Papst geworden ist.

Wenn die Spannung am Höhepunkt ist, kommt ein Kardinal auf den Balkon des Petersdoms und sagt zu den wartenden Menschen "Habemus Papam!", das heißt: "Wir haben einen Papst!". Dann sagt er wer Papst geworden ist und wie sich der Papst nennt. Der Papst selbst kommt wenige Augenblicke später auf den Balkon, ganz in weiß gekleidet, und spricht zu den Menschen. Das wird im Fernsehen weltweit übertragen. Veilleicht schaust auch du.

Das längste Konklave

Das längste Konklave dauerte fast drei Jahre. Nach dem Tod von Clemens IV. im Jahr 1268 konnten sich die 19 Kardinäle einfach nicht einigen. Sie trafen sich im päpstlichen Palast, berieten sich, stritten miteinander und gingen anschließend wieder nach Hause. Erst nach dieser langen Wahl wurde das Konklave eingeführt. Dass die Päpste abgeschottet von der Außenwelt wählen, soll dafür sorgen, dass sie sich schneller einigen.

Papst Franziskus  wurde innerhalb von zwei Tagen zum Papst gewählt. Auch sein Vorgänger, der deutsche Kardinal Ratzinger, wurde ebenfalls in nur zwei Tagen zum Papst gewählt. Er nahm den Namen Benedikt XVI. an.

Gemeinsames Gebet für eine gute Entscheidung

Viele Menschen der Welt beten darum, dass die Kardinäle eine gute Wahl treffen. Sie bitten den Heiligen Geist, die Kardinäle zu führen und ihnen Weisheit zu schenken. Mittlerweile gibt es viele Möglichkeiten, gemeinsam für die Kardinäle zu beten. So kannst Du zum Beispiel auf der Webseite Adoptieren Sie einen Kardinal - Beten Sie für das Kardinalskollegium symbolisch einen Kardinal „adoptieren“ und für ihn beten.

Sei auf jeden Fall dabei und bitte deine Eltern, ab 7. Mai öfter Nachrichten zu schauen, damit du als erstes erfährst, wer der neue Papst wird.

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