Einmal Liebe, bitte! Der Ruf nach Liebe ist nicht nur Kindersache

Der Ruf nach Liebe ist nicht nur Kindersache. Auch Erwachsene verlangen regelrecht danach. Gerade Eltern stehen immer wieder vor herausfordernden Situationen, in denen es darauf ankommt, wie es in ihrem Innersten aussieht: Strotzen sie vor Kraft und Stärke oder fühlen sie sich schwach und leer – denn die Liebe kann nur in diesem Maß weitergegeben werden, in dem sie auch vorhanden ist.

„Komm in meine Arme“, möchte die Mutter ihrem Kind sagen. Doch sie schafft es nicht. Ihr mangelndes Verständnis gegenüber dem Verhalten ihres Kindes und ihr fehlendes Mitgefühl hindern sie daran. Was aber ist geschehen? Es gab Streit zwischen den Geschwistern und die Mutter ist über das unangebrachte Verhalten eines ihrer Kinder aufgebracht. Gerne hätte sie das Kind in den Arm genommen und durch diese schwierige Situation begleitet. Aber es fehlt ihr an Kraft und Stärke. „Einmal Liebe, bitte“, hört sie sehnlichst ihren inneren Ruf.

Nahrung für Körper, Geist und Seele

Die Liebe der Eltern ist die Nahrung, die den seelischen Hunger der Kinder stillt. Kinder brauchen Nahrung für Körper, Geist und Seele. Brot für den Leib im irdischen Leben, und Brot als Nahrung für die Seele. Eltern helfen mit ihrer Zuwendung und achtsamen Begleitung ihrem Kind dabei, die Aufgaben, die das Leben mit sich bringt, gut zu meistern. Doch an wen können sich Eltern wenden, wenn sie an ihre Grenzen stoßen? Wenn es ihnen an Kraft und Stärke fehlt, um die Aufgaben, die ein Kind mit sich bringt, gut zu meistern? Hier meldet sich Jesus zu Wort:

„Ich bin das Brot des Lebens, wer zu mir kommt, wird nie mehr hungern.“ (Joh. 6, 35) Dieser Bibelvers ist nicht wörtlich gemeint. Er weist uns darauf hin, dass es verschiedene Arten von Hunger gibt und Jesus sich darum kümmert, wie wir zu dem kommen, was wir brauchen. In Matthäus 7, 11 heißt es: „Wenn schon menschliche Eltern die Bitten ihrer Kinder mit dem beantworten, was für sie am besten ist, um wie viel mehr wird unser Vater, der im Himmel ist, so handeln!“ In diesem Bibelvers geht es um uns Menschen, die sich anstrengen und bemühen, aber halt alles andere als perfekt sind. 

In dieser menschlichen Unvollkommenheit möchte Gott uns in seine Arme nehmen und uns seine Liebe schenken.

Im 1. Johannes 4,16 lesen wir, dass Gott Liebe ist. Liebe ist nicht nur eine Eigenschaft Gottes, sondern er ist Liebe in sich selbst. Die Liebe hat ihren Ursprung in seinem Wesen. Liebe im eigentlichen Sinn ist tief verbunden mit der Entscheidung und dem Willen, immer das Beste für den Anderen zu suchen. Gott möchte das Beste für uns. Die Liebe der Eltern ist ein Widerschein der Liebe Gottes zu uns Menschen.

„Den Erschöpften gibt er neue Kraft, und die Schwachen macht er stark.“ (Jes. 40,29)

kleines Mädchen sieht freude strahlend mutter an

„Wie viele ihn (Jesus) aber aufnahmen und an ihn glaubten, denen gab er (Gott) das Recht, Kinder Gottes zu werden.“ (Joh. 1, 12) Und als Kinder Gottes dürfen wir darauf vertrauen, dass Gottes Geist in uns wohnt. (Röm. 8, 15) Dieser Geist ist es, der die Veränderung in uns Menschen bewirkt. Er hilft uns, Gott zu erkennen und seinem Willen zu folgen. Eine Redensart besagt: „Wie der Vater, so der Sohn.“ Gott wünscht sich, dass seine Kinder seine Charaktereigenschaften tragen. Die neue Geburt, die einen Menschen zu einem Kind Gottes macht, ist ein Werk Gottes. Sie ist ein geistlicher Vorgang mit dem Ergebnis, dass neues, geistliches Leben entsteht. Sie bewirkt ein neues Denken, Fühlen und Handeln, ein Leben in Übereinstimmung mit Gott – also eine Veränderung, die durch Gottes Kraft von innen heraus kommt.

Um geistlich zu wachsen, benötigt es Nahrung. Diese geistliche Nahrung ist das Wort Gottes. Es nährt unsere Seele und führt uns zu geistlicher Reife. Doch das geschieht nicht von heute auf morgen – das braucht Zeit. Deshalb sollten wir das Wort Gottes zu unserer täglichen Speise machen.

Wer in Gott und seinem Wort verwurzelt ist, bringt Frucht des Heiligen Geistes in seinem Leben hervor. Die Frucht des Heiligen Geistes aber ist Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Selbstbeherrschung. (Gal. 5, 22) Sie sind die Charaktereigenschaften Gottes. Sie machen uns fähig zu lieben – und das macht einen Menschen kraftvoll und stark. „Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben.“ (Joh. 10, 10)

Gott lädt uns Menschen zu sich ein, um an seinen reich gedeckten Tisch zu kommen. Wenn es Eltern an Liebe fehlt, möchte Gott sie satt machen. Er will ihren inneren Hunger stillen, um die Aufgaben, die ein Kind mit sich bringt, gut zu meistern. Wer Gottes Einladung folgt, wird seine ganze Fülle erleben.

 

 

 

Ähnliche Artikel

Ein Artikel von

Weitere Artikel des Autors lesen