Schwimmen lernen leicht gemacht?

Wie kann mein Kind das Schwimmen lernen? Eigentlich ist das gar nicht so schwer – hier 5 Tipps, wie es bei uns geklappt hat.

„Schwimmen“ – oder besser gesagt, das „Noch-Nicht-Schwimmen-Können“ war in den vergangenen Monaten großes Thema bei uns daheim. Unbedingt wollte mein Sohn schwimmen können. Unbedingt! Und groß war die Sorge, es nicht zu lernen.

 

Schwimmen lernen: Auf der „To-do-list“ ganz oben

Woher dieses „unbedingt“ und auch die tatsächlich große Sorge kamen, haben wir trotz intensiven Nachforschens nicht herausgefunden. Es war nicht, dass alle seine Freunde schwimmen können und er nicht. Es war auch nicht, dass keiner seiner Freunde es kann und er möchte da herausstechen. Irgendwie hatte es den Anschein, dass er die Tatsache schwimmen zu können als eine Art Meilenstein auf seinem Weg sah, den er mit seinen gerade einmal 7 Jahren „endlich“ abhaken wollte. So wie Radfahren ohne Stützen, auf das Riesenpferd am Western-Spielplatz hinaufklettern oder Kartoffelgulasch (fast ganz) alleine kochen.

Nun gut, wir Eltern nahmen diesen wirklich großen Wunsch sehr ernst und versprachen über Wochen jeden Tag, dass wir im Urlaub in Italien versuchen werden, das mit dem Schwimmen hinzukriegen. Um nicht völlig planlos an die Sache heranzugehen, holten wir uns davor noch ein paar gute Tipps von einer Freundin, die selbst mal – in Schul- und Studienzeiten – Schwimmlehrerin war.

Naja, und was soll ich sagen? Die Tipps waren – für meinen Sohn! – so passend, dass ich sie gerne und aus Überzeugung weitergebe, denn: Mein Sohn kann schwimmen. Wer auf diese Tatsache stolzer ist – mein Sohn… oder mein Mann und ich ist noch nicht raus. 😉

Und hier sind sie, die fünf Tipps, die in unserem Fall zum Erfolg geführt haben:

Trockenübung 1: Tischtennisball wegblasen

„Was hat denn, bitteschön, ein Tischtennisball mit schwimmen lernen zu tun?“, wird jetzt wohl manch einer fragen – also jedenfalls ich hatte, um ganz ehrlich zu sein, diesen Gedanken. Nun, ganz einfach: Mit Hilfe des Tischtennisballes lernen oder perfektionieren die Kinder das „Durch-die-Nase-(aus)atmen“. Legt den Tischtennisball zum Beispiel auf einen Tisch und lasst euer Kind den Tischtennisball über den Tisch blasen… die dazu benötigte Luft darf aber nur aus der Nase kommen!

Trockenübung 2: Tempi, Tempi!

Schwimmbewegungen mit den Armen? Eine Leichtigkeit! Schwimmbewegungen mit den Beinen? Kein Problem! Aber gleichzeitig mit Armen und Beinen Schwimmbewegungen zu machen ist gar nicht so einfach… und es zu üben, etwa am Boden oder auf einer Bank liegend, ist eine wirklich gute Idee, wenn man schwimmen lernen will. Zugegeben, meinem Sohn hat dieser Part des Schwimmen-Lernens keinen Spaß gemacht. Aber das es nützlich ist, hat er sehr schnell eingesehen.

 

Wer schwimmen lernen will, sollte zuerst abtauchen können

Wenn das mit dem Tischtennisball und den Schwimmbewegungen gut geht, dann kommt der eigentliche Spaß: Es geht ab ins Wasser. Fürs erste natürlich am besten in Wasser, in dem das Kind auch noch gut stehen kann. Mit meinem Sohn haben wir in etwa hüfthohem Wasser angefangen. Die Übung hier war: Kopf unter Wasser und Luft anhalten. Das kann für das eine oder andere Kind vielleicht eine große Überwindung sein, aber mit diesem „Unter-Wasser-gehen“ bekommt das Kind ein bisschen mehr Gefühl für das Element Wasser und es hilft auch Angst, oder sagen wir mal eine gewisse Unsicherheit, auf durchwegs sichere Art und Weise zu überwinden. Am besten geht dieses Abtauchen natürlich mit Schwimmbrille.

Unter Wasser hat mein Sohn dann auch begonnen die Schwimmbewegungen im dafür eigentlich vorgesehenen Element zu machen. Unter Wasser zu schwimmen ging dann ganz schnell… auch einige Meter weit.

 

„Schätze“ auftauchen

Kopf unter Wasser ist kein Problem (mehr)? Schwimmen unter Wasser funktioniert auch? Wunderbar, dann geht’s mit einem wirklich lustigen Schritt weiter. „Schätze“ auftauchen. In unserem Fall war es die mütterliche Haarspange. Unermüdlich habe ich den „Schatz“ in den Pool geworfen und unermüdlich hat mein Sohn sie wieder herausgeholt. Natürlich hat das Ganze in Wasser stattgefunden, in dem mein Sohn noch gut (!) stehen konnte. Meinem Sohn hat das richtig Spaß gemacht und er hat dabei noch mehr Sicherheit im Hinblick auf die Schwimmbewegungen bekommen und auch die letzte (hemmende) Unsicherheit dem Wasser gegenüber verloren.

 

Und jetzt den Kopf heben

Trotz all des Spaßes war dann aber doch irgendwann das eigentliche „Problem“ wieder da: „Ja aber Mami, schwimmen kann ich immer noch nicht!“ Also gingen wir zum nächsten Schritt, dem letzten Schritt des Schwimmen lernens über. Mit dem Kopf unter Wasser ein paar Tempi machen und dann Kopf heben. Das mag im ersten Moment schwer klingen, ist aber – meiner Erfahrung nach – tatsächlich der einfachste Schritt. Wenn alles andere davor gut klappt, ist das „Kopf-Heben“ wirklich machbar.

Den Blick meines Sohnes, als er das das erste Mal gemacht hat, werde ich wohl nie vergessen. Voller Freude, Zufriedenheit, Glück und Stolz hat er seine ersten „richtigen“ Schwimmzüge gemacht. Und es war klar: Schwimmen lernen – mission accomplished! Natürlich brauch es jetzt noch viel Übung und natürlich würde ich ihn noch nicht alleine ins Becken lassen. Aber für ihn, wie für uns, ist es ein gutes Gefühl, dass er weiß, wie man sich im Wasser bewegen kann.

 

Was wir außerdem noch geübt haben: Auf den Rücken drehen

Schwimmen ist anstrengend, erst recht, wenn man es nicht gewöhnt ist. Sich während des Schwimmens auch mal auf den Rücken zu drehen, auf dem Wasser treiben zu lassen und ein bisschen Arme und Beine ausruhen zu können, ist deshalb gar nicht schlecht. Für meinen Sohn war es außerdem auch eine schöne Erfahrung, dass es möglich ist, sich vom Wasser in dieser Form tragen lassen zu können.

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