Der Schuleintritt verändert Familienabläufe und Routinen

Das Kindergartenjahr neigt sich zu Ende, im September beginnt für viele Kinder die Schule. Das hat mich daran erinnert, wie sehr der Schuleintritt nicht nur meine Tochter, sondern uns alle in der Familie betroffen hat.

Ich war überrascht, dass das gar nicht so leicht war und wäre ehrlich gesagt  froh gewesen, wenn mir jemand gesagt hätte, dass der Schulanfang anders als erwartet ablaufen würde. Es erfordert nicht nur vom Schulkind sondern auch von den anderen Familienmitgliedern  Umstellung und Neuorganisation.

Änderung der Morgenroutine

Die Aufstehzeit ändert sich wenn das älteste Kind in die Schule kommt. In der Früh herrscht mehr Druck, weil die Schule pünktlich um 7.50 Uhr oder 8.00 Uhr beginnt. Die Beginnzeit im Kindergarten wird flexibler gehandhabt, daher ist ein bisschen ‚trödeln‘ in der Früh drin. Ab Schulbeginn nicht mehr.

Das Schulkind sollte  in der Früh frühstücken. Die Zeit bis zur ersten Pause ist lange und ein hungriges Schulkind ist ein unzufriedenes und unkonzentriertes Schulkind. Also auch dafür etwas Zeit einplanen.

Die Jause und Getränkeflasche müssen ebenfalls vorbereitet werden. Viele Kindergärten bieten eine Vormittagsjause an, in der Schule muss selbst dafür gesorgt werden.

Anfahrtszeiten oder Gehzeiten zum Kindergarten oder Schule sind vielleicht anders als zuvor, das in der Früh miteinrechnen.

Außerdem mitbedenken, dass dem Kind die Umstellung von Kindergarten auf die Schule anfangs oft schwer fällt und es vielleicht in der Früh Schwierigkeiten hat, sich von Mama und Papa zu lösen. Das verursacht natürlich auch Hektik und (emotionalen) Stress. Darauf vorbereitet sein.
 

Nachmittags: Hobbys und Hausaufgaben vereinbaren

Frühzeitig um einen Platz in der Nachmittagsbetreuung oder im Hort ansuchen. Sollte das Kind mit der Betreuung am Nachmittag überfordert sein (weil Schule und Nachmittagsbetreuung neu sind), ist es sinnvoll, zumindest einen Plan B in der Hinterhand zu haben. Z.B. eine Oma, die das Kind vielleicht früher abholen kann, die Nachbarin, die im Notfall das Kind für ein paar Stunden in der Woche betreuen könnte, etc.

Frühzeitig um einen Platz in der Nachmittagsbetreuung oder im Hort ansuchen.

Tipp an die Eltern: Nicht zu hohe Erwartungen haben – das Gewöhnen an die Schule erfordert schon viel Kraft, die Konfrontation mit der unbekannten Nachmittagsbetreuung ist dann vielleicht für das Kind zu viel.

Freizeitbeschäftigungen am Nachmittag so planen, dass die Hausaufgaben ohne Hektik und Ablenkung erledigt werden können.  Apropos Ablenkung: Es ist kein Fehler sich für die Geschwisterkinder ein Programm zu überlegen, z.B. Puzzle machen oder zeichnen. Dann kann sich Mama in Ruhe dem Schulkind und den Hausaufgaben widmen.

Reichlich Zeit für die Hausaufgaben einplanen. Ohne Stress. 

Idealerweise werden die Hausaufgaben immer zur selben Zeit erledigt. Je nach Ruhebedürfnis und Konzentrationsfähigkeit des Kindes gleich nach dem Mittagessen, oder nach einer Stunde spielen, lesen oder sporteln. Aus meiner persönlichen Erfahrung kann ich sagen, dass es ein paar Tage bis Wochen dauert, bis man herausgefunden hat, was der ideale Modus ist.

Hausaufgaben zur selben Zeit am Tag erledigen.

Werden die Hausaufgaben in der Nachmittagsbetreuung erledigt, unbedingt 10 Minuten einplanen und die Hausübung kontrollieren. Falls noch nicht alles erledigt ist, muss genug Zeit sein, die Aufgaben noch fertig zu machen.
 

Der nächste Tag muss vorbereitet werden

Meine Empfehlung ist, gemeinsam mit Kind den Stundenplan durchzugehen  und die Schultasche entsprechend zu packen. Vielleicht benötigt das Kind auch zwei Euro für eine Theateraufführung oder ein zusätzliches Sportshirt. Das als festes Ritual am besten jeden Abend.

Bereits am Vorabend die passende Kleidung bereit legen.

Wir  sehen uns jeden Abend den Wetterbericht an und legen dem entsprechend die Kleidung zurecht. So sparen wir in der Früh nochmals ein paar wertvolle Minuten.

Veränderungen brauchen Zeit

Schulkinder sind gefordert von den vielen neuen Eindrücken. Manchmal sind sie schon vor ihrer üblichen Zeit müde und möchten vielleicht früher schlafen gehen. Nicht überrascht sein, wenn das in den ersten Wochen der Fall ist. Das Abendritual früher starten, früher baden, früher Abendessen und dem Schulkind so ausreichend Schlaf gönnen.

Die Umstellung auf den Schulalltag braucht viel Zeit. 

Oder das Schulkind ist viel überdrehter und aufgeregter als sonst, kann nur schwer zur Ruhe kommen und schlecht einschlafen. Da muss Mama oder Papa sich besonders viel Zeit nehmen und das Kind begleiten.

Auch wenn wir Erwachsenen es gerne hätten -  die Umstellung auf einen Schulalltag braucht Zeit, viele neue Eindrücke müssen verarbeitet werden und neue Wege und Abläufe eingeprägt werden. Bis sich eine neue Routine in der Familie etabliert hat, dauert es mindestens 2 Wochen, wenn nicht sogar drei Monate.

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