Crashkurs Sakramente: Teil 1 - Eucharistie

Vielerorts wird zu dieser Zeit die Erstkommunion gefeiert. Doch was tun wir Katholiken da eigentlich, wenn wir Eucharistie feiern?

Wozu Liturgie?

Jesus hat uns zugesagt, dass er immer in seiner Kirche gegenwärtig sein wird. Daher ist die Liturgie der Ort der Begegnung mit Gott schlechthin. Liturgie kommt aus dem Griechischen und bedeutet „öffentliches Werk, Dienst“ - Wir nehmen Teil am Werk Gottes. Es ist mehr als nur unser Zusammenkommen und unser Tun. Liturgie ist somit immer auch ein Stück Himmel, das für uns erlebbar wird.

Die Liturgie hält die Kirche lebendig.

Sie ist kein Event, sondern etwas Gewachsenes. Wir dürfen spüren, dass Gott selbst in den heiligen Zeichen und den uralten Gebeten gegenwärtig ist. Im Zweiten Vatikanischen Konzil heißt es, dass vor allem die Feier der Heiligen Messe, die Eucharistiefeier, sowohl Quelle als auch Höhepunkt des kirchlichen Tuns ist. Somit ist es wichtig, dass unsere Gottesdienste voller Kraft und Schönheit sind, denn sie machen etwas sichtbar, was eigentlich unsichtbar ist: Gottes liebende und lebendige Gegenwart!

Was ist ein Sakrament?

Wir Menschen sind auf unsere Sinne angewiesen. Gott will uns begegnen - und zwar so, dass wir es spüren können. Diese Formen der Begegnung nennt die Kirche „Sakramente“. Ein Sakrament ist ein äußeres Zeichen (so etwas brauchen wir Menschen), das von Jesus eingesetzt wurde und eine innere Gnade bewirkt.

Beim Empfang der Sakramente wirkt Jesus selbst an uns.

Wir begegnen ihm, wenn er uns in der Taufe als seine geliebten Kinder annimmt, uns in der Beichte von der Last unserer Vergehen befreit oder wenn wir ihn selbst in der heiligen Eucharistie empfangen.

Jesus will unser Herz berühren. Deshalb ist es so wichtig, dass wir uns auf die Begegnung mit ihm entsprechend vorbereiten - nicht nur äußerlich, wie wir es für ein Fest tun, sondern vor allem innerlich. Ein reines Herz ist die Voraussetzung dafür, dass die Gnade fließen kann.

Es gibt 7 Sakramente

#1 Taufe

#2 Eucharistie

#3 Firmung

#4 Priesterweihe

#5 Ehe

#6 Krankensalbung

#7 Beichte

Manche von denen kannst du nur einmal empfangen, weil sie unauslöschliche Merkmale in deine Seele einprägen (Taufe, Firmung, Priesterweihe). Andere wiederum kannst du öfter empfangen.

Was ist nun die Eucharistie?

Eucharistie kommt aus dem Griechischen und bedeutet Danksagung. Ursprünglich war es auf ein Danksagungsgebet nach der Wandlung bezogen, später übertrug man das Wort auf die Feier der Heiligen Messe. Nach der Taufe ist es das wichtigste Sakrament zur Eingliederung in die katholische Kirche.

Sie ist die geheimnisvolle Mitte aller Sakramente.

Kommunion kommt aus dem Lateinischen und bedeutet Gemeinschaft. In der heiligen Kommunion haben wir die volle Gemeinschaft mit Gott. Deshalb ist es das wertvollste aller Sakramente. Jesus hat seine Freunde, die Apostel, gut darauf vorbereitet. Sie waren so zu sagen die ersten Erstkommunionschüler.

Worauf hat er sie vorbereitet durch seine Zeichen und Wunder, durch sein Wirken in der Welt? Auf sein Abschiedsgeschenk: die Eucharistie.

„Das ist mein Leib, das ist mein Blut!“ - Jesus selbst wandelt die Gaben zu seinem Leib und seinem Blut. Von Brot und Wein bleibt nur die äußere Gestalt. Dem Anschein nach hat sich an den Gaben nichts geändert, aber wir Katholiken glauben, dass Jesus in den Gaben von Brot und Wein wirklich gegenwärtig ist (Realpräsenz).

Mit den Worten „Tut dies zu meinem Gedächtnis“ hat Jesus den Aposteln den Auftrag und die Vollmacht gegeben, Brot und Wein in sein Fleisch und Blut zu verwandeln. Eucharistie, ja alle Sakramente, sind keinesfalls Magie, sondern wirken nur, wenn man sie im Glauben versucht zu verstehen. Ganz erfassen werden wir diese Geheimnisse nie können.

Die heilige Messe

Die heilige Messe besteht aus 2 Teilen: Wortgottesfeier und Eucharistiefeier. Im ersten Teil hören wir Gebete und Texte aus der Bibel, durch die Gott auch zu uns sprechen möchte.

Der wichtigste Teil ist die Wandlung während der Eucharistiefeier.

Die Wandlungsworte spricht der Priester in der Person Jesu Christi. Er ist in diesem Moment ein ganz besonderes Werkzeug in Gottes Händen. Gott benützt die Stimme des Priesters, um die Gaben zu wandeln. Christus in in jedem noch so kleinsten Teilchen der gewandelten Hostie, dem Leib Christi, wirklich gegenwärtig. Deshalb feiert die Priester die Messe voller Ehrfurcht. Ehrfürchtig sollen wir auch sein, wenn wir zum Altar hintreten und die Kommunion empfangen. Sie ist nur der Gestalt nach ein unscheinbares Stückchen Brot - sie ist viel mehr: der Leib Christi!

Eine Verbindung von Herz zu Herz

Genieße den Augenblick, wenn du die Kommunion empfängst und unmittelbar danach. Jesus will dein Herz berühren und genau dort mit dir in Verbindung treten. So zu sagen eine Verbindung von Herz zu Herz. Wir dürfen mit ihm sprechen, wie mit dem allerbesten Freund. Wir dürfen ihm unsere Freuden, unsere Sorgen, unsere Bitten und unseren Dank anvertrauen. Und er will uns helfen - jeden Tag aufs Neue. Er sehnt sich danach, dass wir unser Leben mit ihm teilen.

Wir dürfen auf IHN vertrauen und nicht nur unserer eigenen Stärke, denn damit stoßen wir allzu oft an unsere Grenzen. Vielleicht gibt es auch etwas, das du dir fest vornehmen möchtest. Bitte den Herrn vertrauensvoll, dich dabei zu unterstützen. Auch dafür ist während der Kommunion Zeit.

Die Heilige Messe ist ein Geschenk, eine Gabe und gleichzeitig eine große Aufgabe.

Nicht nur die Gaben von Brot und Wein werden gewandelt, sondern wir auch! Die Heilige Messe soll Auswirkungen haben auf alle Bereiche deines Lebens, egal, wo du gerade hingestellt bist. Jede Eucharistiefeier, die ja DIE Freundschaftspflege mit Jesus schlechthin ist, darf eine Chance sein, das Leben mit neuen Augen - mit SEINEN Augen zu sehen.

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