Feste fürs Leben: Allerheiligen und Allerseelen

Allerheiligen und Allerseelen werden bei uns gerne vermischt, so Gedenken wir oftmals schon am Allerheiligentag an Verstorbene, obwohl dieser Tag eigentlich erst am 2. November gefeiert wird. Aber in der Praxis kommt es wohl nicht auf den richtigen Tag, sondern auf die richtige Herzenshaltung an. Mit ein paar Ideen lässt sich für Kinder ein wunderbarer Bezug zu den beiden Festen herstellen. Manche Traditionen gibt es vielleicht schon, manche können neu begonnen werden. In jedem Fall braucht es meist nicht viel, dass ein Feiertag für die ganze Familie zu etwas Besonderem wird.

Der 1. und 2. November sind wohl die zwei Tage im Jahr, an denen die meisten Lichter auf unseren Friedhöfen brennen. Gräber von Verwandten und/oder Bekannten werden besucht. Wenn ein unmittelbarer persönlicher Bezug zu einem Verstorbenen da ist, bringen Kinder gerne kleine Geschenke mit ans Grab. Bei manchen Familien gibt es den sogenannten „Godentag“, in manchen Pfarren gibt es Allerheiligenumzüge zum Friedhof oder manche treffen sich auch in der Großfamilie.

Was wird gefeiert? Kindgerecht erklärt

Papa, was heißt überhaupt "Heilig"?

Die Kirche sagt, dass wir alle Heilige sind. Ja genau – du und ich! Nicht, weil wir so toll sind, sondern weil wir zu Jesus gehören. Aber es gibt in der Kirche noch spezielle Heilige – wir könnten sie auch unsere Freunde im Himmel nennen. Das sind Menschen, die ein ganz besonderes Leben mit dem lieben Gott hatten. Viele von ihnen hatten ein ganz schön herausforderndes Leben. Z.B. wurden sie von ihrer Familie verstoßen und manche starben sogar für ihren Glauben. Es gab aber auch welche, die ganz vielen Menschen Gutes getan haben und sie deswegen heiliggesprochen wurden. Dazu gibt es in der Kirche ganz strenge Kriterien, die erfüllt werden müssen und das dauert mehrere Jahre, bis das abgeschlossen ist.

Kann ich auch heiliggesprochen werden, Papa?

Heilig gesprochen kann man erst werden, wenn man schon tot ist. Aber es gibt viele Menschen, die leben ein gutes Leben, sind ganz eng mit dem lieben Gott verbunden und werden nicht heilig gesprochen. Aber um das geht es ja gar nicht, deshalb denken wir ja auch zu Allerseelen an alle verstorbene „Seelen“. Wir Christen glauben, dass wir eben Freunde im Himmel haben, die wir auch um etwas bitten dürfen. Die berühmteste von ihnen ist wahrscheinlich Maria – die Mutter Gottes.

Der Friedhofbesuch

Es ist schön mit den Kindern verstorbene Verwandte oder Bekannte am Friedhof zu besuchen. Dazu bietet es sich an, eine Friedhofskerze mitzunehmen. Kleinere Kinder nehmen gerne auch etwas Selbstgebasteltes, Blumen oder eine Zeichnung mit. Am Grab kann ein Gebet für den Verstorbenen gesprochen werden.

Der Allerheiligenstriezel

Ich finde ja, zu Allerheiligen schmeckt ein Striezel einfach anders – eben nach einem Allerheiligenstriezel. Ob das den Fakten entspricht bezweifelt mein Mann zwar, dennoch ist ein Allerheiligenstriezel eine gute alte Tradition, die gerne beibehalten werden kann. Dazu wird ein einfacher süßer Germteig zubereitet und je nach Können drei, vier, fünf oder sechs Zöpfe geflochten und dann gebacken. Eine Symbolik hinter dem Striezel gibt es sogar auch – so sagt man gerne zum Allerheiligenstriezel „Himmelsleiter“.

Eine Symbolik hinter dem Striezel gibt es sogar auch – so sagt man gerne zum Allerheiligenstriezel „Himmelsleiter“.

Heiligen-Ratespiel

Es gibt unzählige spannende Heiligengeschichten. Und jeder Heilige hat seine Biografie, Charaktereigenschaften und sonstige Besonderheiten. Wenn in der Familie schon mehrere Heilige bekannt sind, können spezifische Ereignisse oder Personenmerkmale zu einem Quiz gemacht werden und in der Familie wird dann der „Heiligen-König“ gesucht (Achtung die Fragen sollten dem Alter der jeweiligen Kinder entsprechen).

Tischdeko

„Allerheiligen“ anschaulich zu machen geht auch anhand einer einfachen Tischdekoration. Dazu werden verschiedene bekannte Heilige und/oder Namenspatrone auf kleine schöne Zettel geschrieben und entlang eines Tischläufers verteilt.

Namenskärtchen von Namenspatronen

Wer es etwas exklusiver machen möchte, kann mit den Kindern ein individuelles Namenskärtchen für den Mittagstisch entwerfen. Dazu darf jedes Familienmitglied seinen Namenspatron zeichnen und am oberen Rand den Namen des Heiligen hinschreiben. Dazu kann auch eine Vorlage oder ein Heiligenbild als Hilfe genommen werden. Wenn Gäste erwartet werden, ist es schön, wenn für diese ihr Namenspatron ebenfalls vorbereitet wird. Zu Mittag sitzt dann jeder bei seinem Heiligen. Und ihr werdet sehen, das Essen wird an diesem Tag besonders gut schmecken.

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