Familienalltag – was ist mit meinen Bedürfnissen?

Aufstehen, Kinder versorgen, nebenbei frühstücken, Kinder in die Schule bringen, arbeiten gehen, Kinder wieder abholen, kochen, essen, Haushalt machen, Homeschooling, Kinder ins Bett bringen und und und. Kurz etwas mit dem Partner besprechen und der Tag ist vorbei. Keine Zeit für die eigenen Bedürfnisse. Aber wie schafft man sich Zeit für sich selbst?

Meist sind es Frauen, die sehr darunter leiden und für sich und ihre Bedürfnisse kaum Zeit haben. Sie funktionieren nur mehr. Jeden Tag aufs Neue. Es scheint, als ob sie kaum eine andere Wahl hätten – oder doch?

Was ist, wenn das alles nicht so sein muss? Wenn es einen Weg gibt, wo besonders Frauen wieder mehr Zeit für sich finden können? Für das, was sie früher immer gerne gemacht haben? Aber was war das nochmal?

Eigene Bedürfnisse kennen

Dazu finde ich es wichtig, zuerst mal die eigenen Bedürfnisse zu kennen bzw. wieder zu entdecken. Ich kenne das auch von mir: Über viele Jahre habe ich nur mehr „funktioniert“ und wusste dann nicht mehr genau, WAS konkret ich eigentlich immer gerne gemacht habe. Mir ist dann nicht gleich was eingefallen und schon hatte mich der hektische Alltag wieder im Griff.   

Doch es lohnt sich darüber länger nachzudenken, denn die Erinnerungen und Ideen kommen dann tatsächlich wieder hoch. Es braucht oft nur ein bisschen Zeit. Wir dürfen nicht vergessen, wie sehr wir uns unseren Lebensalltag bzw. unsere Abläufe schon eingeprägt haben. Solche Gewohnheiten brauchen etwas Zeit, um sie und auch unseren Körper neu zu programmieren. 

Ein paar Fragen, die dazu hilfreich sein könnten:

  • Wo wollen Sie leben?
  • Mit wem wollen Sie leben?
  • Was brauchen Sie, um in Ihrer Mitte zu sein?
  • Welcher Job macht Ihnen wirklich Spaß?
  • Wo tanken Sie auf?
  • Welche Menschen haben Sie gerne um sich – welche nicht (mehr)?
  • Was bräuchten Sie, damit all Ihre Bedürfnisse gedeckt sind?

Nur eine Sache einbauen

Dann, nachdem Sie einige Ideen gesammelt haben, versuchen Sie nur eine Sache davon in Ihren Alltag einzubauen. Was wäre diese eine Sache, die sie ab morgen einbauen könnten? Die Sie schon längst wieder mal machen wollten, jedoch nie die Zeit hatten? Ich empfehle diese eine Sache dann 4 Wochen lang zu machen, um diese zur Gewohnheit werden zu lassen. Wenn Sie diese erfolgreich in den Alltag integriert haben, können Sie einen weiteren Punkt auf Ihrer Liste in den Alltag einbauen.

Mutig die eigenen Bedürfnisse ansprechen

Aber was ist, wenn wir zwar genau wissen, was uns wichtig ist und uns gut tut, aber uns nicht trauen, das dem Partner bzw. der Familie zu sagen? Weil wir vielleicht vor der Antwort oder Reaktion Angst haben? Oder, weil wir Angst vor möglichen Konflikten haben? Was dann? Hier spielen ganz viele Glaubensmuster eine Rolle, was „man in einer Familie macht und was nicht“.

Geben Sie sich selber die Erlaubnis

Im Endeffekt ist es oft so, dass wir uns oft selber nicht erlauben, das Leben so zu gestalten, wie wir es gerne hätten. Aber warum? Da spielen einerseits auch blockierende Gedanken und Glaubenssätze mit, andererseits ist es oftmals ein Zeichen dafür, was wir uns selber wert sind. Angst vor der Antwort des Partners oder der Familie zu haben zeigt uns, dass wir es den anderen recht machen wollen. Besonders uns Frauen ist Harmonie sehr wichtig. All diese Punkte spiegeln sich in einem zu geringen Selbstwert wieder.

Was wollen Sie verbessern, was wollen Sie nicht mehr? Eine Klarheit befreit ungemein und ist wie der innere Kompass im Leben! 

Sehr hilfreich ist nun, im ersten Schritt die Entscheidung zu treffen, wie Ihr Leben in Zukunft aussehen soll. Was wollen Sie verbessern, was wollen Sie nicht mehr? Ist diese klar getroffen, werden sich weitere Türen öffnen, um dieses Ziel auch zu erreichen. Diese Klarheit befreit ungemein und ist wie der innere Kompass im Leben! 

Vielleicht ist ein Ansporn auch der, dass es allen anderen in Ihrer Familie auch gleich viel besser geht, wenn es Ihnen selber gut geht und Sie ausgeglichen sind. Wenn Sie auf sich und Ihre Ressourcen achten. Ich wünsche Ihnen alles Liebe & viel Mut bei Ihren Entscheidungen! 

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Ein Artikel von

Portraitfoto Birgit Hufnagl

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