Eltern-Kind-Gruppe Ausbildung: Eine Bereichung fürs Leben!

Du bist frisch gebackene Mama und gewöhnst dich gerade an Kind und Haushalt? Du liebst diese neue Rolle und hast dich sehr auf das neue Leben mit dem Kind gefreut?

Dann machst du garantiert viele Erfahrungen, die du gerne mit anderen Erwachsenen austauschen möchtest – und das nicht nur online, sondern so richtig face to face und zusammen mit deinem Kind. Du fühlst dich hilflos, wenn dein Kind schreit und du eh schon alles tust, um es zu beruhigen, du wirst unsicher, wenn es um den richtigen Zeitpunkt für das Abstillen geht, du überlegst sehr genau, welche Speisen du deinem Kind anbietest, du redest mit deinem Arzt über Allergien, du überlegst, ob ihr die Schlafenssituation noch optimieren könntet, du möchtest wissen, ab wann dein Kind einen Babysitter akzeptiert, und, und, und,…

Wenn du dich in dem einen oder anderen Punkt wiederfindest, besuche eine Eltern-Kind-Gruppe, denn es gibt keine unkomplizierteren Treffen, um sich den Alltag von der Seele zu reden, Freundschaften zu knüpfen und sich echte Hilfe zu holen.

Wie finde ich eine Gruppe?

Wenn du auf der Suche nach einer passenden Gruppe bist, frag in deiner Pfarre oder beim Bürgermeister nach.  Vielleicht hast du aber auch ein Eltern-Kind-Zentrum in erreichbarer Nähe. Wenn das alles ohne Erfolg ist, bleibt dir noch immer der Schritt, ein eigenes Treffen zu gründen.

Wie organisiert man eine EKI?

  1. Frag in der Pfarre oder in der Gemeinde, ob es einen Saal gibt, den du wöchentlich für eine Zusammenkunft von Eltern, Großeltern und ihren jungen Kindern nutzen kannst. Ziemlich wahrscheinlich triffst du auf eine offene Tür.
  2. Lade deine Freudinnen mit ihren Kindern ein bzw. schreibe die Treffen öffentlich über Pfarre und Gemeinde aus.
  3. Alles über die Schritte der Gründung und die Planung der Treffs lernst du im EKI Kurs
  4. Weitere Infos und Ressourcen findest du hier.

Was tun Eltern und Kinder in einer EKI?

Nach der intensiven Familienzeit ist der Besuch der EKI-Gruppe der erste Schritt hinaus in eine „Institution“. Das Kind entscheidet dabei selber über Nähe und Distanz, es ist frei, Angebote auszuprobieren und mit anderen Kindern Kontakt aufzunehmen, kann aber auch jederzeit zu Mama oder Papa zurück. Die Bezugspersonen der Kinder bleiben durchgehend da und geben die nötige Sicherheit. Alle kennen den Ablauf, weil er sich wöchentlich wiederholt und dabei doch immer wieder Neues bereithält, wie großflächig malen, Körner schaufeln, unter Decken und über Tische krabbeln, dazwischen wird mit dem ganzen Körper gesungen und gespielt oder ein Bilderbuch angeschaut.

Ein richtiges Erlebnis für Groß und Klein! Es liegt im Geschick der Leiterin, die Stunden so zu planen, dass neben der Erlebniszeit ausreichend Gesprächszeit für die Eltern bleibt, denn auch deswegen kommen sie.

Im EKI Kurs lernt man ein Grundrepertoire an Liedern, Spielen und Mini-Werkarbeiten, aber auch die Organisation von Inputs und Austausch für die Eltern. Die Kunst besteht darin, beides im Blick zu behalten, die Bedürfnisse der Eltern und die der Kinder.

Beziehungsgestaltung zwischen Eltern und Kindern

In einer Eltern-Kind-Gruppe geht es immer um das Gestalten der Beziehung zwischen Eltern und ihren Kindern. Was zu Hause ständig und nebenbei läuft, ist hier der Hauptzweck: die ausschließliche Konzentration auf das Kind. Diese kann auch sehr zurückhaltend ausfallen, zum Beispiel dort, wo es um das Beobachten geht; Welche Strategie setzt mein Kind gerade ein, um zum Rutschauto zu kommen? Ich greife nicht ein, sondern nehme wahr, wie es sein Sozialverhalten erprobt.

Im EKI-Kurs haben wir dafür ein authentisches Lernfeld, denn Kinder sind mit im Kurs dabei – und gerade das macht ihn so lebendig und echt.

Situationen, wie wir sie in einer Eltern-Kind-Gruppe erleben, haben wir auch im Kurs: Tagesverfassungen, Müdigkeit, Entwicklungsschübe, … erhöhen die Konfliktanfälligkeit und verlangen Flexibilität in der Leitung. Im EKI-Kurs lernen die Teilnehmer*innen wesentlich durch Erleben und Reflektieren, durch Ausprobieren und Feedback. Den Stress mit dem eigenen Kind im Kurs wollen wir möglichst minimieren, indem Eltern und Kinder erst nach dem vertrauten Morgenritual bei uns ankommen und wir nachmittags rechtzeitig schließen, so dass auch das Abendritual zuhause noch ungekürzt stattfinden kann.

Zum Schluss die große Perspektive:

 Als fertige EKI-Leiterin kannst du in einem Eltern-Kind-Zentrum mitarbeiten oder dich in deiner Wohnregion engagieren und mit einer Gruppe starten. In jedem Fall schlägst du Brücken zwischen Menschen (auch aus unterschiedlichen Kulturen) und knüpfst ein Netzwerk, das es ohne dich nicht gäbe.

 Du bist Pädagog*in, dann anerkennen wir dein Fachwissen und bieten dir einen Schulungsteil ausschließlich zu den speziellen Eltern-Kind-Gruppenthemen. Die Ausbildung reduziert sich dann in Tagen und Kosten um die Hälfte.

 Der berufliche Nutzen der Ausbildung: Du schließt den EKI-Lehrgang mit einem Gütesiegel-Zertifikat für Elternbildung (vom Bundesministerium für Arbeit, Familie und Jugend). In nur 4 Modulen Aufschulung hast du den Abschluss der Kinderbetreuerinnenausbildung gemäß §6 des NÖ Kindergartengesetzes und somit einen Berufszugang. Daran kannst du auch die Ausbildung zur Tagesbetreuung anschließen.

Das EKI-Zertifkat eröffnet dir auch den Zugang zum Diplomlehrgang für Erwachsenenbildung, der dich zur Referent*innentätigkeit qualifiziert.

Für mich ist das nichts, aber ich kenne da wen….

Wenn dir jemand einfällt, der für die Leitung einer Eltern-Kind-Gruppe geeignet scheint, gib diese Information bitte weiter. Vielleicht gibt es geflüchtete Menschen bei euch, die aus pädagogischen Grundberufen kommen und nun gerne eine artverwandte Tätigkeit ausüben wollen – der EKI-Kurs ist eine hervorragende Gelegenheit, an ihren Vorkenntnissen anzuknüpfen.

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Ein Artikel von

Anita Nussmüller

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