Samariterbund Wien startet Kampagne zur Bekämpfung von Armut

Der Samariterbund Wien startet anlässlich des Tages zur Beseitigung der Armut am 17.10. mit einer groß angelegten Kampagne. Unter dem Motto „Schau ma, dass sich’s ausgeht”, appelliert die Hilfsorganisation an die Solidarität der Menschen und bittet um Spenden.

Über 1,5 Millionen Menschen waren 2021 in Österreich armuts- oder ausgrenzungsgefährdet. Das ist fast jede*r sechste Österreicher*in oder umgerechnet die Einwohnerzahl von Oberösterreich. Die aktuelle Teuerungswelle ist in diesen Zahlen jedoch noch nicht eingerechnet. Der Samariterbund Wien warnt deshalb, dass in den kommenden Monaten immer mehr Menschen aus unterschiedlichsten Gründen in Armut leben müssen und Unterstützung brauchen. Mit der Kampagne „Schau ma, dass sich’s ausgeht“ will der Samariterbund Wien gemeinsam mit Spender*innen die Armut bekämpfen.

Höchste Teuerungsrate seit fast 50 Jahren

Die höchste Teuerungsrate seit fast 50 Jahren trifft die Menschen besonders hart, die ohnehin kein Geld haben. Das sind beispielsweise Frauen, die ihr Leben lang zwar gearbeitet haben, aber oft in Teilzeit angestellt waren, um für die Kinder da zu sein. Sie beziehen jetzt nur Mindestpension. Aber auch Alleinerziehende und Familien mit vielen Kindern befinden sich durch die Kostenexplosionen in existenziellen Nöten. „Es ist für uns alle nicht einfach, aber für manche ist es besonders schwierig,” weiß Eni, Sozialberaterin beim Samariterbund Wien.

„Einmalzahlungen wie der Klimabonus sind nur eine kurzfristige Unterstützung, aber kein Ausweg aus einer prekären Situation.

Die Menschen, die zu uns kommen, sind verzweifelt und verunsichert. Sie wissen nicht, wie sie durch den Winter kommen sollen, weil das Geld einfach nicht ausreicht. Es ist nicht sicher, ob sie die Miete bezahlen und die Wohnung heizen können und ob ihnen dann noch Geld fürs Essen übrig bleibt.” „Die Folgen der Teuerungswelle spüren wir in unserer täglichen Arbeit deutlich. Immer mehr Menschen brauchen unsere Hilfe. In unseren Sozialmärkten haben wir knapp ein Drittel mehr Kund*innen als in den Monaten davor. Und auch die Sozialberatung vor Ort haben im September doppelt so viele Menschen in Anspruch genommen wie im Jahr zuvor. Um all diese Angebote weiterführen zu können, brauchen wir Spenden,” so Oliver Löhlein, Geschäftsführer des Samariterbund Wiens.

Gemeinsam schauen wir, dass es sich ausgeht

Mit zielgerichteter Hilfe ist der Samariterbund Wien für Menschen in Not da. In den Sozialmärkten erhalten sie leistbare Lebensmittel und in der Sozialberatung Rat und Unterstützung. Für die Kinder gibt es die kostenlose Lernunterstützung in den LernLEOs. Obdachlose und schutzsuchende Menschen bekommen in den Häusern der Wohnungs- und Flüchtlingshilfe ein Dach über dem Kopf und Betreuung.

„Aktuell sehen wir: Armut betrifft immer mehr Menschen.

Deshalb rücken wir mit unserer Kampagne „Schau ma, dass sich’s ausgeht“ das Thema in den Mittelpunkt. Wir bitten alle, die es sich leisten können: Helfen Sie uns helfen,” appelliert Susanne Drapalik, Präsidentin des Samariterbund Wiens. Spenden ermöglichen es dem Samariterbund Wien die Menschen zu unterstützen, die dringend Hilfe benötigen. Jeder Euro zählt. 50 Euro sichern den Wocheneinkauf für eine dreiköpfige Familie. 250 Euro den für einen ganzen Monat.

Mehr Informationen dazu unter www.samariterwien.at/gemeinsamgegenarmut

Ähnliche Artikel

Ein Artikel von

Weitere Artikel des Autors lesen