Nachhaltigkeit leben mit Kindern - Wir haben nur diesen einen Planeten
Unsere Erde ist unser Zuhause – und das unserer Kinder und deren Kinder. Wie können wir Kindern den richtigen Umgang mit unserem Planeten beibringen, damit auch die Generationen nach uns noch etwas von unserer Erde haben?
Es geht nicht nur darum, weniger Müll zu produzieren oder Energie zu sparen, sondern unseren Kindern, und generell unserer Gesellschaft, eine grundsätzliche innere Haltung mitzugeben: Wertschätzung und Achtsamkeit für unseren Planeten und die Ressourcen, die uns zur Verfügung stehen. Gemeinsam mit unseren Kindern können wir lernen, nachhaltiger zu leben – spielerisch, alltagstauglich und mit Freude um so eine achtsame Gesellschaft zu schaffen.
Warum Nachhaltigkeit wichtig ist – und wie Kinder es verstehen können
Kinder entwickeln eine enge Bindung zu den Dingen, die ihnen wichtig sind. Dieses eine Kuscheltier, das überall mit hin muss, die Spielkonsole, weil man so lange darauf gespart hat oder ein Haustier, um das sich gekümmert werden muss. Das sind alles Bereiche im Leben der Kinder die gehegt und gepflegt werden, weil sie einen besonderen Wert für sie haben. Diese emotionale Verbindung können wir nutzen, um ihnen den Wert unserer Erde zu vermitteln.
Ein Gesprächsanfang könnte zB sein: „Was ist dir besonders wichtig? Wie behandelst du es? Warum ist es dir wichtig?“ Gemeinsam kann man dann überlegen, wie es wäre, wenn dieses Lieblingsding plötzlich kaputt wäre oder nicht mehr funktionieren würde. So entsteht ein Bewusstsein dafür, dass Dinge, die uns wichtig sind, Pflege und Achtsamkeit benötigen. Diese Pflege und Achtsamkeit möchte auch unser Planet von uns haben.
Ein weiterer Vergleich könnte sein: Wenn wir unser Zuhause nicht sauber halten und sorgsam mit unseren Möbeln und Gegenständen umgehen, wird es schnell ungemütlich und schmutzig. „Was denkst du denn, wie wäre es, wenn wir nicht mehr aufräumen oder sauber machen? Genauso ist es auch mit unserer Erde, wenn wir nicht auf sie acht geben. Sie ist unser aller Zuhause und wir müssen auf sie aufpassen, dass wir sie nicht verschmutzen oder zerstören.“ Dieser einfache Vergleich kann Kindern helfen zu verstehen, warum Nachhaltigkeit wichtig ist.
Wofür brauchen wir Energie? – Einfache Erklärungen für Kinder
Sobald Kinder verstehen, wieso es wichtig ist, dass wir unsere Erde beschützen, kann man mit ihnen im weiteren Schritt darüber reden, wofür wir Energie brauchen, denn Energie ist überall in unserem Alltag präsent, aber für Kinder oft ein abstraktes Konzept, das schwer greifbar ist. Deshalb kann es helfen, spielerisch zu erforschen, wo überall Energie gebraucht wird:
- Wärmeenergie zum Heizen im Winter oder für Warmwasser
- Elektrische Energie um Licht, Fernseher, Handys oder die Waschmaschine zu betreiben
- Chemische Energie zum Beispiel Kraftstoffe für Autos oder Flugzeuge, weil man in den Urlaub fahren möchte
Mit kleinen Experimenten lässt sich das gut veranschaulichen: Ein Toaster verbraucht Strom, um Brot zu rösten. Eine Kerze gibt Licht und Wärme ab. Ein Fahrrad braucht Muskelkraft, um in Bewegung zu kommen. Das alles ist Energie.
Doch woher kommt diese Energie? Hier können wir mit Kindern erforschen, dass es erneuerbare (Sonne, Wind, Wasser) und nicht erneuerbare (Kohle, Öl, Gas) Energiequellen gibt. Kindgerechte Videos dazu gibt es zB auf www.young.evn.at Gemeinsam kann man überlegen: Wie könnten wir unseren Energieverbrauch reduzieren?
Ein Ausflug zu einem Windrad oder eine kleine Solarlampe für das Kinderzimmer kann dabei helfen, erneuerbare Energien erlebbar zu machen.
CO2 und der ökologische Fußabdruck – Warum wird es immer wärmer?
Durch das Verbrennen von nicht erneuerbaren Energien entsteht CO2 – ein Gas, das in unserer Atmosphäre bleibt und die Wärme der Sonne speichert. Das führt dazu, dass sich unsere Erde immer mehr erwärmt. Doch was passiert, wenn die Erde wärmer wird?
- Mehr Trockenperioden bedeutet, dass Pflanzen nicht mehr richtig wachsen können, Tiere weniger Wasser zu trinken haben und der Boden austrocknet
- Das Eis an unseren Polkappen schmilzt, wodurch der Meeresspiegel steigt und Menschen die nahe am Meer leben vielleicht ihr Zuhause verlieren
- Extreme Wetterlagen wie Stürme, Überschwemmungen und Dürren werden immer mehr
Ein Experiment dazu könnte sein: Ein Glas mit Wasser und Eiswürfeln auf die Fensterbank stellen. Markiert euch am Glas, wie hoch der Wasserspiegel ist. Beobachtet wie das Eis schmilzt und was mit dem Wasserspiegel passiert. So lässt sich erklären, was mit unseren Polkappen passiert.
Besprecht mit euren Kindern was passieren würde, wenn es plötzlich nur noch ganz selten regnet? Wie würde sich das auf Pflanzen, Tiere und Menschen auswirken? So bekommen sie ein Gespür dafür, dass unser aller Handeln Auswirkungen auf unseren Planeten hat.

Was können wir tun, um unseren Planeten zu schützen?
Die Kinder haben nach den oben genannten Punkten also schon erarbeitet und verstanden, dass wir unseren Planeten schützen müssen, wieso das etwas mit uns allen zu tun hat und welche Auswirkungen es haben kann, wenn wir nicht sorgsam mit ihm umgehen. Also können wir uns jetzt dem „Wie“ widmen.
Nachhaltigkeit bedeutet, bewusst mit Energie und Ressourcen umzugehen. Aber was heißt das konkret? Kinder lernen am besten durch eigenes Erleben. Daher lohnt es sich, das Thema Nachhaltigkeit spielerisch und aktiv in den Alltag zu integrieren:
Duschen stoppen: Stoppt ab, wie lange geduscht wird und rechnet dann gemeinsam aus, wie viel Warmwasser dabei verwendet wird. (Wir wissen jetzt schon, dass Warmwasser irgendwie hergestellt werden muss, dass es Energie verbraucht und wir das ja reduzieren wollen, um unsere Erde zu beschützen) Rechnet dann aus, wie viel Warmwasser ihr im Jahr sparen würdet, wenn ihr nur 1 Minute kürzer duschen würdet.
Energie-Detektive: Findet gemeinsam heraus, welche Geräte unnötig Strom verbrauchen (z. B. WLAN das tagsüber durchläuft, obwohl keiner zuhause ist der es verwendet, Fernseher im Standby-Modus, Licht das nicht abgedreht wurde).
Autofahrten dokumentieren: Schreibt eine Woche lang auf wie viel ihr mit dem Auto und wohin ihr gefahren seid. Besprecht dann, welche Wege man zu Fuß oder mit dem Rad hätte machen können.
Second-Hand-Challenge: Überlegt euch gemeinsam, welche Dinge man auch gebraucht kaufen könnte, statt sie neu zu erwerben. Größere Kinder könnten Tauschpartys mit den Freund:innen machen. Dabei werden Spielsachen oder Kleidung getauscht, die man selbst nicht mehr haben möchte.
Konsum-Detektive: Geht gemeinsam einkaufen und überlegt, welche Produkte nachhaltiger sind. Lest nach woher Obst und Gemüse kommen. Ist der Transportweg lange, weil weit weg, dann wurde viel Treibstoff verbraucht. Dein Kind kann dann auf die Suche gehen, ob es das Produkt auch regional gibt. Ganz nebenbei wird dann auch lesen und Geografie geübt 😉
Kleine Schritte mit großer Wirkung
Manchmal scheint es, als könnte man als einzelner Mensch nichts gegen die Umweltprobleme der Welt ausrichten. Doch genau das Gegenteil ist der Fall: Wenn viele Menschen kleine Veränderungen in ihrem Alltag vornehmen, entsteht eine große Wirkung.
Wichtig ist, realistische Ziele zu setzen die man auch wirklich umsetzen kann und nicht zu erwarten, dass sich von heute auf morgen alles verändert. Schon der bewusste Umgang mit Ressourcen, das Wiederverwenden von Dingen, statt sie neu zu kaufen oder der Wechsel zu Ökostrom macht einen Unterschied.
Kinder verstehen schnell: Nachhaltigkeit bedeutet nicht Verzicht, sondern bewusstes Handeln und je spielerischer und positiver das Thema vermittelt wird, und je mehr die Eltern in den Bereichen Vorbilder sind, desto mehr Spaß macht es, die Welt ein kleines Stückchen besser zu machen.
Gemeinsam für eine nachhaltige Zukunft
Unsere Erde ist einzigartig – und wir haben die Verantwortung, sie zu schützen. Wenn wir unseren Kindern zeigen, wie wertvoll unser Planet ist und welche einfachen Möglichkeiten es gibt, nachhaltiger zu leben, legen wir den Grundstein für eine bessere Zukunft für die Generationen die nach uns kommen.
Du möchtest mehr dazu erfahren? Dann schau mal auf www.young.evn.at vorbei! Dort gibt es Material und Videos und für Pädagog:innen auch Unterrichtsmaterial zu diesem wichtigen Thema.