Podcast: Wenn das Christkind erwachsen wird - wie wir mit Kinderfragen umgehen

Zwischen Staunen und ersten Zweifeln: Irgendwann beginnen Kinder die Frage zu stellen: "Ist das Christkind echt?" Wie reagieren Eltern, ohne die Magie zu verlieren? In dieser Podcastepisode spricht Mirka Huber über typische Altersphasen, sensible Antworten und Wege, wie Weihnachten auch ohne Geheimnis besonders bleibt.

meinefamilie.at · Gibt es das Christkind? - Wie mit Kinderfragen umgehen

Die wichtigsten Punkte aus dem Podcast:

Meistens beginnt der Zweifel am Christkind irgendwo zwischen 6 und 8 Jahren. Das hängt aber stark vom Kind ab.

Ein paar typische Muster:

• Vorschulalter (4–6 Jahre):
Da glauben die meisten Kinder noch fest an die Figuren und stellen kaum kritische Fragen. Fantasie und Realität sind hier stark vermischt.

• Frühe Grundschule (6–7 Jahre):
Erste Zweifel tauchen oft auf, weil Kinder anfangen, logischer zu denken. Sie stellen Fragen wie: „Wie schafft ersie das an einem Abend?“ oder „Warum haben wir das gleiche Geschenkpapier?“

• Mitte Grundschule (7–9 Jahre):
Durch Gespräche mit anderen Kindern oder ältere Geschwister wird das Thema präsenter. Viele kommen in diesem Alter selbst auf die Wahrheit oder wollen sich vergewissern.

• Ab ca. 9 Jahren:
Die meisten Kinder wissen dann, dass Eltern, Verwandte und Freunde das Christkind sind, halten aber oft aus Spaß oder Rücksicht auf jüngere Kinder weiter an der Weihnachtsmagie fest.

Ist das eine Weihnachtslüge?

Es wird oft von einer "Weihnachtslüge" gesprochen, was ich sehr fragwürdig finde, denn für mich ist es - ähnlich wie Märchen, die Kinder im TV schauen oder in Büchern lesen - einfach eine Fantasiegeschichte, die ich meinen Kindern erzähle und ich spreche deshalb von einem Weihnachtszauber und empfinde es nicht als Lüge, sondern als eine magische Geschichte, eine schöne Tradition.

Und dennoch: Es ist völlig normal, dass Kinder irgendwann anfangen zu zweifeln – das gehört zur Entwicklung.

Wie als Eltern reagieren?

Wichtig ist, ruhig und wertschätzend zu reagieren. Hier ein paar hilfreiche Ansätze:

1. Nachfragen statt direkt antworten
Frag dein Kind: „Was denkst du denn?“ oder „Warum glaubst du das?“
So findest du heraus, ob es wirklich zweifelt, etwas gehört hat oder einfach neugierig ist.

2. Gefühle ernst nehmen
Wenn dein Kind verunsichert ist, nimm das ernst: „Ich verstehe, dass dich das beschäftigt.“
So fühlt es sich gesehen, egal wie du weiter vorgehst.

3. Die Magie bewahren – altersgerecht
Viele Kinder lieben die Vorstellung von Weihnachtsmann/Christkind. Du kannst betonen, dass es um den Zauber, die Tradition und das gemeinsame Erlebnis geht:
„Es gibt Menschen, die an das Christkind glauben, und für andere ist es eine schöne Geschichte voller Überraschungen und Liebe.“

4. Die Entscheidung deines Kindes respektieren
Ältere Kinder kommen häufig selbst zu dem Schluss, dass etwas nicht stimmt. Dann kannst du sanft erklären, dass Weihnachten trotzdem etwas Besonderes bleibt – nur eben auf eine neue Art.

5. Als Familie eine Linie finden
Wenn es Geschwister gibt, bitte dein älteres Kind, die jüngeren weiterhin in die Magie einzubeziehen – das gibt ihm eine „große“ Rolle, statt das Gefühl, belogen worden zu sein.

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