Tipps zur Vorbereitung auf die Ehe

Mit dem Gang zum Altar steht wohl eine der bedeutendsten Entscheidungen des Lebens bevor. Umso wichtiger ist es, sich gut auf diesen Moment vorzubereiten und die Zeit der Verlobung gut zu nützen.

Viele Paare empfinden diese Zeit als Herausforderung und Prüfung. Auf einmal kommen Fragen auf, die vorher nie ein Thema waren. Die Schwächen des Partners, die man vorher großzügig übersehen hat, werden nun genau unter die Lupe genommen. Kann ich damit mein ganzes Leben lang leben?

Ein Paar, das die Ehe nach Gottes Plan lebt, ist ein lebendiges Zeugnis für die Liebe Gottes in dieser Welt, deswegen lohnt es sich, sich gut auf diese Entscheidung vorzubereiten und den Status des Verlobt-seins voll auszuschöpfen. Hier sind ein paar Tipps, wie eine gute Ehevorbereitung gelingen kann:

Entscheidung festigen

Über dieses Thema werden Hollywoodfilme gedreht und Romane geschrieben – die Braut, die sich nicht traut. In der Verlobungszeit dürfen Unsicherheiten, Zweifel und Bedenken aufkommen, genau hierfür ist sie da. Wichtig ist es, diese nicht beiseite drängen zu wollen, sondern anzuschauen und sich ihnen zu stellen. Was steckt dahinter? Ich glaube, dass sowohl Männer als auch Frauen durch verschiedene Gedanken und Zweifel gehen. Auch wir haben uns als Paar diesen Fragen gestellt und waren uns am Tag unserer Hochzeit dann sicher, dass wir diesen Schritt gehen wollen und vollen Herzens gehen können.

Aus Erfahrungen anderer lernen

Uns hat es vor der Hochzeit sehr geholfen uns einem befreundeten Paar anzuvertrauen, das bereits verheiratet war. In diesen Gesprächen konnten wir ehrlich unsere Bedenken äußern und von ihren Erfahrungen lernen. Wir erkannten Parallelen und fühlten uns in unserem Ringen begleitet und verstanden. Sehr hilfreich ist auch mit zum Beispiel dem Traupriester oder einer anderen geistlichen Person ehrlich zu sprechen.

Eine Zeit lang die Enthaltsamkeit zu leben ist herausfordernd, belebt aber gleichzeitig die Beziehung immens.

Zeiten der Gemeinschaft und Zeiten des Alleinseins

Während es gerade in der Verlobungszeit wichtig ist, den Partner sich noch einmal genau anzuschauen; wie verhält er sich in einer Gruppe? Wie verhält er sich in seiner oder meiner Familie? Wie verhält er sich unter meinen oder seinen Freunden? So ist es auch ratsam sich Zeit für sich selbst zu nehmen, um sich seiner eigenen Motive bewusst zu werden. In Stille und Ruhe kann das Wasser sich beruhigen und es kann an den Boden geblickt werden. Hier bietet sich an eine Zeit ins Kloster, auf Reisen oder auf Einkehrtage zu gehen.

Paar sitzt nebeneinander am Küchenboden

Vorstellungen abklären & gute Gesprächskultur entwickeln

Was erwartet der jeweilige Partner vom Leben? Diese Zeit ist wichtig um sich bewusst zu werden, ob die jeweiligen Lebensvorstellungen aufeinander passen oder ob sie nicht kompatibel sind. Besteht hier eine gute Kommunikation, ist man später nicht so schnell enttäuscht, wenn der Andere andere Vorstellungen hat.

Besonders empfiehlt es sich eine gute Gesprächskultur zu entwickeln. Wird diese in der Verlobungszeit bereits eingeübt, fällt es in der Ehe und später mit Kindern leichter Probleme aus dem Weg zu räumen. Da in der Ehe Mann und Frau ein Fleisch werden bin ich ein großer Fan davon, wenn Paare über alles miteinander sprechen. Auch Fehler, Sünde, Schuld und negative Gedanken. So wie das Paar mit dem Eheversprechen ein Fleisch wird, kann es vor der Ehe schon lernen in der Kommunikation eins zu sein und nichts voreinander zu verheimlichen.

Enthaltsamkeit leben

Für viele scheint das Prinzip der Enthaltsamkeit vor der Ehe ein überholtes Prinzip der Kirche. Wir haben allerdings gemerkt, dass durch das voreheliche Warten wir einen großen Respekt vor der Person und dem Körper des Anderen entwickelt haben. Unsere Vorfreude ist ins unermessliche gestiegen, gleichzeitig war unser Blick aber klar und ungebunden. Eine Zeit lang die Enthaltsamkeit zu leben ist herausfordernd, belebt aber gleichzeitig die Beziehung immens.

Zu guter Letzt möchte ich vor allem die Männer ermutigen, den Schritt der Verlobung zu gehen. Sich zu verloben bedeutet nicht schon die Hochzeit, sondern es ist lediglich der Schritt dem Partner zu sagen: „Ich meine es ernst mit dir und ich möchte prüfen, ob wir wirklich zueinander passen.“

Pater Pio zum Beispiel rät dazu nach einem Jahr Beziehung sich zu verloben. Er meint bereits nach einem Jahr könne man sagen, ob man sich eine gemeinsame Zukunft vorstellen könne und wenn nicht, sollte man es doch lieber gleich beenden.

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