Sei du selbst – Warum wir in unserer Einzigartigkeit das größte Geschenk finden können

„Sei du selbst. Alle anderen gibt es schon“, schreibt Oscar Wilde. Wir sind einzigartig. Es gibt niemanden, der so ist, wie wir. In dieser Einzigartigkeit liegt unser größtes Geschenk für die Welt – und für unsere Kinder.

Denn es gibt niemanden, der so ist, wie wir. Nachdem jahrzehntelang Konformität ein großer Wert in unserer Gesellschaft war – das zu machen, das von uns erwartet wird, Erwartungen und Rollenbilder erfüllen – dürfen wir nun endlich in unserer Einzigartigkeit strahlen. Wir dürfen divers, anders, authentisch sein, mit Ecken und Kanten, mit Licht und Schatten – eben wir selbst.

Wir dürfen WIR sein. Für unsere Träume losgehen, uns (wieder-)entdecken. Was für ein Geschenk wir für die Welt sein können, wenn wir uns erlauben, uns ihr zu zeigen!

Für Kinder gibt es kaum ein schöneres Vorbild, als eine Mama oder einen Papa, der sich selbst liebt, authentisch und ehrlich ist mit sich. Denn wir können unseren Kids nur zugestehen, was wir uns auch selbst erlauben: „Du darfst du sein. Und du bist wundervoll, so wie du bist!“

Übertragung eigener Muster

All unsere Muster übertragen wir auf unsere Kinder. Sie lernen am Modell, sie lernen an uns. Wir können mit Worten nicht „ausgleichen“, was wir ihnen jeden Tag vorleben. Wenn wir ihnen also mitgeben wollen, dass sie bedingungslos geliebt werden, dass die Welt auf sie wartet, dass sie großartig und wundervoll sind, dann müssen – und dürfen – wir diese bedingungslose Liebe und diese Großartigkeit, diesen Selbstwert, auch in und zu uns entdecken.

Wenn wir uns auf der Suche nach Selbstwert und Sinnerfüllung fragen: „Wann bin ich (endlich) gut genug?“, lautet die Antwort: Jetzt. In diesem Moment, so wie wir gerade sind. Das alles steckt hinter der Aufforderung (und Erlaubnis): „Sei authentisch“.

Der Weg hin zu mir

Wenn es so einfach getan wie gesagt wäre, dann würden alle Menschen, die jetzt diesen Artikel lesen, fortan in ihrer Einzigartigkeit durchs Leben laufen, sich freuen und glückselig sein. Leider ist es das nicht. Der Weg hin zu MIR, zu meinem Sein und meinem Selbst-wert, den Wert, den ich mir selbst zugestehe, ist manchmal ein langer. Jahrelang haben wir für uns den Schluss gezogen, dass wir nicht gut sind, so wie wir sind. Dass wir an uns arbeiten, dass wir „perfekt“ werden müssen. Die große Chance der Sei-Authentisch-Welle ist, dass wir das all das nun für uns heilen und transformieren dürfen.

Viele von uns haben über die Jahre vergessen, wie einzigartig sie sind und wie wunderschön es ist, dass wir alle anders sein dürfen.

Das dürfen wir nun wiederentdecken, denn beim authentisch sein geht es alleine darum, ich zu sein. Wer bin ich, was ist mir wichtig, was erwarte ich von meinen Kindern, welche Regelungen sind mir in unserem Zusammenleben wichtig? Und dazu darf ich als Mama, Papa, Oma, Opa, Pädagog*in auch stehen.

Ich darf von Herzen sprechen, solange ich niemanden dabei verletze. – Was meist ohnehin nicht der Fall ist, wenn ich wirklich von Herzen spreche und von mir erzähle.

„Komm bitte runter vom Baum, mir ist das zu hoch!“ – und das ist okay. Ihr müsst euch nichts anschauen, was ihr nicht sehen könnt. Der wichtige Unterschied ist: hier macht ihr authentisch eure Grenze deutlich, ohne euer Kind einzugrenzen. Denn wenn euer Kind das nächste Mal mit jemand anderem zum Baum spaziert, dann kann es wieder auf den Baum klettern. Vielleicht ist dieser jemand mutiger, kann ihm zeigen, welche Äste sich gut eignen. Euer Kind hat nicht gelernt, oder für sich schlussgefolgert, dass es nicht gut genug zum klettern ist oder dass es gefährlich ist, überhaupt zu klettern („Das ist dir zu hoch, das kannst du noch nicht, du bist doch so tollpatschig!“), sondern einfach nur, dass seine Mama/ sein Papa Höhe nicht gut aushalten kann. Es hat eine Information über seine Mama/seinen Papa bekommen, nicht über sich. Das ist der wesentliche Unterschied und der Grund, warum authentisch sein in der Beziehung zu unseren Kindern so wichtig ist.

Authentisch sein

Authentisch sein als Mama oder Papa bedeutet, sich über sich im Klaren zu sein. Sich abgrenzen können, ohne das Kind seiner Freiheit oder seiner Neugierde oder seinen Mut zu berauben. In Ich-Botschaften sprechen. Zu Fehlern stehen, sich entschuldigen. Niemand von uns muss mehr perfekt sein – beziehungsweise: wir alle dürfen entdecken, dass wir im Kern schon perfekt sind, mit all unseren Fehlern, mit all unseren Gedanken und Ängsten. Es geht nicht darum, einen Zustand zu erreichen, an dem wir all das nicht mehr haben, sondern uns so anzunehmen und zu lieben, wie wir sind – genau das, was wir auch unseren Kindern geben möchten: Du bist gut genug, ich liebe dich, bedingungslos.

Webinar am 20.Mai 2021 online via zoom

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Portraitfoto Barbara Grütze

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