Pflanzen im Kinderzimmer: Was es bringt und warum es wichtig ist

Unsere Töchter (11 und 15) sind mit Pflanzen aufgewachsen. Ich selbst habe leider nicht den oft beschworenen und besungenen „grünen Daumen“, dafür aber meine Frau. Über sie habe ich auch gelernt, dass Blumen und/oder Pflanzen in Zimmern nicht nur den Raum aufhübschen, sondern noch eine ganz andere Funktion einnehmen.

 

Zimmerpflanzen bedeuten auch Verantwortung

Für uns als Eltern war das ein langer Weg: Natürlich ist das bei einem bestimmten Alter fast zu viel verlangt, über die Bedeutung von Pflanzen nachzudenken und sie im Gesamtbild der Schöpfung Gottes zu verorten.

Letzen Endes ist das aber der spirituelle Überbau: Ähnlich wie mit einem Haustier, das niemals als selbstverständlich als reines „Zubehör“ im Haushalt gedacht werden sollte, verhält es sich mit Pflanzen. Pflanzen sind Begleiter, sind „Wesen“.

Diese „Wesen“ gilt es zu hegen und zu pflegen, zu gießen und ganz genau im Blick zu haben.

Tut man das zeitweise nicht, bekommt man schnell eine Reaktion. Die Blätter hängen, die Blüten sind verblüht oder – im schlimmsten Fall – ist die Pflanze nicht mehr zu retten.

Letzteres Erlebnis – und wir hatten dieses leider anfangs mit unseren Mädels öfter – zeigt auch auf, dass man nicht achtsam und aufmerksam genug mit dem „Wesen“ im eigenen Umfeld umgegangen ist.

Es zeigt auch auf, dass man dieses „Wesen“ als weit zu selbstverständlich angesehen, quasi als Einrichtungsgegenstand. Dabei hätte dieser vermeintlich „Gegenstand“ mehr Aufmerksamkeit benötigt, mehr Hingabe und mehr Resonanz!

 

Was wir daraus lernen können

Die daraus gewonnenen Erkenntnisse lassen sich auch auf das Leben insgesamt übertragen. So gesehen sind dies „Pflanzen-Experimente“ erste Einübung in Achtsamkeit und Respekt allem Leben und der Schöpfung insgesamt gegenüber.

Unsere Mädels werden sehr schnell merken – nicht nur aber auch aufgrund ihres Umgangs mit den Pflanzen im Kinderzimmer – das auch Beziehungen, Freundschaften oder ähnliches wie ihre Pflanzen verwelken können. Pflegt und hegt man diese nicht, nimmt sie als zu selbstverständlich und alltäglich hin und ignoriert man damit die Bedürfnisse des Gegenübers, geht es schnell „bergab“.

Stattdessen braucht es einen klaren, hingebungsvollen, aufmerksamen und wachen Blick.

Mit diesem Blick erkennt man andere – Menschen, Pflanzen, Lebewesen, die Schöpfung insgesamt – und überschreitet die eigenen Selbstzentriertheit.

Natürlich schaut man – und auch Kinder und Jugendliche machen das klarerweise – dass es einem selbst gut geht. Tut man das allerdings zu sehr, übersieht man auch, was andere um einen herum benötigen.

Dieser Blick nur auf mich selbst gerichtet wäre falsch. Oder zumindest zu eingeschränkt.

Dieser Blick verhindert, das „große Ganze zu erkennen“ und lässt einem die eigene Wichtigkeit überschätzen. Schließlich ist man nur ein kleiner Punkt im Universum, ein Lebewesen, das Gott zwar so gemeint hat, das aber dennoch in einem Verbund und in einem ständigen Austausch mit anderen Lebewesen steht, die Gott ebenfalls so gemeint hat.

Was man also von Zimmerpflanzen lernen kann: Respekt vor allem zu haben, was einen umgibt!

 

Die Erkenntnis, dass alles mit allem verbunden ist

 

Diese große Erkenntnisse, die sich mit Kindern und Jugendlich natürlich auch philosophisch eruieren und diskutieren lassen, beginnen oft im Kleinen, in diesem Fall im Kinderzimmer und in der unmittelbaren Umgebung.

Denn das ist es auch, was wir unseren Kindern beibringen müssen: Alles beginnt im Kleinen, im direkten Umfeld.

Nichts ist dabei zu klein und zu banal, um daraus keine Erkenntnisse ableiten zu können.

Die Erkenntnisse in den eigenen vier Wänden sind dabei womöglich sogar die Wichtigsten und Wertvolles, wenn sie von Eltern gut begleitet und unterstützt werden. Alles kann also – sowohl diese Gedanken als auch das Leben an sich und große Erkenntnisse – mit der Zimmerpflanze in unmittelbarer Nähe beginnen. Diese Pflanze, die oft als allzu selbstverständlich verstanden und hingenommen wird.

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