Kerzen aus Wachsresten gießen

Selbstgemachte Kerzen sind ein nettes Mitbringsel oder Geschenk zu jedem Anlass. In diesem Beitrag möchte ich eine kurze, einfache Anleitung dazu geben, wie man sie gemeinsam mit Kindern gestalten kann.

Die benötigten Materialien sind nicht teuer, unter anderen kann verschiedenstes altes Material wiederverwendet werden. Seit einiger Zeit sammle ich z. B. Wachsreste, Pringles-Dosen, andere Verpackungen wie leere Tetrapacks, alte Feinstrumpfhosen, Drahtstücke, etc. Das klingt jetzt wie ein kunterbuntes Durcheinander, aber tatsächlich kann man das alles dafür brauchen!

Die grundlegende Vorgehensweise besteht darin, dass man das alte Wachs zuerst schmilzt, durch ein Sieb in eine Form gießt, in der ein Docht befestigt ist und alles dann fest werden lässt. Klingt ganz einfach. Aber alles der Reihe nach.

Materialien fürs Kerzengießen

  • Wachsreste in verschiedenen Farben;
  • Knetwachs (im Bastelbedarf erhältlich),
  • Kerzendocht in verschiedenen Stärken (je nach Durchmesser der geplanten Kerze, Bastelbedarf)
  • Blumendraht oder anderer Draht
  • Schaschlikspieße oder ähnliches zum Fixieren des Dochtes
  • Kerzenformen (Bastelbedarf) oder leere und saubere Verpackungen aus hitzebeständigem Kunststoff
  • alte Nylonstrumpfhosen für das Sieb
  • ein alter Metalltopf (z.B. alter Campingtopf) zum Wachsschmelzen, der nur für diesen Zweck verwendet wird. Er sollte in einen größeren Topf passen, wo man ihn im Wasser erwärmen kann.
  • ein Gefäß mit „Schnabel“ zum Umgießen in die Form
  • Holzleisten oder Marmeladeglasdeckel zum Stabilisieren der Form
  • Stabile Unterlage, Brett
  • Werkzeug: Stecknadeln, Schere, Holzstäbchen zum Umrühren, Messer,…

 

Anleitung: So könnt ihr Kerzen aus Wachsresten gießen

Zuerst werden die Formen vorbereitet. In gekaufte Kerzenformen fädelt man einen passenden Docht durch das Loch im Boden, lässt ihn dort etwa 1 cm weit herausstehen und fixiert ihn oben an der offenen Seite mit Blumendraht und einer Nadel an einem Holzspießchen. Für selbst gemachte Formen bohrt man im Boden ein Loch genau in die Mitte, fädelt den Docht durch und fixiert ihn oben ebenso. Dann wird der Docht unten von außen mit einem Kügelchen Knetwachs zugeklebt, damit kein flüssiges Wachs ausrinnen kann. Bei dieser Vorbereitung muss man sehr genau sein, damit der Docht genau in der Mitte bleibt.

Die Formen werden mit dem Boden nach unten auf umgedrehte Marmeladedeckel oder Holzleisten auf eine stabile Unterlage gestellt. Diese Vorbereitung sollten Erwachsene machen.

Nun werden mal alle Wachsreste nach Farben sortiert. Da können die Kinder mithelfen. Grobe Verunreinigungen und abgebrannte Dochte bitte wegschneiden und entfernen! Große Stücke kann man mit der Hand zerbrechen oder mit einem Messer in Stücke schneiden. Je kleiner die Wachsstücke, desto schneller wird alles schmelzen.

Währenddessen wird ein Sieb gebastelt. Dazu einfach den unteren Teil einer Nylonstrumpfhose abschneiden, ca. 10 cm, den Blumendraht rundherum im Abstand von ca. 1 cm durchfädeln und zu einem Griff zusammenbiegen.

Ein nicht allzu hoher Topf wird halb mit Wasser angefüllt, das zum Kochen gebracht wird. Das ist das Wasserbad für das Wachsschmelzen. Der zweite, kleinere Topf wird jetzt in das kochende Wasser gegeben, vorsichtig, sodass kein Wasser hineinkommt. Die Temperatur zurückdrehen, sodass das Wasser heiß bleibt, aber nicht mehr wallend kocht. Vorsicht auf Kinderhände! Nun können mehrere Handvoll Wachsreste in den kleineren Topf gegeben werden. Sie beginnen sehr schnell zu schmelzen. Umrühren, bis alles Wachs flüssig ist.

Den kleinen Topf mit einem Griff aus dem Wasserbad heben und nun vorsichtig das flüssige Wachs durch das Nylonsieb gießen. Achtung, sehr heiß! Man kann es direkt in die Form geben (bei größeren Formen) oder in ein Schnabelgefäß und danach in die Form. Das Wachs soll bis ca. 1 cm unterhalb des Formrandes eingefüllt werden. Der Draht bzw. die Fixierung des Dochtes soll nicht mit Wachs bedeckt sein. Für spezielle Effekte kann man in helles Wachs auch bunte feste Wachsstücke werfen. Es schmilzt zum Teil und schafft bunte Flecken. (Das ist der Lieblingsjob der Kids ;-)) Eine andere Variante ist es, verschiedenfärbiges Wachs schichtweise einzufüllen. Also z.B. eine Schicht blau, dann auskühlen lassen, dann rot, auskühlen lassen und so weiter, bis die Form voll ist. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt!

Nun lässt man die befüllten Kerzenformen stehen, bis sie fest und ausgekühlt sind. Im Freien geht das natürlich um diese Jahreszeit etwas schneller. Nun entfernt man die Fixierung oben und unten, klopft vorsichtig jede Seite der Form ab und dreht sie um. Dabei können natürlich die Kinder helfen. Die fertige Kerze sollte leicht aus der Form gleiten, die man für die nächste Kerze weiterverwenden kann. Es ist ein besonderer Moment, die erste selbst gemachte Kerze in Händen zu halten!

Gutes Gelingen!

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