Holy wins statt Halloween!

Seit vielen Wochen sind die Regale in den Geschäften prall gefüllt mit schaurigen Artikel: Spinnweben, Hexenhüte, essbare Augen und vielem mehr. „Alle feiern Halloween!“ Ein Trend, der gerade bei Kindern fast unaufhaltsam ist.
Jedoch sind immer mehr Familien auf der Suche nach Alternative zu dem Gruselfest
.

 

Allerheiligen - das Fest aller Heiligen!

 

Am 1. November feiert die Kirche das Hochfest Allerheiligen. In unseren Breiten hat der Friedhofsbesuch samt Gräbersegnung an diesem Tag eine ganz große Bedeutung, aber der eigentlich Tag des Totengedenkens ist erst der Allerseelentag, der 2. November.


Wir Christen glauben, dass der Tod nicht das letzte Wort hat.

Deshalb ist Allerheiligen vor allem ein Freudenfest! Es ist wie ein großes Familienfest: Es gibt Menschen, die uns schon vorausgegangen sind und nun ganz bei Gott sind. Darüber dürfen wir uns freuen! Diese Gemeinschaft dürfen wir hier abbilden, indem wir gemeinsam in der Kirche feiern und gemeinsam den Allerheiligenstriezel jausnen.

 

Heilige, wer sind die?

 

An Allerheiligen erinnern wir uns daran, dass es Menschen gibt, die uns Vorbilder sind: wie sie ihr Leben gestaltet und ihren Glauben gelebt haben. Menschen, die uns schon voraus gegangen und nun ganz bei Gott sind.


Wenn ich Kinder im Religionsunterricht frage, wer für sie Heilige sind und was sie so besonders macht, kommen meistens folgende Antworten:

  • Heilige sind Menschen, die anderen Gutes getan haben, weil sie geteilt haben - dabei denken wir besonders an den Heiligen Martin oder die Heilige Elisabeth, deren Gedenktage bald gefeiert werden.
  • Heilige sind aber auch Menschen, die mit der Hilfe Gottes gerechnet und so etwas Besonderes getan haben - wir denken dabei an den Heiligen Georg, der mit Gottes Hilfe den Drachen getötet hat oder auch der Heilige Franziskus, der mit dem Wolf ein ernstes Wort geredet und so ein ganzes Dorf gerettet hat.
  • Heilige haben anderen Menschen von Jesus erzählt und manchmal waren sie so angefeindet, dass sie für ihren Glauben mit dem Leben bezahlt haben.

Alle Heiligen haben gemeinsam, dass sie Menschen waren, die ganz auf Gott vertraut haben.

Sie haben versucht, zu ihrer Zeit und in ihrer Umgebung die Botschaft Jesu lebendig zu machen.  

Weil es viel mehr Heilige als wir Gedenktage gibt, feiern wir das Fest Allerheiligen, um an alle zu denken, die wir sonst vergessen würden.

 

Jeder von uns kann ein Heiliger werden

„Wir Christen leben nicht im Angesicht des Todes, sondern im Angesicht Gottes“.

Jeder von uns kann ein Heiliger werden, weil Gott uns liebt. Weil es kein Zufall ist, dass ich da bin. Weil Gott unserem Leben von Ewigkeit her einen Sinn gibt.


Unsere Aufgabe als Kinder Gottes, ist es, diese Liebe Gottes immer mehr sichtbar und erfahrbar werden zu lassen - dort, wo wir eben gerade hingestellt sind: in der Familie, in unserer Arbeit, im Freundeskreis. Das ist der Weg zur Heiligkeit.

Unser Ende ist nicht das Grab, sondern der Himmel! Schon alleine von diesem Blickwinkel aus ist es für uns Christen fast unmöglich, Halloween zu „feiern“.

 

Halloween

 

Die Schönheit der Heiligen steht im krassen Gegensatz zu den Furcht einflößenden Fratzen von Halloween.

Der Name Halloween stammt aus dem englischen All Hallows Evening - also der Vorabend zu Allerheiligen. In der Tradition glaubte man, dass die herumirrenden Seelen am Vorabend von Allerheiligen zu ihren Häusern zurückkommen würden. Um sich gegen diesen Spuk zu wehren, verkleideten sich die Menschen als Geister, um die Geister abzuschrecken.


Im späten Mittelalter gingen in Irland und Schottland Kinder von Haus zu Haus, um Gaben für arme Menschen zu erbitten. Mit den irischen Auswanderern kam der Brauch nach Amerika und von dort Anfang der 1990er wieder nach Europa.

Jetzt ist das Gruselfest ein wahrer Kassenschlager. Schon Wochen vor dem 31. Oktober sind die Süßigkeitenregale prall gefüllt mit Vampirgebissen und schleimigen, essbaren Augen. Das ganze Jahr achten Eltern genau auf die Süßigkeitenmenge ihrer Kinder und plötzlich soll es egal sein, wenn sie, als Zombie verkleidet, von Haus zu Haus ziehen und um Naschereien betteln?!?!

 

Kindern  Alternativen anbieten

  • Kinder lieben es, sich zu verkleiden. Warum denn nicht als Heiliger, als Ritter oder Königin, als Lichttägerin oder Mönch?
  • Gemeinsam können wir in einem Heiligenbuch blättern und Geschichten daraus vorlesen
  • Eine tolle Initiative, quasi als Gegenentwurf zu Halloween, ist das Fest Santosanti von Missio Österreich. Kinder sind eingeladen, sich als ihre Lieblingsheilige oder -selige zu verkleiden. Außerdem ist es eine gute Gelegenheit, mehr über das Leben dieser Person zu erfahren, in deren Rolle die Kinder geschlüpft sind. Da gibt es „Heilige Ritter“ , die vor allem bei Buben sehr beliebt sind, heilige Prinzessinnen und viele mehr. Wer selbst eine Santosanti-Party organisieren möchte, findet hier auch wertvolle Anregungen.

 


Wir Christen sind keine freudlosen Wesen, sondern ganz im Gegenteil: Weil Gott mich liebt, kann ich sehr fröhlich zu sein. Wir dürfen mit unseren Kindern feiern, tanzen, uns verkleiden und Süßigkeiten essen. Da passt eine Kunstblut-verschmierte Fratze doch gar nicht dazu!

 

Eine wunderbare Geschichte zum Vorlesen am Allerheiligentag findest du hier!

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