Was ist "gutes Leben"?

Wenn wir an die Fastenzeit denken, so kommen uns verschiedene Vorsätze: weniger Kaffee, weniger Schokolade, weniger Netflix… Aber Fastenzeit könnte genau so gut „mehr von“ bedeuten: mehr Achtsamkeit mit sich, mit den Mitmenschen, mit der Natur, mehr Zeit mit der Familie, mit Freunden.

Genau diesem Anliegen widmet sich der Katholische Familienverband. Die heurige Fastenaktion steht unter dem Motto „Haben wir, was wir brauchen? Brauchen wir, was wir haben?“ Anhand einer App (zu finden im AppStore unter „Gutes Leben“) werden mittels Push-Nachrichten Impulse zur Fastenzeit geschickt. Die „Gutes Leben“-App gibt es jedoch nicht nur in der Fastenzeit. Über das Jahr verteilt gibt es sechs Aktionszeiträume, die uns einladen, das Leben unter ein bestimmtes Motto zu stellen und so neu zu bedenken.

Was ist "gutes Leben"?

„Gutes Leben“ - um das soll es in der Fastenzeit gehen. Durch die Anregungen kann es gelingen, die Vorbereitungszeit auf Ostern bewusst und sinnvoll zu gestalten.

Das Anliegen, das hinter der Fastenaktion steht, hat der katholische Familienverband folgendermaßen formuliert: „Die Fastenzeit ist eine gute Möglichkeit, zur Ruhe zu kommen und sich auf das Wesentliche zu besinnen. Die Familienmitglieder sind in dieser besonderen Zeit eingeladen, manches zumindest probeweise zu verringern, anderes zu stärken und aus den dabei gesammelten Erfahrungen für die Zukunft zu lernen.“

Als Familienvater kann ich mich diesem Wunsch voll und ganz anschließen.

Was verhilft zu einem guten Leben innerhalb der Familie? Was brauchen wir? Was von dem, was wir haben und tun, benötigen wir tatsächlich?

„Papi, die Fastenzeit war toll, weil du mehr mit uns unternommen hast!“ Wenn meine Kinder hoffentlich das zu Ostern sagen werden, habe ich einen Vorsatz erfolgreich umgesetzt. Er lautet: Mehr Zeit für die Familie. Um dieses Ziel zu erreichen, muss ich anderswo Verzicht üben - sei es bei unüberlegtem Nachrichtenkonsum oder bei beruflichen Arbeiten, die besser organisiert und effizienter verrichtet werden könnten.

Zeit ist kostbar

Zeit ist kostbar, und im Sinne eines „guten Lebens“ ist es wichtig, unsere wertvolle Lebenszeit sinnvoll zu verbringen. Dazu findet man beispielsweise auf der App „Gutes Leben“ zahlreiche Impulse, die man sich auch für bestimmte Tage vornehmen kann: Mit jemandem aus der Familie ca. eine Stunde lang spazieren gehen, lang geplante Besuche auch endlich durchzuführen, über abwesende Personen bewusst gut zu sprechen und so gut es geht vermeiden, über andere zu schimpfen, ….

Besonders freue ich mich auf die vielen guten Geschichten, die man auf der App für sich und zum Vorlesen für die Kinder findet. Unsere Kinder lieben es, wenn man ihnen vorliest. Das ist eine wunderschöne, bewusste Zeit füreinander.

Die Fastenzeit eignet sich auch dafür, Gott im Alltag neu zu entdecken.

In Zeiten der Stille und des Gebetes können wir die Gegenwart Gottes bewusster wahrnehmen und als Quelle für ein gutes Miteinander neu entdecken. Die 40 Tage der Vorbereitung auf Ostern sind eine ideale Zeit, um mit Hilfe der Zauberwörter „Bitte“, „Danke“ und „Entschuldige“ eine Kultur des guten Umgangs, des „Guten Lebens“ zu pflegen. Diese drei einfachen Wörter eignen sich sowohl für ein persönliches Ritual am Ende des Tages als auch als Familienritual:

Wofür können wir als Familie dankbar sein? Wofür möchten wir gegenseitig um Entschuldigung bitten? Wo darf ich schwach sein und auch um Hilfe bitten?

In der Fastenzeit möchte ich meinen Blick dafür schärfen, was alles andere als selbstverständlich ist. Es ist auch eine gute Gelegenheit, zu schauen, was besser laufen könnte. Manchmal ist es ein Zeichen von Größe, sich für begangene Fehler und Unachtsamkeit zu entschuldigen.

Diese eingeübte Haltung der Dankbarkeit, Hilfsbereitschaft und der ehrlichen und offenen Kommunikation führt zu einem Klima, in dem jeder innerhalb der Familie wahrgenommen wird. So kann jeder seine Gedanken, Gefühle und Bedürfnisse besser artikulieren. So wird der Blick auf das Wichtige geschärft, auf das, was wirklich zählt und zu einem guten Leben für alle führt!

„Gutes Leben“ im AppStore

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Ein Artikel von

Portraitfoto Johannes Czifra

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