Freude an der Musik - wie wir bereits die Kleinsten begeistern können

Musik verbindet, löst Spannungen, verändert die Stimmung und lässt das Leben schöner sein.

Kinder, denen es möglich ist, ein Instrument zu erlernen, kann die Musik helfen, mit Frustrationen, Stress und emotionalen Problemen besser fertig zu werden. Gerade pubertierende Jugendliche, nutzen ihre Instrumente immer wieder, um sich abzureagieren. Ich habe es in unserer Familie selbst immer wieder erlebt, dass das „Reinhämmern“ ins Klavier den Frust und den Ärger vertrieb, dass es die Stimmung hob und ein „anderes Kind“ aus dem Raum herauskam, als jenes, das vorher hinein getrampelt war.

Musik hilft beim Verarbeiten von Trauer, Angst, Wut.

Musik hilft aber auch einfach bei Alltagssituationen, die vielleicht schwierig waren. Mittels der Musik können aggressive, sanfte, euphorische Stimmungen verändert werden.

Wirkung der Musik

Bereits zu biblischen Zeiten wussten die Menschen, um die positive Wirkung von Musik. König Saul ließ David immer wieder zu sich kommen, um sich auf dessen Leier vorspielen zu lassen. Und was wären unsere großen kirchlichen Feste wie Weihnachten, Ostern, Pfingsten ohne Musik?

Die meist über viele Jahre investierte Energie, die Zeit, aber auch die finanziellen Opfer, lohnen sich auf jeden Fall und tragen zur positiven Entwicklung der Kinder und Jugendlichen bei.

Positive Entwicklung des kindlichen Gehirnes

Wenn jemand die Mühe und den Aufwand scheut, das Kind zum täglichen Üben zu motivieren, oder wenn jemand den Krach, den noch nicht beherrschte Stücke verursachen, nervenaufreibend findet, der kann sich vielleicht dahingehend beruhigen, dass es mittlerweile seit langem erwiesen ist, dass das Erlernen von Musikinstrumenten eine positive Entwicklung des kindlichen Gehirnes nach sich zieht, dass sich Intelligenz und emotionale Stabilität, durch die besondere Vernetzung bestimmter Hirnareale steigern lassen.

Zudem animiert Musik unsere Kinder dazu, deren Freizeit sinnvoll zu gestalten, sich mit wertvollen, musikalischen Inhalten zu beschäftigen und sich so einen Schatz fürs weitere Leben anzueignen.

Ein Instrument wählen

Die Auswahl des richtigen Instrumentes gestaltet sich oft gar nicht so einfach. Besonders dann, wenn man als Eltern bereits ein bestimmtes Instrument spielt, kann dies leicht dazu verleiten, dieses auch dem Kind aufdrücken zu wollen. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass da Zurückhaltung geboten ist.

Oft dauert es einfach seine Zeit bis das Kind sein Interesse für ein ganz bestimmtes Instrument fixiert hat und dann dabeibleiben möchte, um genau dieses zu erlernen. Hier kann es sinnvoll sein, sich zu Beginn einige verschiedene Instrumente anzusehen, diese vielleicht auszuleihen und auszuprobieren. Häufig gibt es in Musikschulen „Tage der Offenen Türe“ oder Kinderkonzerte, bei welchen Kindern verschiedenste Instrumente spielerisch nahegebracht werden.

Meist entwickelt das Kind dann schon nach einiger Zeit selbst Vorlieben für ein ganz bestimmtes Instrument, mit welchem es dann den Unterreicht beginnen möchte.  Gerade zu Beginn tut es gut, ihm einige Monate zuzugestehen, ob es wirklich die richtige Entscheidung getroffen hat, denn es soll mit Freude und nicht durch Zwang am Musikunterricht teilnehmen.

Sanfter Druck

Und trotzdem muss angemerkt werden:  ganz ohne sanften Druck wird wohl kein Kind das oft sehr mühsame Üben von alleine auf sich nehmen. Es braucht jemandem im Hintergrund, der es regelmäßig anspornt, möglichst täglich, an seinen Fertigkeiten zu arbeiten.

Sich als Eltern die Stücke vorspielen zu lassen, das Kind zu loben und ihm zu zeigen, dass man sich selbst sehr über die Fortschritte freut und Anteil an der Mühe, die das Kind aufbringt nimmt, hilft oft ungemein.

Mit zunehmendem Alter, wird das Kind immer mehr Freude beim Arbeiten mit dem Instrument empfinden und weniger Unterstützung beim täglichen Üben benötigen. Und trotzdem ist es schön, wenn auch ein Jugendlicher, die emotionale Unterstützung der Eltern, wenn er sie braucht, erleben darf.

Neben den positiven Auswirkungen auf die Intelligenzentwicklung, stiftet Musik Gemeinschaft mit anderen Kindern und Jugendlichen, die sich auch dafür interessieren. Es entstehen wertvolle Freundschaften, über Schulgemeinschaften und Klassen hinweg. Die einzelnen Musizierenden lernen aufeinander zu achten, aufeinander zu hören und in Einklang zu kommen. Teamfähigkeit, Rücksicht und Kommunikation werden so beiläufig und spielerisch trainiert.

Es muss nicht immer professionell sein

Die Freude am Musizieren muss aber nicht unbedingt professionell und im Rahmen einer Musikschule stattfinden.

Gerade kleine Kinder lieben es, zu singen, zu trommeln und zu rasseln.

Selbst gebastelte Instrumente aus Schuhkartonen mit aufgespannten Gummibändern, Joghurtbecher gefüllt mit Reis, Klanghölzer aus Bauklötzen usw. begeistern die Kleinsten oft am meisten und wecken so schon sehr früh das Interesse an Rhythmen, Reimen sowie dem Singen und Musizieren auf ganz natürliche Weise.

Meist wird dann noch voll Freude dazu getanzt, gelacht und gehüpft. Das sind genau die Momente, die Familien, Freunde und Verwandte, Groß und Klein, Alt und Jung zusammenschweißen und an welche man sich ein Leben lang erinnert.

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