Wie du mir – so ich dir! Emotionale Entwicklung im Kindergarten

Ein Schwerpunkt in jedem Kindergarten, ist die Förderung der Kinder im sozialen und emotionalen Bereich. Wie dies funktionieren kann und wie man Fortschritte zu Hause erkennen kann, gibt es hier zum Nachlesen.

Emotionen sind eine subjektive Antwort/Bewertung auf eine Situation. Diese Bewertung wird durch physiologische Vorgänge zum Ausdruck gebracht (Schwitzen, Erröten, Lachen, Zittern, etc.). Beeinflusst werden unsere Emotionen durch persönliche Erfahrungen, dem Umgang von erwachsenen Vorbildern mit Emotionen sowie dem sozialem, kulturellem und religiösem Umfeld.

Emotionen im Kindergarten

Kindergärten sind Orte des sozialen Lernens. Junge Kinder haben noch nicht gelernt ihre Emotionen zu regulieren und konstruktiv und bewusst damit umzugehen.

Im Laufe der Zeit, speziell im Umgang mit gleichaltrigen Kindern aus demselben gesellschaftlichen Umfeld, lernen Kinder mit Emotionen umzugehen. Dabei entwickeln sich Kooperations- und Konfliktfähigkeit, Toleranz, Verantwortung, Bewältigungsstrategien bis hin zum größten Ziel, der emotionalen Selbstregulation.

Wozu das Ganze?

Kinder sollen lernen, sich als sozial kompetente Kinder ihrer Emotionen zu stellen und diese als orientierende und motivierende Funktion zu nutzen.

  • Der Kindergarten ist ein Ort der bewussten, sozialen Begegnung.
  • Der Kindergarten ist ein Ort der Identitätsfindung.
  • Der Kindergarten fördert die Persönlichkeitsentfaltung des Kindes, die Wahrnehmung und Akzeptanz der eigenen Fähigkeiten und Grenzen.
  • Der Kindergarten fördert die Entwicklung des Kindes zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit.

Wie weiß ich, wie gut mein Kind entwickelt ist?

Wenn das Kind seine Bedürfnisse verbal und nonverbal äußern kann und auch seine Emotionen wahrnimmt und diese gezielt zum Ausdruck bringt, sind die wichtigsten Ziele des Kindergartens für diesen Entwicklungsbereich erreicht.

Bei den Kindern, kann man dies gut bei folgenden Situationen beobachten:

  • Die Emotionen Wut, Trauer, Freude, Glück… sind dem Kind bekannt und werden in seinem Sprachgebrauch verwendet.
  • Das Kind äußert sich in Gesprächskreisen über Gefühle, Konfliktsituationen oder für es angenehm erlebte Situationen.
  • Es sind erste Selbstregulationen erkennbar.
  • Das Kind hilft oder tröstet spontan ein anderes Kind.
  • Das Kind weiß, wo es seine momentane Gefühlslage ausleben kann. (z.B. bei Wut in den Turnsaal, bei Trauer in einer Kuschelhöhle,…)

 

Was trägt das Personal dazu bei?

Auch das Personal des Kindergartens kann beobachtet werden, wie es mit den Kindern in Bezug auf deren emotionale Entwicklung umgeht. Dem pädagogischen Personal ist klar, dass es ganz eine besondere Vorbildwirkung hat. Den Kindern wird beispielsweise Empathie von Seiten des Personals entgegengebracht und Konflikte werden weder verharmlost noch überbewerte.

Weiters erhalten die Kinder Hilfestellungen für Rituale zur Konfliktbewältigung. Gerne kann man als Elternteil nachfragen, wie sich das Kind im Hinblick auf Emotionen im Kindergarten verhält.  Auch Tipps und Tricks zur Förderung der emotionalen Entwicklung, die man für zu Hause übernehmen kann, können bei den Pädagoginnen erfragt werden.

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Ein Artikel von

Portraitfoto Bettina Fauler

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