Feste und Feiern im Kindergartenalltag

Feste und Feiern gehören zum Menschsein: Es gibt sie in allen Kulturen, sie geben dem Leben Struktur, aber sie bieten auch die Möglichkeit aus dem gewohnten Alltag herauszutreten – eine „Hoch-Zeit“ zu erleben.  Die St. Nikolausstiftung in Wien bietet hierfür sogar eine kostenlose Informationsbroschüre zum Download.

Feste gliedern die Zeit in Zyklen und Perioden und machen das Leben handhabbar, indem sie wöchentlich stattfinden (Sonntagsmesse, Freitagsgebet,…) oder im Jahreskreis (Erntedank, Hl. Nikolaus, Ostern, Zuckerfest, Lichterfest etc.). Feste können aber auch personen- oder sachbezogen sein, national oder kulturell geprägt sein, einen festen Platz im Familien- oder Freundeskreis haben und sie können Anknüpfungspunkt für Verbindendes zwischen den Menschen sein.

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In den letzten Jahren hat sich die österreichische Gesellschaft religiös und kulturell vielfältig weiterentwickelt und es ist nicht einfach, Religionen und Traditionen anderer zu verstehen. „Wir sehen es als Bildungsauftrag des Kindergartens, den Kindern zu ermöglichen, Neues kennenzulernen und zu erfahren, dass es Feste gibt, die anderen Kindern wichtig sind. Der Kindergarten kann hier einen wichtigen Beitrag leisten, indem er Räume für eine aktive Auseinandersetzung mit Verschiedenheit ermöglicht“, so Elmar Walter, Geschäftsführer der St. Nikolausstiftung. Unterschiedlichkeiten zu erleben, sich auf Neues einzulassen sowie respektvoll und neugierig zu sein, ist eine Erfahrung, die für ein friedliches Zusammenleben förderlich ist.

Feste als Teil des Kindergartenalltags

Als katholische Trägerorganisation von 86 Kindergärten und Horten in Wien, ist das Feiern von christlichen Festen im Jahreskreis ein wichtiger Aspekt im Kindergartenalltag. „Eines dürfen Feste aber auf keinen Fall: ausgrenzen“, betont Susanna Haas, pädagogische Leitung der St. Nikolausstiftung. Um eine passende Festgestaltung für die Kinder einer Gruppe zu finden, wird im Vorfeld überlegt, unter welchen Rahmenbedingungen Feste gefeiert werden können. Mit allen Beteiligten in Dialog zu treten, ist daher ein Muss. So kann es sein, dass sich Rituale und Feste verändern. „Wenn beispielsweise das Fest des Hl. Martin in der Kirche gefeiert werden soll und es können manche Familien nicht teilnehmen, dann ist es besser, dass das vorbereitete Martinsfest mit allen Kindern im Kindergarten stattfindet“, erklärt Haas. Schließlich sollen alle, die sich vorab mit dem Fest vertraut gemacht haben, d.h. über die Legende des Hl. Martin gehört haben und Laternen gebastelt haben, dieses Fest auch erleben und genießen dürfen.

Genauso können Eltern von Kindern unterschiedlicher Religionen oder Kulturen die Möglichkeit bekommen, im Kindergarten oder Hort ein Fest oder Ritual vorzustellen. Die Auseinandersetzung mit verschiedenen religiösen oder kulturellen Feierlichkeiten ist eine wichtige Bildungskomponente.

Broschüre „Feste und Feiern in den Kindergärten und Horten der St. Nikolausstiftung“

Um die Bildungsarbeit für Eltern und Interessierte transparent zu gestalten, hat die St. Nikolausstiftung den Folder Feste und Feiern in den Kindergärten und Horten erstellt. Darin werden exemplarisch fünf Festgelegenheiten (Martinsfest, Weihnachten, Geburtstag, Ostern/Fastenzeit sowie Abschied und Neubeginn) aufgegriffen, inhaltlich kurz erklärt und in die Lebenswelt der Kinder übersetzt. Weitere Aspekte sind interkulturelle oder interreligiöse Anknüpfungspunkte sowie Impulse für zu Hause. Somit wird ein anschaulicher Einblick gegeben, wie in den Kindergärten und Horten unter Einbindung aller Kinder – und manchmal auch mit den Eltern – gefeiert wird: vielfältig, lebendig, unterschiedlich, aber immer mit dem Blick auf das Kind, seine Lebenswelt und seine Bedürfnisse.

Die Informationsbroschüre haben alle Eltern, deren Kind bzw. Kinder einen Standort der St. Nikolausstiftung besuchen, erhalten. Als zusätzliche Serviceleistung ist der Folder auf nikolausstiftung.at im Bereich Service/Für Eltern/Downloads kostenlos abrufbar.

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