Die Liebe zum eigenen Körper

Gerade nach der Geburt machen sich viele Frauen Druck, wieder die gewohnte Figur zurückzubekommen. Doch dies muss nicht sein! Man sollte den weiblichen Körper feiern und sich nicht fragen, wie er besser, schöner und noch schlanker werden kann.

Die Social Media Plattformen sind voll von „Vorher-Nachher“-Aufnahmen, die zeigen, welchen Erfolg man durch diese oder jene Diät haben kann und von „So werden Sie Ihre lästigen Babypfunde los“-Schlagzeilen. Die Model-Mamas dieser Welt präsentieren ganz stolz schon kurze Zeit nach der Entbindung ihren flachen Bauch und viele Werbungen suggerieren uns, dass es möglich ist, das Altern zu verhindern und die Zeichen einer Schwangerschaft verschwinden zu lassen.

40 Wochen – ein Wunder entsteht

Aber wir sind mehr als nur unsere Körper! Man hat nicht versagt, nur weil man nach einer Geburt normal aussieht und die Zeichen der Schwangerschaft nicht mit dem Babybauch verschwinden. Der weibliche Körper vollbringt während mehr oder weniger 40 Wochen ein Wunder, immerhin wächst ein richtiger Mensch in ihm heran. Danach erfüllt ein äußerst wichtiges Organ ihren Zweck, nämlich die weibliche Brust. Sie allein kann ein Kind bis zum 6. Lebensmonat mit allem versorgen, was es benötigt. Ist das nicht wunderbar? Niemand erwartet von seiner Bauchspeicheldrüse, dass sie jung und knackig aussieht und der Busen muss das bis ins hohe Alter?

Man sollte den weiblichen Körper feiern und sich nicht fragen, wie er besser, schöner und noch schlanker werden kann. Unsere Arme sind zum Umarmen da, um Trost zu spenden und um Halt zu geben. Unsere Beine helfen uns, kleinen Füßchen hinterherzulaufen. Unser Lächeln, mit all seinen Falten und Merkmalen unseres bisherigen Lebens, schenkt unseren Kindern ein Gefühl der Freude und Geborgenheit. Kinder urteilen nicht. Sie denken sich nichts dabei, wenn Mamas Busen hängt oder zwischen ihren Oberschenkeln keine Lücke entsteht. Sie lieben bedingungslos und ehrlich. Davon könnte sich manch ein Erwachsener eine Scheibe abschneiden.

Scham ist unnötig

Viele Frauen schämen sich, sich ihrem Partner nach einer oder mehrerer Geburten wieder nackt zu zeigen. Sie fragen sich, wieso eine andere Frau nach zwei Kindern so schlank ist, so erholt aussieht oder so einen tollen Busen hat. Wahrscheinlicher ist es aber, dass sich genau diese Frau eben so wenig in ihrem Körper wohl fühlt, wie andere.

Nehmen wir uns ein Beispiel an den Kindern, die, zumindest eine Zeit lang, vorurteilsfrei und ohne sich zu vergleichen die Welt wahrnehmen. Wenn wir beginnen das Bewusstsein wieder auf die wichtigen Dinge des Lebens zu lenken, wie Gesundheit oder Familie, dann schaffen wir auch eine Welt für unsere Kinder, in der sie sich später nicht fragen müssen, ob ihre Körper, die uns jetzt so perfekt erscheinen, es auch wirklich sind.

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Ein Artikel von

Portraitfoto Melanie Scheucher

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