Kinderrechte im Zeichen der Krippe

Am Sonntag in der Weihnachtsoktav feiern wir das Fest der Heiligen Familie. Heuer fällt dieser Gedenktag auf den 31. Dezember. Das Matthäusevangelium 2,13-15 erzählt uns von der Flucht der Heiligen Familie nach Ägypten sowie dem Kindermord in Betlehem. Doch auch die andauernden schweren Konflikte in vielen Ländern unserer Welt erinnern uns daran, dass Friede kostbar und Menschen- sowie Kinderrechte nicht alltäglich sind.

Der Schutz und die Rechte von Kindern sind fest in unserer Kultur verankert. Und dennoch nicht selbstverständlich! Gewalt gegen Kinder ist in Österreich erst seit 1989 verboten. Die UN-Kinderrechtskonvention beinhaltet 54 Kinderrechtsartikel. Seit 1992 gelten diese in Österreich. Damals absolvierte ich im Rahmen der Ausbildung zur Sozialarbeiterin gerade ein Praktikum im Jugendamt und sah mich erstmals mit diesem Thema konfrontiert.

Am 16. November machten viele Organisationen auf den „Tag der Kinderrechte“ aufmerksam. In der Kinderrechte Fibel der UNICEF werde alle Rechte in einfacher Sprache für Kinder jeden Alters erklärt. Kindgerechte Videos befinden sich im  YouTube-Kanal der UNICEF. Vor allem die Interviews der Flüchtlingskinder haben mich sehr berührt. (Link: www.unicef.at/infomaterial/kinderrechte-unterrichtsmaterialien/)

Das Fest der Heiligen Familie ist ein schöner Anlass, unseren Kindern bewusst zu machen, wie wichtig Friede in der Welt ist. Das gemeinsame Holen des Friedenslichts bietet eine Möglichkeit dafür. (Friedenslicht kommt trotz Krieg auch 2023 direkt aus Bethlehem - katholisch.de)

Kinder sind unschlagbar

Der Österreichische Kinderschutzbund Wien erfand das Memory „Kinder sind unschlagbar“. Es geht darum, Kinderrechte im Alltag der Kinder ankommen zu lassen. Mit 68 pädagogisch wertvollen Memo-Karten zum Thema Kinderrechte und Kindeswohl sowie 4 Memo-Karten zum Selbstgestalten werden Kindern spielerisch die Menschen- und Kinderrechte erklärt. Jeweils zwei Karten erzählen eine Situation aus dem Leben eines Kindes.

Durch die Beschäftigung mit kleinen Geschichten werden die Kinder ermutigt, eigene Wünsche und Bedürfnisse auszudrücken sowie über ähnliche Erfahrungen in ihrem Leben zu erzählen. Bereits Kinder ab dem Volksschulalter verstehen den Gedanken, dass jedes Kind die gleichen Rechte hat und erkennen, dass nicht alle das Glück haben in einer heilen Familie zu leben.

Alle Bildmotive orientieren sich an den Werten einer gewaltfreien Erziehung. Das Ziel ist Eltern und PädagogInnen zu ermutigen eine gewaltfreie Erziehung im Sinne der Kinderrechte anzustreben. Nach dem Motto: Für jedes Problem gibt es eine gewaltfreie Lösung, wenn wir unsere Kreativität dafür nützen, diese zu finden. 

Beziehbar ist das Memory unter https://www.kinderschutz.at/kinderrechte-memo-spiel.

Kinderrechte von allem Anfang an

Die aktion leben bietet in der Broschüre „Kinderrechte von allem Anfang an“ wertvolle Informationen zum Thema. Die Broschüre kann um 4 Euro über den Webshop www.aktionleben.at bezogen werden. Aktuell macht sich der Verein vor allem für das Recht, so gesund wie möglich zu leben  stark, welches auch das Recht auf eine angemessene Gesundheitsfürsorge für Mütter vor und nach der Entbindung beinhaltet. „Wir unterstützen schwangere Frauen und werdende Eltern mit unserem Wissen, unseren Netzwerken und in Notlagen auch finanziell. Dies entspricht der Intention der Kinderrechte.“, so Kronthaler, Generalsekretärin der aktion leben.

Ähnliche Artikel

Ein Artikel von

Portraitfoto Regina Madgalena Smrcka

Weitere Artikel des Autors lesen