Die eigenen Kiner mit Sport vertraut machen
Lange Zeit war ich ein typischer Couch-Kartoffel. Das hat sich geändert. Aber wie gebe ich das gut an die Kinder weiter und wie beeinflusst es sie?
Theoretisch war es schon immer klar: Sport ist wichtig.
Und Kinder bewegen sich zu wenig. Sport tut gut, den ganzen Tag zuhause vor Tablet und Smartphone sitzen eher weniger. Es war aber für mich durchaus ein wenig abstrakt: Zwar hatte ich dieses Wissen, doch ich füllte diese selbst mit wenig Leben und Inhalt.
Eltern sind Vorbilder
Kinder lernen auch anhand der Nachahmung von Vorbildern. Oder besser gesagt: Am besten funktioniert das, was man will, dass Kinder werden oder sein sollen dann, wenn man es ihnen vorlebt und vorzeigt.
Es mag ein Alter geben, in dem Eltern das personifizierte Böse sind, dem man auf gar keinen Fall nacheifern möchte, aber dennoch hinterlässt man – früher oder später – dennoch tiefe Spuren im Leben des Nachwuchses, weil man so gelebt, so gedacht oder so geliebt oder eben nicht geliebt hat.
Ab einem gewisse Alter merkte ich für mich selbst jedenfalls, dass ich keine 20 mehr bin.
Wie man auch sagt: Bis 40 arbeitet der Körper für einen, aber 40 muss man für den Körper arbeiten. Diese sich daraus ableitende Erkenntnis, in Sachen (Nicht)-Sport nicht mehr so weitermachen zu können wie bisher, hat auch Folgen für unser Familienleben. Statt mich – und auch meine Frau – am Abend primär auf der Couch anzutreffen, investierten wir recht viel Zeit in den Besuch eines Fitness-Studios. Das steckte auch unsere Große (16) an: Sie geht jetzt auch wieder ins „Gym“, wie sie es zu nennen pflegt.
Unsere „Kleine“ (13) ist da im Moment ein wenig außen vor. Sie spielt zwar in der Schule Volleyball und geht einmal wöchentlich ins Tanzstudio zu einem Hip-Hop-Tanzkurs. Darüber hinaus ist ihr Alltag aber noch relativ geprägt von elektronischen Geräten und von recht viel zuhause sein.
Die damit verbundene Frage, weil vieles so wirkt, als ob es nur „Pflichterfüllung“ wäre und sie nur deshalb zum Tanzen oder zum Volleyball geht, weil wir es von ihr wollen: Haben wir ihr genug mit auf den Weg gegeben? Haben wir ihr wirklich gut genug und tiefgehend genug gezeigt, dass Bewegung nicht nur lästige Notwendigkeit ist, sondern eben maßgeblich für den Alltag und das eigene Leben?
Haben wir ihr wirklich ausreichend vorgelebt, dass es sich lohnt dranzubleiben und sich dann auch Erfolge einstellen?
In erster Linie geht es bei so einem jungen Menschen natürlich nicht um Fragen des Körpergewichts oder ähnliches. Es geht um Wohlbefinden, es geht um Energie, es geht um das Ausschöpfen des eigenen Potenzials. Ganz im Sinne davon, dass in einem gesunden Körper auch ein gesunder Geist wohnt.
Aber auch hier gilt: Mit Zwang geht gar nichts!
Auch nicht mit ostentativ ausgestelltem Vorleben, bei dem jede Aktivität wie eine Mahnung im Raum steht, sich selbst auch mehr zu bewegen und etwa der Natur und sonstigen Orten den Vorzug gegenüber dem Tablet den Vorzug zu geben. Denn solche Ansätze gehen meist nach hinten los und verkehren sich ins Gegenteil. Es braucht lediglich – wenn überhaupt – sanften Druck, der sich in Richtung der Eigenmotivation ummünzen und umwerten lässt.
Ich selbst weiß noch nicht ganz genau, wie ich mit der eigenen Situation umgehen soll.
Mein „Fitness-Leben“ ist mir selbst noch neu und kam in dieser Form sehr unerwartet. Ist es produktiv oder kontraproduktiv, was den Einfluss auf unsere Kinder betrifft? Ich hoffe natürlich Ersteres. Sie sehen ja einen gesunden Papa, der aktiver und lebenslustiger ist als früher, auch wenn er jetzt öfter weg ist. Aber das Ergebnis ist dann schlicht mehr quality time.