Der ultimative Spaß für berufstätige Eltern: Sommerferien

Die Ferienzeit ist eine aufregende Zeit für Kinder, doch für berufstätige Eltern, insbesondere solche im Homeoffice, kann sie zu einer echten Herausforderung werden. Besonders weil Kinder das ganze Jahr über mehr Wochen frei haben als zwei Elternteile zusammen. Wer hat sich das eigentlich ausgedacht? Wenn man nicht gerade als Pädagog:in arbeitet, kann man da kaum mithalten. In dieser Zeit fragen sich viele: „Wie machen das andere Eltern?“

Nicht jeder kann sich die Fremdbetreuung in den Sommerferien leisten. Dann wird die Vereinbarkeit von Homeoffice und Kinderbetreuung eine besonders anspruchsvolle Aufgabe. Während Kinder nun mehr Freizeit haben, jonglieren Eltern im Homeoffice zwischen Essen machen, Streit zwischen Geschwistern schlichten, Sonnencreme auftragen (wenn man den Luxus eines eigenen Gartens oder Pools genießt), unendlichen Fragen nach Eis und Fernsehen und der Tatsache, dass sie ihrem Job konzentriert und uneingeschränkt nachgehen sollen.  

Auch wenn Eltern hier nicht die eine Lösung finden, könnten für den einen oder anderen Elternteil Ideen dabei sein, um die Ferienzeit mit dem Homeoffice ein bisschen mehr zu vereinbaren.

Familienzeitplan

Dieser Zeitplan ist einem Stundenplan ähnlich. Die Familie kann ihn gemeinsam erstellen. Er sollte die Arbeitszeiten der Eltern, die Pausen und die Zeit für gemeinsame Aktivitäten festlegen und auch für Kinder verständlich dargestellt sein. Dies gibt den Kindern einen Überblick darüber, wann die Eltern arbeiten und wann sie für sie da sein werden. Durch die Einbindung der Kinder in die Planung fühlen sich diese wertgeschätzt und können Abläufe besser verstehen.

Einbeziehung der Kinder in die Arbeitsroutine

Das kann eine Möglichkeit sein, Kinder während der Arbeitszeit zu beschäftigen und gleichzeitig eine Verbindung zwischen Arbeit und Familienleben herzustellen. Je nach Alter der Kinder und Tätigkeit der Eltern können sie kleine Aufgaben übernehmen, wie z.B. das Vorbereiten von Materialien, das Ordnen von Dokumenten oder das Gestalten von kreativen Projekten. Dies ermöglicht es Kindern sich einbezogen und nützlich zu fühlen.

„Büro" für die Kinder einrichten

Richtet gemeinsam einen eigenen kleinen Arbeitsbereich für Kinder ein, der ihrem "Büro" ähnelt. Dort können sie ihre eigene Ablage und Arbeitsmaterialien haben um Aktivitäten durchzuführen, wie z.B. Zeichnen, Schreiben, Lesen oder Schnipsel schneiden. Dadurch fühlen sich die Kinder wie ein Teil der Arbeitsroutine.

Projektrecherche und Präsentation

Eltern können ihre Kinder dazu ermutigen, eigene Projekte zu wählen, über die sie recherchieren und Präsentationen erstellen können. Dies könnte ein Hobby, ein interessantes Tier oder ein Thema ihrer Wahl sein. Sie können Plakate dazu erstellen oder auch Präsentationen auf dem PC und ihre Ergebnisse anschließend der Familie oder Freunden vorzeigen.

Die etwas andere Fremdbetreuung

Eine Möglichkeit, stundenweise Betreuung für Kinder während der Ferienzeit zu finden, besteht darin, nach Leihomas, Leihopas oder Pädagogikstudenten Ausschau zu halten. Plattformen oder örtliche Kindergärten können eine Quelle sein, um Studenten zu finden, die während ihres Studiums Praktika absolviert haben und gerne einen Nebenverdienst suchen. Diese Studenten verfügen über Erfahrungen in der Kinderbetreuung und können eine wertvolle Unterstützung für berufstätige Eltern im Homeoffice sein. Indem sie Kinder aktiv betreuen und beschäftigen, ermöglichen sie den Eltern ungestörte Arbeitszeiten und bieten den Kindern zugleich eine abwechslungsreiche und bereichernde Betreuung. Leihomas und Leihopas sind erfahrene Betreuer:innen, meist im Rentenalter, die ihre Zeit und Erfahrung zur Verfügung stellen, um Kinder zu betreuen. Sie können eine wertvolle Ressource sein, da sie über langjährige Erfahrung in der Kinderbetreuung verfügen und den Kindern eine liebevolle und familiäre Umgebung bieten können.

Betreuungstausch

Eltern können sich zusammentun und feste Zeiten und Tage vereinbaren, an denen sie abwechselnd auf die Kindergruppe aufpassen. Das heißt, während ein Elternteil die Kinder betreut, können die anderen Eltern ihre Arbeit im Homeoffice erledigen. An einem anderen Tag oder zu einer anderen vereinbarten Zeit wechseln dann die Rollen, sodass jeder Elternteil die Chance hat, sich voll und ganz auf seine Arbeit zu konzentrieren, während die Kinder in einem sicheren und vertrauten Umfeld betreut werden.

Diese Art des Betreuungstauschs hat viele Vorteile. Zum einen können die Kinder mit anderen Kindern spielen und soziale Kontakte pflegen, gleichzeitig ermöglicht es den Eltern, effektive Arbeitszeiten zu planen, da sie wissen, dass ihre Kinder in guten Händen sind. Es ist natürlich wichtig, klare Absprachen zu treffen und sicherzustellen, dass der Betreuungstausch fair und ausgewogen ist, damit alle Familien gleichermaßen von dieser Unterstützung profitieren können.

Es geht darum individuelle Lösungen zu finden und die Zeit mit den Kindern in den Ferien zu nutzen, um eine starke Bindung aufzubauen und gemeinsame Erinnerungen zu schaffen. Mit einer positiven Einstellung und der Bereitschaft, sich anzupassen, können Eltern diese Herausforderungen erfolgreich meistern.

Eltern sollen auf jeden Fall wissen, dass sie nicht allein sind mit dieser Herausforderung und dies auch nicht für immer ein Problem sein wird. Spätestens in der Pubertät wollen die meisten Kinder gar nicht mehr unterhalten werden und Eltern können aufatmen, zumindest was die Ferienbetreuung betrifft.

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Ein Artikel von

Portraitfoto Melanie Scheucher

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