Corona-Hochzeit? Unser Wedding Update

Endlich ist es wieder möglich. Ab 1. Juli darf groß geheiratet werden. Doch wer hatte den Mut, für diesen Sommer seine Hochzeit zu planen bzw. schafft dies nun so kurzfristig? Wir auf alle Fälle nicht.

Vor kurzem hätten wir unseren 1. kirchlichen Hochzeitstag gehabt. Am 06.06.2020 hätten wir kirchlich geheiratet, es war alles fertig geplant, 120 Gäste hatten zugesagt – doch dann kam Corona. Wir hatten relativ früh in der Pandemie erkannt, dass die Hochzeit im Juni nicht möglich sein wird. Deswegen haben wir kurzerhand alles in den Oktober verschoben. Statt „Save-the-Date-Karten“ gab es „Umladungen“. Wir dachten, bis Oktober 2020 sei die Pandemie entweder vorbei oder „die Welt ohnehin schon untergegangen“. Doch auch im Oktober 2020 wurde es nichts mit der großen Hochzeit.

Damals haben wir entschieden, die Hochzeit nicht nochmals ein halbes Jahr zu verschieben, sondern zu warten, bis der Wahnsinn ein Ende hat.

In der Familie werden wir scherzhaft schon als das Paar mit den meisten Hochzeitstagen bezeichnet – denn jeder der geplanten Termine bleibt für uns natürlich ein besonderer. Aus diesem Grund haben wir angedacht, unsere kirchliche Hochzeit auf unseren 5. Standesamtlichen Hochzeitstag zu verschieben – 2024 wird es also soweit sein. Wir möchten den Paaren den Vorzug geben, die noch nicht verheiratet sind und ihre Traumhochzeit genauso feiern können, wie sie wollen. 

Auch ich trage meinen Verlobungsring noch.

Dieser soll mich erinnern, dass die große Hochzeit noch aussteht. Aktuell würde ich die „verlobte Gesellschaft“ in zwei Gruppen teilen, diejenigen die unverheiratet sind und diejenigen, die trotz Corona standesamtlich geheiratet haben und trotzdem noch auf ihren großen Tag warten. Ich frage mich nur, wie viele es dann auch wirklich noch tun.

Für mich ist verheiratet sein schon selbstverständlich geworden – die kirchliche Hochzeit noch nachzuholen fühlt sicher eher wie eine Erneuerung des Gelöbnisses an als ein erstmaliges Versprechen. Wir haben uns fest vorgenommen, nicht Corona-bedingt die Hochzeit ganz abzusagen, sondern nur zu verschieben. Ich hoffe, dass es auch dazu kommt.

Auf alle Fälle bin ich gespannt, wie sich über die Zeit unsere Pläne verändern werden. Wie viele Gäste der Gästeliste gleichbleiben, wer gestrichen wird und wer neu dazukommt. Ob der geplante Gottesdienst uns nach wie vor gefällt, ob derselbe Pfarrer der Pfarrer unseres Vertrauens ist, ob es den Kirchenchor noch gibt und in welcher Besetzung die Band dann spielt. Eins ist auf alle Fälle klar – und darüber freuen wir uns sehr:

Corona hat der Kinderplanung unserer Freunde keinen Strich durch die Rechnung gemacht.

Viele unserer Gäste, die ursprünglich als Pärchen gekommen wären, kommen nun als Familie, ganz egal, ob unverheiratet oder verheiratet. Ich hoffe für alle anderen Paare, denen Corona auch die Hochzeitsträume zunichte gemacht hat, dass auch diese erneut die Energie aufbringen, ihre Hochzeit zu planen bzw. umzusetzen und dieses wunderschöne Fest zu feiern. Diese Hochzeiten werden auf alle Fälle etwas ganz Besonderes sein.

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Ein Artikel von

Portraitfoto Petra Schmied

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