Alles wird gut!

Das Leben ist manchmal sonderbar: in einem Moment ist alles wunderbar und ich bin voll Freude. Doch schon im nächsten Augenblick scheint alles den Bach runterzugehen. Ich sehe nur noch das, was nicht gut läuft. Schnell vergesse ich dann, dass es in gewisser Weise IMMER gut läuft.

 

Alles kann zum Guten führen

Erstmal möchte ich hier nichts schönreden: Weltlich und menschlich gesehen kann es natürlich mal nicht gut - ja sogar absolut katastrophal - laufen. Das tut es sogar zwangsläufig in unserem Leben und gehört somit einfach dazu. Aber im Kern der Sache bzw. geistlich gesehen können selbst die größten Debakel unseres Daseins “gut sein” bzw. zum Guten führen. Denn das ist der Zuspruch Gottes an uns: Er wird alles zum Guten führen, bei denen, die ihn lieben.

Die Kurzform sieht dann so aus: Debakel + Gott = (trotzdem) Gutes!

Ganz konkret – das Kleine und Große im Alltag

Das ist jetzt nichts Neues bzw. wahrscheinlich wenig überraschend. Gott selbst hat durch die größten menschlichen Abgründe hindurch am Kreuz unser Heil bewirkt. Es hilft jedes Mal aufs Neue, darüber nachzudenken und sich immer und immer wieder bewusst zu machen, was das denn JETZT und ganz KONKRET für unseren Alltag eigentlich bedeutet.

Vielleicht haben wir mit richtig großen Brocken zu kämpfen: schwere Krankheit, Todesfälle etc... Den Großteil unseres Lebens geht es aber meist nicht um krasse Schicksalsschläge oder richtig schlimme Begebenheiten. Vielmehr geht es um die alltäglichen Kleinigkeiten. Ja, sie sind nervig, aber ich möchte mich aufraffen, mich nicht dem Negativen hinzugeben.

Beides – das Große und das Kleine in unserem Leben – ist wichtig und kann Gott zum Guten gebrauchen. Ich finde, es zahlt sich 100 % aus, erstmal das Kleine anzugehen.

Das Alltägliche ist genau das, was am Ende den Großteil ausmacht. Darüber hinaus kann es als Übungsmöglichkeit für Großes dienen.

Schließlich ist es eine Entscheidungs- und Glaubensache und ein Bitten, dass Gott hilft, dass zum Beispiel meine Stimmung nicht in den Keller saust, nur weil sich meine Kinder bereits beim Frühstück komplett angepatzt haben.

Der Sprung von "es läuft gut" zu vermeintlich "läuft gar nichts mehr" hängt bei mir meist von lächerlichen Belanglosigkeiten ab – bisschen Unordnung, etwas weniger Schlaf, irgendetwas, das ich verschütte, vergesse, nicht finden kann…

Das Interessanteste dabei: es geht kaum um die Umstände. Vielmehr ist meine Einstellung ausschlaggebend, die sich leider sehr schnell von "gut" auf "negativ" verändern kann.

Was aber immer hilft, ist, meinen Blick auf Gott hin zu lenken. Ein kurzes Stoßgebet. Kurz durchatmen und mich an seinen Blick auf mich erinnern.

Der Blick des Erbarmens, des Wohlwollens, des Aufbauens…und wenn ich dann noch schaffe irgendetwas zu murmeln wie: “Ich glaube, dass du die Tatsache, dass meine Kinder sich von oben bis unten in Müsli eingegatscht haben, nutzen kannst für das Gute in dieser Welt, in meinem Leben und dem Leben meiner Kinder,”  dann habe ich bzw. Gott die Kurve gekratzt.

 

Erziehen=Vorleben

Gerade als Mami habe ich eine wunderbare Vorbildfunktion. Was gebe ich meinen Kindern mit auf den Weg? “Perfekt” zu sein?

Bei mir handelt es sich eher um tausende Unvollkommenheiten. Dass ich da Gott brauche, der selbst meine Ungeduld, mein schnelles Schimpfen etc. in etwas Gutes verwandeln kann, ist da meine absolute Rettung. Oft hilft mir ein kurzes Gebet in der Früh, um den ganzen Tag mit all dem, was er bringen mag, anzunehmen: meine Freude, mein Leid, meine Arbeit, mein Gebet... So weiß ich, dass es nicht sinnlos ist, auch wenn ich mal wieder hinter meinen eigenen Erwartungen zurück geblieben bin.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Gott mich immer wieder erkennen lässt, wo ich den falschen Ton gewählt habe und er mir Kraft gibt, mich zu entschuldigen.

Und somit kann selbst im Schlechten wieder das Gute groß werden.

 

"Jeder Tag hat seine eigene Sorge" -

Diesen Spruch liebe ich ganz besonders. Wenn ich mich nur daran halten würde. Sich Sorgen zu machen bringt nämlich sowieso nichts.

“Wer von euch kann mit all seiner Sorge sein Leben auch nur um eine kleine Zeitspanne verlängern?” lesen wir in Matthäus 6,27.

Das, um was wir uns wirklich “sorgen sollten”, ist doch letztlich, die Verbindung zu Gott nicht aus dem Blick zu verlieren. Denn will alles zum Guten führen, wenn wir nur auf seine liebende Gegenwart vertrauen.

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