8 Tipps für deinen Sommer mit Familie

Wer auf den richtigen Rahmen achtet, kann auch mit Kindern auftanken und aus dem Sommerurlaub eine Familienzeit machen, aus der man ein Jahr lang Kraft schöpfen kann. Dank dieser Tipps wird dein Sommer mit Familie gelingen!

Viele Eltern gehen mit hohen Erwartungen in den Urlaub, in der Hoffnung, endlich Erholung von den Mühen des Familienalltags zu finden. Nur um dann enttäuscht feststellen zu müssen, dass Babys im Urlaub mindestens genau so wenig durchschlafen wie zuhause, dass Reisen mit Kindern nur mehr begrenzten Erholungswert hat und dass „Chillen“ und „Wellness“ der Vergangenheit angehört.

Häufige Streitereien der Geschwister, das ungewohnte Babybett in fremder Umgebung, die Regenwoche, in der wir so oft hören „Mami, mir ist so fad“, oder der Magendarmvirus, der uns genau an der italienischen Riviera heimsucht, lässt uns verwundert hinterfragen, weshalb wir uns eigentlich so sehr auf die Sommerferien gefreut haben.

Auch wenn manches tatsächlich in weite Ferne gerückt sein mag, so ist es auch für Eltern mit Kindern durchaus möglich, aufzutanken und aus dem Sommerurlaub eine Familienzeit zu machen, aus der man ein Jahr lang Kraft schöpfen kann.

#1 Die richtige Einstellung

Das Wichtigste ist wohl, dass wir mit der richtigen Einstellung in diese Zeit hineingehen und uns von Urlaubsvorstellungen, die wir noch aus Singlezeiten mit uns herumtragen, verabschieden. Dass wir bereit sind, uns auf unsere konkrete Situation einzustellen und anhand der familiären Gegebenheiten den Urlaub planen. Das mag bedeuten, dass wir Fernziele vielleicht besser von unseren Reisedestinationen streichen und doch für den nächstgelegenen Strand optieren.

Lange Autofahrten, Flüge samt Jetlag oder örtliche Gegebenheiten, die wir von daheim aus nicht ganz abschätzen können, können zur unnötigen Belastungsprobe werden.

#2 Vertraute Umgebung

Je kleiner die Kinder, desto vertrauter und planbarer sollte die Umgebung sein, in die wir fahren. Ein gut erreichbarer Arzt, praktische Einkaufsmöglichkeiten, all das mag spießig klingen, kann aber sehr viel Erholungswert mit sich bringen. Spätestens in der Pubertät der Kinder können die Pläne wieder auf Abenteuer und Überraschungen umgestellt werden.

#3 Verreisen mit Freunden

Verreisen mit anderen Familien kann von Vorteil sein, da die Kinder gleich Spielkameraden vor Ort haben. Es kann aber genauso gut zu einer anstrengenden Erfahrung werden, wenn wir ständig zwischen den Bedürfnissen unserer eigenen Kinder und den Anforderungen der ganzen Gruppe hin- und herjonglieren müssen Wichtig ist, im Vorhinein Pläne und Vorstellungen gut abzusprechen und genügend Freiraum für jede Familie einzubauen. Freunde, die schnell gekränkt sind, wenn wir ihnen nicht genügend Aufmerksamkeit schenken, sind in diesem Fall vielleicht nicht die idealen Reisepartner.

#4 Urlaub zuhause?

Haben Eltern ein Baby oder ein ganz kleines Kind, das sehr empfindlich ist, stark auf Veränderungen reagiert und schwierige Ess- und Schlafgewohnheiten hat, kann man durchaus auch einmal „Urlaub zuhause“ in Betracht ziehen. Warum nicht?

Urlaub in den eigenen vier Wänden ermöglicht zwar nicht den durchaus wertvollen Tapetenwechsel, kann aber doch einen höheren Erholungseffekt haben, denn diese Kinder tun sich gerade im ersten Lebensjahr zuhause immer noch am leichtesten.

Man sollte aber gerade in so einem Fall gut vorplanen, damit einem nicht die Decke auf den Kopf fällt vor lauter bekannter Umgebung. Kleine Ausflüge, endlich Orte besuchen, an denen man schon hunderte Male vorbeigefahren ist und für die man sich noch nie Zeit genommen hat, die eigene Stadt kennenlernen, neue Spielplätze austesten. Investiert man sein Urlaubsgeld stattdessen in Essen aus dem Restaurant kann man so die Hausarbeit möglichst reduzieren. Oder vielleicht wechselt sich ein Elternteil mit dem anderen in der Betreuung des Babys oder Kleinkindes hin und wieder ab, sodass jeder mal mit einem freien Tag im Museum, bei einem entspannten Einkaufsbummel oder der Lieblingssportart wieder auf Hochtouren kommen kann.

Vielleicht gibt es ja auch befreundete Urlauber, deren Garten man während der Abwesenheit betreuen oder deren Haustiere man pflegen darf. All dies können willkommene Abwechslungen sein, ohne dass das Kind aus der bekannten Umgebung herausgenommen werden muss.

#5 Schlechtes Wetter

Wichtig ist auch, bereits vor den Ferien für die nächste Schlechtwetterfront vorzusorgen. Sind ein paar neue Spiele, Bücher, einige CDs und kreative Betätigungsmöglichkeiten vorrätig, dann erspart man sich, mit jammernden und unzufriedenen Kindern erst einmal auf der Suche nach interessanten Beschäftigungen losziehen zu müssen.

#6 Planen

Überhaupt sollte man sich für jeden Tag zumindest einen Programmpunkt vornehmen. Viele Menschen verbinden mit Urlaub verständlicherweise genau das Gegenteil: Spontaneität und Freiheit von fixen Terminen.

Mit Kindern werden wir jedoch weniger in eine „Urlaubskrise“ geraten und können vielen Quengeleien und Streitigkeiten zuvorkommen, wenn wir uns das ein oder andere schon vorher überlegt haben.

Es hindert uns ja niemand daran, diesen Plan wieder über Bord zu werfen, sollte sich etwas Besseres ergeben.

#7 Ruhe im Alltag

Der Sommer ist auch die Zeit, in der wir mit unseren Kindern all das machen können, zu dem wir im Laufe des Jahres nie kommen: „Ich würde so gerne in Ruhe etwas basteln mit meinen Kindern“ oder „In der Früh vor dem Kindergarten muss alles schnell gehen, da hab ich nicht die Zeit, darauf zu warten, dass Jakob sich in Ruhe selber anzieht, und so ist er noch recht unselbstständig, was das betrifft.“

Schuhe binden lernen, das Zimmer aufräumen üben oder die Kinder mehr in den Haushalt einbeziehen, die langen Sommertage ohne Morgenhetzerei geben solchen Alltäglichkeiten den Raum, den sie brauchen, um in angenehmer Atmosphäre erlernt zu werden.

#8 „Große Projekte“

Auch langwierigere Bastelarbeiten, die mehrere Nachmittage in Anspruch nehmen oder ein aufwändigeres Spiel oder Puzzle sind nun möglich. Mehrere Sommer war es das Schönste für unsere Kinder, ihr gesamtes Playmobil aufbauen zu dürfen, ohne es sofort wieder wegräumen zu müssen. Ritterburg und Reiterhof, Kleingarten und Kletterpark, ergänzt durch Kapplasteine, Legohäuser und ein selbst zusammengestelltes Kaufhaus, wuchsen über Wochen nach und nach zu einer Großlandschaft zusammen, die die halbe Wohnung in Anspruch nahm. Allein solche gewöhnlichen und doch außergewöhnlichen Tätigkeiten zugleich können aus dem Sommer eine prägende und unvergessliche Zeit für die ganze Familie werden lassen.

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Ein Artikel von

Portraitfoto Christina Schmidt

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