Zähne putzen? Bei uns zuhause kein Problem mehr!

Jahrelang war Zähneputzen richtig mühsam. Doch Corona und Klarissa haben aus unseren Kindern fleißige Zähneputzer gemacht. Wie das? Das verrate ich hier.

Es hat nur sechs Jahre gedauert. Sechs Jahre, in denen mein Mann und ich Abend für Abend mit zumindest einem Kind diskutiert haben. In denen wir locker sieben Zahnputzlieder in- und auswendig gelernt haben. Und in denen wir die Fähigkeit entwickelt haben, uns in allen möglichen und unmöglichen Positionen der Zahnhygiene zu widmen.

Die Mühen haben sich gelohnt.

Unsere Kinder (4 und 6 Jahre alt) haben beide gesunde, kariesfreie Zähne. Doch ebenso weiß wie die Zähne meines Nachwuchses, glänzen mittlerweile schon zahlreiche weiße Haare auf meinem Kopf. Und auch diese sind zu einem guten Teil unserer allabendlichen Portion Stress zuzuschreiben. Da bin ich mir sicher!

Aber dann kam Corona.

Die Kinder waren wochenlang mit mir zuhause, der Mann verbrachte die Zeit systemrelevant am Arbeitsplatz. Während die Kinder viel Zeit hatten, hatte ich einen Brocken mehr an Alltags-Arbeit und einen akuten Mangel an Inspiration und Möglichkeiten. Inspiration und Möglichkeiten für den Abschluss meiner Ausbildung zur Videojournalistin. Wie und zu welchem Thema sollte ich denn bitte von zuhause aus ein journalistisches Video produzieren?

Und dann kam Klarissa.

 

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Per Post. Von Tyrolia und meinefamilie.at, in Form eines Buch-Rezensions-Exemplares.

Klarissa von und zu Karies. Folglich ist Klarissa eine Bakterie. Genauer gesagt eine Streptococcus mutans. Das weiß ich, weil sie es mir erzählt hat – in dem Buch mit den wirklich großartigen und anschaulichen Illustrationen. Meine Kinder fanden ihre Erzählungen über das Leben und Wirken von Bakterien im Allgemeinen und von Karies-Bakterien im Speziellen auch toll. Und lehrreich! Lehrreich war das Buch sogar für mich. Bei jedem Mal lesen konnte ich einen weiteren Aspekt verinnerlichen. Denn neben der Haupterzählung gibt es viele vertiefende Infos, die im Kindergartenalter noch nicht so relevant sind und beim Lesen einfach weggelassen werden können.

Klarissa hat uns die Geschichte der Zahnhygiene näher gebracht, uns verraten, was sie besonders gerne hat (Zucker in jeder Form natürlich!) und womit wir ihr keine große Freude machen. Und Klarissa hat eine Idee in meinem Kopf keimen lassen.

 

 

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Wäre es vielleicht möglich ein Zahnputzvideo zu produzieren?

Für Kinder? Vollgepackt mit dem Wissen, das Klarissa uns vermittelt hat?

Ich begann zu planen und zu filmen. Mit meiner Tochter in der Hauptrolle – vor der Kamera. Und meinem Sohn mit der wichtigsten und schwierigsten Nebenaufgabe – nicht durchs Bild zu laufen und noch dazu leise zu sein. Beide machten das großartig. So für 5 Minuten. Dann war die Aufmerksamkeitsspanne vorbei und ich musste meine weiteren Pläne auf den nächsten Tag verschieben. Oder den übernächsten. Oder wann ich sie halt zum Weiterfilmen überreden konnte. So ging das locker mehrere Wochen, in denen meine Tochter eine extra Portion Zahnpflege bekam.

Zum Schluss stand noch ein besonderes Schmankerl an: ein Gespräch mit einer Zahnärztin. Online, versteht sich. Durchgeführt von meiner Tochter. Auch hier lernten wir wieder einiges Neues. Und vor allem erlebten wir die unheimliche Begeisterung der Zahnärztin von ihrem Fachgebiet. Das war doch mal wirklich ein anderes Erleben von Zahnpflege, als es mit einer müden Mama oder einem müden Papa nach einem langen Tag sein kann! Obwohl meine Tochter beschlossen hat, dass sie später mal lieber doch keine Schauspielerin werden möchte, ist sie sehr stolz auf ihr Video. Immer und immer wieder wollen es meine Kinder anschauen. Und ihre Freunde ebenso.

„Ihhhh, mein Mund soll kein Bakterienklo sein!“

Der Satz „Ihhhh, mein Mund soll kein Bakterienklo sein!“, dürfte im Kindergarten zum Running Gag geworden sein. Und das Zähneputzen? Ist plötzlich gar kein Thema mehr. Keine Diskussionen am Abend, kein Feilschen, noch nicht mal Lieder muss ich dabei singen. Im Gegenteil, jetzt höre ich: „Mama, kannst du mir bitte Zähne putzen?“ Was für eine Wohltat! Aber nach sechs Jahren…da darf es auch einmal ein bisschen leichter werden!

Danke Klarissa!

Das Buch:

Klarissa von und zu Karies – Vom Leben und Wirken einer Bakterie

von Martina Fuchs und Agnes Ofner

 

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