Schokolade selbermachen

Ein Selbstversuch: Bitterschokolade, weiße Schokolade und Milchschokolade selbermachen. Wie hat’s funktioniert und was meinen die Kinder dazu?

Meine fast dreijährige Tochter wünscht sich zu Weihnachten Schokolade. Sonst nichts. Nichts leichter als das. Zahlreiche Weihnachtsmänner, Nikoläuse und Engel aus Schokolade schreien nur danach, in meinen Einkaufswagen zu wandern. Für meine Tochter tun sie das auch hin und wieder. Aber eigentlich passen die süßen Gestalten so gar nicht zu meinem Versuch, Müll zu reduzieren. Also beschließe ich einen Selbstversuch zu starten und selbst Schokolade zu machen.

Das Internet bietet zahlreiche Rezeptvorschläge dafür, die teilweise sehr unterschiedlich sind. Welches also nehmen? Die Diätologin in mir wählt das vermeintlich gesündeste Rezept. Das Ergebnis: eine herrliche Bitterschokolade mit zartem Nussgeschmack, die von sämtlichen erwachsenen Versuchspersonen sehr gut bewertet wird. Nur vereinzelt wurde sie eine Spur süßer gewünscht. Meine Tochter hingegen hat sie ausgespuckt. Macht nichts. Denn eine Süßigkeit, um die sich Mama nicht streiten muss, ist auf jeden Fall eine großartige Sache.

Eine Kostprobe selbstgemachter Bitterschokolade

Und so entsteht eine kleine Portion Bitterschokolade:

  • 40 g Kakaobutter im Wasserbad schmelzen. Wenn man einen Induktionsherd besitzt, geht’s auch direkt auf der Herdplatte bei ganz geringer Hitze.
  • Danach rührt man 40 g Nussmus (ich habe Cashewnussmus verwendet), 20 g Kakaopulver und 20 – 30 g Süßungsmittel nach Wahl ein. Die Schokolade sollte so lange im Wasserbad verrührt werden, bis eine homogene Masse entstanden ist.
  • Wer möchte, kann die Schokolade auch mit einem Schuss Schlagobers, abgeriebener Orangenschale oder Zimt verfeinern.
  • Danach wird sie in eine gewünschte Form gefüllt und gekühlt, bis sie fest ist. Damit sich die einzelnen Inhaltsstoffe in der Schokolade nicht voneinander trennen, habe ich sie zuerst für etwa 10 Minuten in den Tiefkühler gegeben und dann im Kühlschrank fertig kühlen lassen.

Süßungsmittel nach Wahl?

Ich habe Dattelsüße verwendet. Dabei handelt es sich um möglichst klein zerhäckselte Datteln. Die gibt es zum Beispiel im Bioladen und sie hat in der Schokolade den Vorteil, dass sie wie kleine Krokantstücken wirkt, da sie sich natürlich nicht wie purer Zucker auflöst. Wer die kleinen Stückchen in der Schokolade nicht mag oder auch einfach einen süßeren Geschmack haben möchte, dem würde ich Agavensirup zum Süßen empfehlen.

Klassisch kann man natürlich auch Zucker verwenden. Bei einer anderen von mir probierten (süßeren) Rezeptur habe ich das gemacht. Leider hat sich der Kristallzucker bei der gemäßigten Temperatur der Schokolade nicht vollständig aufgelöst. Das würde vermutlich mit sehr feinem Staubzucker nicht passieren.

Welche Formen?

Am besten eignen sich Silikonförmchen, zum Beispiel Eiswürfel-Behälter. Ich habe Schoko-Taler in meinen Silikon-Muffinformen gemacht und auch Nüsse und Rosinen zu der Schokolade dazu gegeben.

Ansonsten habe ich probiert, die Schokolade in Keksausstecher zu füllen. Mit einer ruhigen Hand geht das vermutlich. Mir sind die meisten Sterne beim Umlagern in den Tiefkühler ausgeronnen. Gut klappt es, wenn die Schokolade in eine niedrige Auflaufform oder auch einen vertieften Teller gegossen wird und man die Motive aussticht, wenn die Schokolade schon etwas härter, aber noch nicht ganz hart ist.

Weiße Schokolade und Milchschokolade selbst machen

Für meine Tochter habe ich noch eine weiße Schokolade nach folgendem Rezept ausprobiert:

  • 100 g Zucker in 100 g Kakaobutter auflösen, etwas Vanille und etwa 1 TL Stärkemehl dazugeben und wieder in Förmchen füllen. Wie schon erwähnt, hat sich der Zucker leider nicht aufgelöst. Generell fand ich die Schokolade etwas zu süß.

Also habe ich auch Milchschokolade probiert:

  • In 50 g geschmolzenem Kokosöl (generell kann statt der Kakaobutter auch Kokosfett oder Margarine verwendet werden – es schmeckt dann anders) 50 g Kakao, 200 g Milchpulver (ist wohl nicht so gedacht, aber für mich endlich eine Verwendung für die nicht verwendete PRE-Nahrung), 100 g Zucker und 125 ml Schlagobers einrühren und erkalten lassen.

Diese Variante schmeckt auch meiner Tochter süß genug, auch der Kokosgeschmack kommt hervor. Allerdings wurde diese Variante nie so richtig fest. Als Brotaufstrich und Füllung für Palatschinken war die Creme trotzdem sehr beliebt.

Mein Fazit: So ganz kommt die selbstgemachte Schokolade an die gekaufte nicht heran. Aber es würde sich vermutlich lohnen, noch weiter zu experimentieren. Für kleine und große Naschkatzen ist das Selbermachen außerdem eine tolle Erfahrung, um zu sehen, was eigentlich ist in der süßen Köstlichkeit drin ist.

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