„Popo, Kacka, Lulu“– Meine Buchempfehlungen zum Thema

Junge Eltern hört man oft noch sehr häufig über die Ausscheidungen ihrer Babys reden. Jeder Furz des Bauchweh-geplagten Babys wird freudig empfangen. Etwas später verschwindet diese Euphorie meist, das Wickeln wird mühsamer und stinkiger.

Das Interesse der Kinder an ihren Ausscheidungen wird aber immer mehr. Gerne wollen sie ihre Exkremente noch betrachten, während die Eltern die duftende Windel möglichst schnell entsorgen wollen. Diese hätten dann gerne bald mal „saubere“ Kinder und versuchen den Kleinen das Töpfchen schmackhaft zu machen.

Viele Kinder interessiert das Töpfchen aber weit weniger, als das, was dort eigentlich hinein sollte. Als Kindergärtnerin habe ich genug Erfahrung, um sagen zu können, dass Kinder, die im Kreis laufen und erfreut „Popo, Kacka, Lulu“ rufen, eher die Regel als die Ausnahme sind. Bücher zum Thema werden daher meist begeistert betrachtet – und können vielleicht auch dem Ziel der Eltern dienen.

Hier meine Favoriten – alle (und noch viele mehr) mit meinen beiden Kindern erprobt:

Buch #1:  Lotta geht aufs Töpfchen

von Friderike Bostelmann

 Dieses Buch ist ein Foto-Bilderbuch was manche Kinder weit mehr anspricht als gezeichnete Bilder. Es hat ein praktisches Format und zeigt mit Bildern und ganz wenig Text, wie Lotta ihre Windel auszieht, aufs Töpfchen geht und sich danach die Hände wäscht. Das Buch ist schon für ganz kleine Kinder interessant.

 Buch #2: Welcher Po passt auf dieses Klo?

von Nele Moost und Michael Schober

 Ein Klipp-Klapp-Bilderbuch mit süßen kleinen Reimen und detaillierten, liebevollen Bildern. Meine Tochter hat es geliebt, wenn ein Po auf einem falschen Klo landete und so sorgte das Buch für viel Lachen. Ihrem kleinen Bruder konnte sie es dann schon selbst vorlesen, weil sie es schnell auswendig konnte. Einziger Nachteil an dem Buch: Das Format ist etwas sperrig. Zum Selberhalten für Kleinkinder nicht so gut geeignet.

 Buch #3: Was hast du in deiner Windel?

von Sandra Grimm und Sabine Kraushaar

 Auch dieses Buch konnte meine Tochter auswendig, obwohl diese Geschichte schon deutlich mehr Text enthält. Hase Henri und Schaft Sari gehen einem Gestank nach und finden einen Mops mit voller Windel. Begeistert betrachten sie gemeinsam den Inhalt der Windel, auf den Mops ziemlich stolz ist. Da werden die Bauernhof-Tiere ehrgeizig und wollen sehen, wer den schönsten Haufen macht. Fasziniert stellen sie fest, dass das Kacken nicht nur bei jedem Tier anders klingt, sondern dass auch das Ergebnis bei jedem Tier völlig anders aussieht – von Schafköttel, über Kuhfladen zu schicken weißem Vogelschiss. Noch begeisterter sind die Tiere nur, als sie sehen, dass man gar keine Windeln braucht und aufs Klo gehen kann.

 Buch #4: Alle müssen mal aufs Klo

vom Usborne Verlag

Dieses Buch mit 40 Klappen habe ich bei Freunden gesehen und musste es unbedingt kaufen, obwohl meine Kinder beide schon länger keine Windel mehr hatten. Dennoch wollen sie es mehrmals pro Woche vorgelesen bekommen, denn es ist wirklich informativ und Kacka ist halt einfach ein beliebtes Thema im Kindergartenalter. Hier erfahren Kinder auch, woraus Aa eigentlich besteht, das Blauwal-Aa rosa ist und wo das Aa landet, wenn es ins Klo fällt. Sie sehen, was man mit dem Kot alles machen kann – und das ist vielfältiger als gedacht.

 Buch #5: Happs und Weg! Durch Körper, Klo und alle Kanäle

von Gudrun Schury

Auch dieses Buch ist einfach großartig! Und leider vergriffen. Doch als Gebrauchtbuch oder in Büchereien noch erhältlich und auf jeden Fall eine Anschaffung wert. Dieses Buch hatte ich sogar schon vor meinen Kindern, da ich auch Diätologin bin und daher berufsbedingt ein großes Interesse an unserem Verdauungssystem mitbringe. Am Buchrücken steht ab 7 Jahren, meine Kinder lieben es aber auch mit 3 und 5 Jahren schon.

Die Geschichte beginnt mit einem Kirschkompott, indem sich – wie in jedem Kirschkompott – noch ein Kern befindet. Doch nicht irgendeiner, sondern Karl-Otto, Prinz von Kirsche. Er wandert durch die Speiseröhre und landet im Magen. Ausführlich erklärt Karl-Otto in den toll geschriebenen, überschaubaren Kapiteln, wie es im Magen aussieht und was dort passiert.

Auch den Dünndarm und den Dickdarm lernen Kinder so sehr gut kennen. Es gibt nicht auf jeder Seite Bilder, der Text wird aber ausreichend mit Illustrationen unterstützt. Ein ganzes Kapitel widmet sich dann der Kacke und man erfährt auch, wie man sich ein Super-Durchfall-Menü zaubern kann oder wodurch es zu Verstopfung kommt. Auch den vielen Begriffen für „das große Geschäft“ geht Karl-Otto ausführlich auf den Grund.

Das muss man verstehen: denn im Enddarm zu warten, das kann ganz schön lange dauern, da bleibt genug Zeit, um sich Gedanken zu machen. Ebenso detailliert geht Karl-Ottos Reise dann auch weiter. Hinein in die Klomuschel und durch alle Kanäle. Unser Prinz von Kirsche hat großes Glück. Er landet in einem Trockenschlammpulverhaufen und wird als Dünger in einer Hecke eingebracht, wo er keimen und wachsen kann und sich der Kreislauf schließt.

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