Das Gebet für andere

In meinem Leben spielt das Gebet eine große Rolle. Es ist einfach für andere zu beten, der Herr erhört mich, wenn ich zu ihm rufe.

In meinem Leben spielt das Gebet eine große Rolle

Ein verdächtiger Knoten in der Brust, Probleme an der Arbeitsstelle, Kinder auf der Flucht, Gewalt überall auf der Welt … Die Liste mit dem, was ich an Tragischem und Angstmachendem tagtäglich von und über Menschen in meinem Umfeld und weltweit höre, ließe sich weiter fortsetzen. Ich denke, ich würde vollends verzweifeln, wenn ich das alles nicht vor Gott tragen könnte – im Vertrauen darauf, dass er zuhört. Das Gebet für andere spielt in meinem Leben eine große Rolle. Ich weiß nicht, wie Gott wirkt und warum er manche Bitten scheinbar überhört und nichts geschieht. Und trotzdem… Ich kann nicht anders. Die Hoffnung und das Vertrauen, dass Gott hört und handelt, ist einfach stärker. Und die Erfahrungen, dass Gott ganz konkret wirkt, sind auch da. Außerdem steht es schwarz und weiß in der Bibel: „Der Herr erhört mich, wenn ich zu ihm rufe.“ (Psalm 4,4)

Zwei „Werkzeuge“ sind mir in der Fürbitte für andere eine Hilfe.

Gebets-Pinnwand

Da ist die Pinnwand gleich bei unserem „Herrgottswinkel“ im Wohnzimmer. Darauf finden sich alle möglichen Gebetsanliegen: der Brief einer Bekannten, die über ihre neuerliche Krebserkrankung schreibt, das Foto einer befreundeten Familie, die gerade viel Schweres tragen muss, ein ausgeschnittenes Bild von Kindern, die aus Syrien geflohen sind und Namen, hinter denen Geschichten, Probleme, Nöte stehen. Die Pinnwand steht relativ zentral in unserem Wohnzimmer, ich gehe also ständig daran vorbei. Und so sind mir alle diese Anliegen präsent, und ich bringe sie vor Gott. Ein kleines Stoßgebet oder ein „Jesus, du weißt…bitte hilf!“ Ganz einfach und meistens ohne große Worte. Und wenn ich mich mal zum längeren Gebet hinsetze, dann habe ich die Pinnwand sowieso vor Augen.

SMS schicken

Mein anderes Hilfswerkzeug ist mein Handy. Ich verschicke und bekomme immer wieder SMS mit der Bitte für dieses oder jenes zu beten. Mit einigen Freundinnen hat sich über die vergangenen Monate und Jahre eine richtige Gebetsgemeinschaft ergeben.“ Bitte bete für die Schwester von F. Sie hat gerade die Diagnose Brustkrebs bekommen.“ Oder: „Die Oma von P. liegt im Sterben. Bitte betet für sie.“ So oder so ähnlich sehen unsere SMS aus. Es tut so gut zu wissen, dass die anderen diese Anliegen vor Gott tragen! Und wenn es mir mal schlecht geht, weil ich mich zum Beispiel müde und antriebslos durch den Tag schleppe, dann schicke ich auch manchmal eine Nachricht mit der Bitte ums Gebet.

Ein Gebet für andere ist einfach

Ich verstehe immer mehr, dass Beten eigentlich etwas Einfaches ist. Ich muss kein kompliziertes oder elendslanges Gebet aufsagen. Wenn ich mir bewusst mache, dass Jesus bei mir ist, dann kann ich ihm ohne große Worte einen Menschen oder ein Anliegen bringen. Wenn mich jemand um’s Gebet für etwas oder jemanden bittet, dann mache ich das meistens sofort – egal wo ich bin. Hin und wieder, wenn es sich gerade ergibt, zünde ich in der Kirche eine Kerze an oder mache eine kleine Wallfahrt mit den vielen Anliegen und Menschen im Gepäck, die mein Gebet brauchen können.

 

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