Das erste Laufrad – ein Traum für unsere Kinder

Die Tage werden wieder länger, die Sonnenstunden werden mehr. Viele Leute tummeln sich schon draußen im Freien und nützen die schönen und in der Sonne wirklich angenehmen Stunden.

Zu Ostern haben meine Kinder den Wunsch nach einem Laufrad, dem ersten eigenen Fahrrad oder nach einem größeren Fahrrad geäußert. Zuerst musste natürlich die Frage geklärt werden, ob das Kind ein Laufrad haben darf oder nicht.

Die Dosis macht das Gift

Ich bin ein absoluter Befürworter dieses fahrbaren Untersatzes. Natürlich gibt es hierfür auch Gegner und jeder muss selbst entscheiden, ob für ihn die Vor- oder Nachteile überwiegen. Manchmal überwiegt die Meinung, dass die Verletzungsgefahr zu groß ist und die Hüfte der Kinder durch den Einsatz der Laufräder Schaden nimmt. Zum Thema Hüfte kann ich nur sagen, dass man in den unterschiedlichsten Bereichen den Satz hört „Die Dosis macht das Gift!“ Hierzu bin ich der Meinung, dass unser Nachwuchs immer nur über kurze Zeit mit dem Laufrad unterwegs ist und somit gehe ich von keinem Hüftschaden aus. Weiters gehe ich mit meinen Kindern zu orthopädischen Untersuchungen und hier hätte mich noch kein Orthopäde auf derartige Probleme hingewiesen.

Für mich überwiegen die positiven Aspekte. Beim Laufradfahren wird der Gleichgewichtssinn geschult, die Körperbeherrschung trainiert, die Kleinen lernen mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten umzugehen und dies stellt eine gute Vorbereitung fürs Fahrradfahren dar.

Ein Dschungel an Rädern

Entscheidet man sich also für ein Laufrad, wird einem ein Dschungel an „Rädern“ geboten. Doch wer soll dabei noch den Durchblick bewahren bzw. was ist gut und was ist wichtig?

Viele Kinder beginnen schon sehr zeitig mit dem Laufradfahren. Oft hören die Kinder in diesem Alter noch nicht einmal auf ein NEIN oder auf ein STOP.

Es gibt sehr viele verschiedene Varianten an fahrbaren Untersätzen. Jeder soll auch für sich und für sein Kind entscheiden, welches Rad die richtige Größe hat, und welches Gefährt für die Kinder ausreichend Sicherheit bietet.

Neue Bewegungserfahrungen sammeln

Näher eingehen möchte ich kurz auf einen Sitzroller für die Kleinsten aus Kunststoff, welcher 4 nahe nebeneinander stehende und breite Plastikreifen hat. Diese sehr kompakten, schmalen und extrem leichten „Laufräder“ eignen sich ab ca. 18 Monaten, sind sehr günstig in der Anschaffung, bieten den ganz jungen Kindern noch mehr Stabilität als ein richtiges 10-Zoll-Laufrad und die Kinder können ihren Gleichgewichtssinn auf eine ganz neue Weise schulen.

Mein Kind hatte so einen Sitzroller und ich empfand diesen für dieses Alter ideal.

Der Grund dafür ist, dass die Kinder neue Bewegungserfahrungen sammeln können und dass die Kleinsten noch nicht so eine  hohe Geschwindigkeit wie mit einem 10-Zoll-Laufrad erzielen. Trotzdem durfte mein Kind immer nur mit Helm im Park, auf den Gehsteigen,.. fahren.

Dies hat zwei Gründe:

1. diente diese Maßnahme zur Minimierung der Verletzungsgefahr.

2. sind die Kleinsten den Helm schließlich von Anfang an gewöhnt und es kommt später nicht zu Diskussionen.

Sitzroller aus Kunststoff

Dieser bietet dem Kind die Möglichkeit, ähnlich dem Rutschauto, es zu Hause im Zimmer und auch im Freien benützen zu können. Für manche Kinder wird es bereits ab 15 Monaten interessant sein, für andere wiederum erst mit knapp 2 Jahren. Manche entwickeln für diese Art an Fahrzeugen vielleicht überhaupt kein Interesse und steigen schließlich erst mit einem „richtigen“ Laufrad ein.

Diese kleinen und kompakten aus Plastik gefertigten „Laufräder“ sind strapazierfähig, leicht zu tragen und ohne Probleme im Kinderwagen/Buggy zu verstauen. Mit diesem kleinen und wirklich extrem leichten Gefährt nutzte mein Kind jede schiefe Ebene, hob die Beine und düste die Rampen und Wege bergab.

Oder doch lieber ein 10-Zoll-Laufrad?

Eine weitere Variante wäre das 10-Zoll-Laufrad. Die Altersempfehlung ist meistens ab ca. 2 Jahren. Diese Angaben sind jedoch wirklich nur als Richtwert zu sehen. Hier kommt es natürlich auf die Körpergröße und auch auf die motorischen Fähigkeiten und speziell auf die Interessen des Kindes an. Die Laufräder in dieser Größe sind mir nur ohne Bremse bekannt.

Weiters sind die Kinder oft schon sehr flott damit unterwegs und ich würde als Vorbereitung hier ein Stopp, ein Halt bzw. ein Nein einführen. Erst wenn diese Aufforderungen von unseren Kindern sicher umgesetzt werden können, finde ich es aus meiner Sicht sinnvoll über den Ankauf eines solchen Laufrades nachzudenken. Oder man lässt das Kind in sicheren Arealen düsen, wo keine Gefahr durch Autos usw. besteht. Mein Kind bekam mit 2 Jahren ein 12 Zoll großes Laufrad, da ich mich anscheinend damals zu wenig informierte und nicht wusste, dass es auch kleinere Laufräder gibt, musste somit noch etwas mit dem Fahren gewartet werden, da es noch etwas zu groß war.

Heute weiß ich, dass die 12-Zoll-Laufräder ab ca. 2,5 Jahre empfohlen werden.

Ich habe damals jedoch auf eine Bremse wert gelegt, obwohl viele 12-Zoll-Laufräder nicht mit einer Bremse ausgestattet sind. Ich bin froh, dass ich darauf geachtet habe, da mein Kind das Laufrad liebte, viel damit fuhr und auch keinen Hügel und keine Abfahrt ausließ.

Laufrad ab 2,5 Jahren?

Ohne Anhaltevorrichtung bleibt nur das Bremsen mit den Füßen, was ich sowieso für etwas heikel halte, bzw. leidet das Schuhwerk der Kinder enorm, wenn die Kinder zügiger unterwegs sind. Bei meinem älteren Kind kam der Wunsch eines eigenen Fahrrades bereits mit 2,5 Jahren auf.

Das Laufrad wurde zu diesem Zeitpunkt sehr gut beherrscht und es war klar, dass die Anschaffung eines Fahrrades mit 3 Jahren absolut nicht zu früh war.

Zu Ostern war es dann so weit. Die Augen leuchteten und innerhalb kürzester Zeit war das Koordinieren mit den Pedalen kein Problem mehr.  Das alleine Anfahren folgte ebenso schnell. Da durch das Laufrad der Gleichgewichtssinn bereits geschult worden war und diese Art der Fortbewegung schon abgespeichert war, kam beim Fahrradfahren für mein Kind nur mehr der Einsatz der Pedale hinzu.

Wegen der Körpergröße starteten wir somit auch mit einem 12-Zoll-Fahrrad. Die Marke finde ich, soll wirklich jedem selbst überlassen werden. Sehr wichtig erscheint mir, dass es für den Straßenverkehr zugelassen ist und auch, dass es speziell für Kinder und deren Sicherheit geeignet ist. (z.B.  Polsterung in der Mitte der Lenkstange,…)

Auch in unserem Umfeld äußerten die Kinder selbst den Wunsch nach einem Fahrrad. Der eine Nachwuchsrennfahrer äußerte den Wunsch mit 3, andere wiederum hatten mit 4 noch nicht wirklich Interesse. Manche Mädchen und Buben lernen das Fahren sehr schnell, andere brauchen mehr Zeit und viel Geduld, bis die Fähigkeit des Fahrradfahrens beherrscht wird und das Vertrauen zu sich selbst aufgebaut ist.

Ich bin fest davon überzeugt, dass Kinder ermutigt und bestärkt werden müssen, dass das Erlernen des Fahrradfahrens aber ohne Druck und Zwang erfolgen muss.

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