Was die Ferien mit uns als Familie gemacht haben

Schulferien sind schön, aber auch kompliziert und komplex. So der allgemeine Tenor. Bei uns war es heuer jedoch anders.

Sie kommen. Jedes Jahr. Meist zu schnell. Dann stehen Eltern oft ratlos da: Kinderbetreuung will organisiert sein, wahlweise ist auch – abhängig natürlich vom Alter der Kinder – Improvisationstalent gefragt, wie die Kinder mit dem meist im Sommer nicht ruhenden Job „mitgenommen“ werden können - wie ein Familienalltag „um diesen herum“ gestaltet werden kann.

Guter Rat ist da oft teuer, im besten Fall auch Oma oder Opa nicht fern.

Sind diese zu weit weg, wird es wirklich kompliziert, oder zumindest aber reichlich komplex: Gibt es eine Sommerbetreuung und ist das überhaupt der beste Weg?

Ferienbetreuung

Sollten Kinder nicht die so süße Leichtigkeit des Seins in den warmen und manchmal auch heißen Sommermonaten unbeschwert genießen können, ohne in eine Betreuungseinrichtung „gesteckt“ zu werden? Bei letzterer innerer Frage meldet sich nicht allzu selten das schlechte Gewissen, hatte man doch unterm Jahr ohnehin nicht immer genug Zeit für den lieben Nachwuchs.

Kein Richtig und kein Falsch

Ein Richtig oder ein Falsch lässt sich in diesen Fragen meist ohnehin nicht schwer benennen. Ebenso schwer ist es zu sagen, was zu Viel und was zu Wenig in Sachen Familienzeit ist. Es hängt auch von den beteiligten Individuen ab: Es gibt auch Kinder – so möchte ich es etwas überspitzt formulieren – die es genießen, wenn die Eltern hin und wieder auch mit Abwesenheit glänzen. Weil: Es geht auch um die Qualität der gemeinsam verbrachten Zeit, nicht nur um die Quantität.

Gemeinsame Zeit

Womit ich bei einem der Kernthemen dieses Beitrags wäre: Die gemeinsam verbrachte Zeit ist im Sommer in den allermeisten Fällen üppiger bemessen als im restlichen Jahr. Das bringt Herausforderungen mit sich: Dinge, die einen nerven – sowohl Eltern an den Kindern als auch Kinder an den Eltern – verstärken sich in dieser „freien Zeit“ meist noch. Gewohnheiten, Schlampigkeiten, Ticks oder ähnliches können nur allzu leicht zu ausgiebigen und nachhaltig wirksamen Konflikten führen, die die sommerliche Leichtigkeit untergraben und dauerhaft schädigen können.

Unsere Erfahrung

In dieser Hinsicht möchte ich auch von meinen bzw. unseren Erfahrungen in diesem Sommer berichten.

Er war so leicht und unbeschwert wie selten zuvor.

Und das, obwohl wir mehr Zeit als jemals zuvor miteinander verbracht haben. Wir haben zusammen mit unseren Mädels (17 und 13) einen Roadtrip nach Spanien mit Zwischenstopps in Italien und Frankreich unternommen. Die Entscheidung fiel bewusst und gegen Fliegen nach Barcelona aus: Wir wollen vieles gemeinsam erleben, gemeinsam unterwegs sein, uns gemeinsam aufmachen.

Die Entscheidung war goldrichtig

Spätestens nach dem Überqueren des Brenners waren wir im Urlaubsmodus, plauderten ausgiebig und ganz abseits von Alltagshektik und alltäglichen Verpflichtungen und Aufgaben. So konnte jede und jeder auch vieles „loswerden“, ganz ohne Vorwürfe. Die Karten waren auf den Tisch, die schönen Seiten überwogen, das nicht so Gute konnte angesprochen und damit auch hinter sich gelassen werden.

Es wurden wunderbar leichte gemeinsame Tage „unterwegs“.

Wir sind als Familien zusammengewachsen, auch weil wir auf der Reise oft bewusst improvisiert haben. Wir wussten am Tag des Aufbrechens nicht immer ganz konkret, wo wir nachts schlafen würden. Wir ließen uns treiben, haben uns das jeweilige Hotel oder die jeweilige Unterkunft für den Tag bzw. für die Nacht vom Auto aus über Online-Plattformen herausgesucht. Es klappte. Wir sind immer heil angekommen und hatten immer ein Bett zu schlafen. Wir stellten uns rasch auf die jeweiligen Gegebenheiten vor Ort ein und wurden beim Packen und beim „Umziehen“ von Mal zu Mal routinierten.

Fazit

Es zeigte sich, dass wir als Familie gut harmonieren und gut funktionieren. Etwas, das zu wissen und zu erfahren einfach guttut. Es war also ein Sommer, wie er sein soll: Komplex, aber nicht kompliziert - mit der richtigen Dosis an Leichtigkeit.

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