Von Achtsamkeit bis künstliche Intelligenz – die Schulanfangszeitung

Kennt ihr die kostenlose Schulanfangszeitung des Katholischen Familienverbandes? Sie kommt jedes Jahr Ende August heraus und bietet aktuelle Informationen für Eltern und Kinder. So liegen heuer zum Beispiel Schwerpunkte auf ChatGPT und Achtsamkeit in der Schule. 

"Kinder haben ein ganz anderes Zeitgefühl, sind mehr im Slow Motion Modus",

sagt Magdalena Kelaridis, die Coaching und psychologische Beratung für Eltern anbietet, im Gespräch mit der Schulanfangszeitung des Katholischen Familienverbandes. Es liegt am Ende an den Eltern und PädagogInnen sich Zeit zu nehmen und hin zu spüren was ein Kind jetzt braucht, so Kelaridis.

Rituale sind ihrer Meinung nach immer eine gute Idee, um den Kindern Stabilität zu geben. Mit Ritualen stellt man Kindern Ressourcen zur Verfügung, die ihnen helfen mit ihren Emotionen besser umzugehen und sie sieht noch einen weiteren Vorteil: "Ein Ritual ist auch ein Automatismus, man erspart sich damit viele Diskussionen".

Wichtig dabei ist, dass sich jedes Familienmitglied oder Schulkind das Werkzeug aussucht, dass am besten hilft. So gibt es Kinder, die sich gut bei Atemübungen entspannen können, anderen hilft eher Stampfen und Brüllen um sich zu beruhigen. Der Tipp der Expertin, sich zusammensetzen und eine Liste machen mit allem was den Beteiligten einfällt und dann ermöglichen, dass jede und jeder seine Methode findet.

Und der ultimative Tipp gegen Stress: Lachen.

Lachen signalisiert dem Körper, dass alles gut ist, dass keine Gefahr droht und wir entspannen uns. Wichtig ist für Kinder, gerade in der ersten Schulstufe, die den Grundstein für die spätere schulische Laufbahn legt, den Druck rausnehmen und den Kindern eine Chance geben in der neuen Situation anzukommen.

Vier Onlineseminare zum Thema Achtsamkeit

In der Schulanfangszeitung finden sich auch Tipps für Achtsamkeits- und Entspannungsübungen sowie das Angebot von vier Onlineseminaren mit Magdalena Kelaridis. Unter dem Motto "Entspanntes Familienleben" wird an vier Terminen im September und Oktober 2023 folgenden Themen nachgegangen:

  • Selbstfürsoge für Eltern 
  • Konfliktlösungsstrategien kennenlernen 
  • Trotzphase, Wackelzahnpubertät und Co – vom Umgang mit schwierigen Gefühlen
  • Elternsein und Paar bleiben.

 

Alle Informationen und Anmeldung auf: www.familie.at/elternbildung

ChatGPT im Klassenzimmer

Wie verändert künstliche Intelligenz den Schulalltag, das Lernen, wie wir mit Informationen umgehen? All diese Fragen betreffen die Art wie unterrichtet wird fundamental. Und die Entwicklungen sind so schnell, dass Gesellschaft - und damit auch Schule - kaum hinterher kommen. In der Schulanfangszeitung des Katholischen Familiverbandes geht man dem Pro und Contra zu ChatGPT nach.

Pro: Die richtigen Fragen stellen

Thomas Strasser, von der Pädagogischen Hochschule Wien, sieht positive Seiten, allerdings nur, wenn Schülerinnen und Schüler lernen die richtigen Fragen und Eingaben zu tätigen. Dann kann ChatGPT nicht nur richtige, dem Sprachniveau der Lernenden entsprechende Antworten geben, sondern auch komplexe Konzepte zusätzlich durch Grafiken visualisieren.

Wichtig dabei ist, so Strasser, dass die Recherche mit ChatGPT immer als zusätzliche Möglichkeit zu sehen ist. ChatGPT ist ein Puzzelstein im ganzen Feld Digitalität und Schule, es führt aber dazu, dass man überdenken muss, wie in Zukunft Prüfungsformate und Aufgabenstellungen adaptiert werden müssen.

Contra: ChatGPT produziert Plattitüden und Stehsätze

Anders sieht das der Philosoph und Universitätsprofessor Konrad Paul Lissmann. Für ihn ist ChatGPT eben kein Programm, dass Informationen und komplexes Wissen bereitstellt, sondern eine Maschine zur Produktion von Plattitüden und Stehsätzen, der es an Originalität, Subjektivität, überraschenden Argumenten und riskanten Gedanken mangelt. Er sieht die Gefahr einer "biederen Intelligenz für eine Schule, die ihre Aufgabe in der Erstellung normierter, unanstößiger, konformer und oberflächlicher Elaborate sieht".

ChatGPT glänze durch eine sprachliche Sauberkeit zu der selbst Gymnasiasten heute kaum noch fähig sind. "Wer darauf beharrt, dass in Bildungseinrichtungen fundierte Erkenntnisse nachweislich erarbeitet werden sollen, wird sich überlegen müssen, wie er die KI überlisten kann. Im Prinzip ist das ganz einfach: die Rückkehr zu handschriftlichen Arbeiten ohne technische Hilfsmittel; die Forcierung ausführlicher Prüfungsgespräche und Präsentationsformen ohne PowerPoint-Folien; die pädagogische Neugier auf das, was ein junger Mensch tatsächlich im Kopf hat. Wer auf sich gestellt, nur mit einer Kreide bewaffnet, auf einer antiquierten Tafel noch etwas zustande bringt, hat gewonnen", so Liessmann.

Was findet sich noch in der Schulanfangszeitung:

  • Ein Überblick, was Neu im Schuljahr 2023/24 ist.
  • Ein Bericht wie gelebte Schulpatenschaft aussehen kann.
  • Ein Terminplan für Elternvereine, Schulen und SchulpartnerInnen.
  • Ein Bericht über jene 12 Jugendlichen die einen Antrag beim Verfassungsgerichtshof für ein besseres Klimagesetz gestellt haben.
  • Warum Kinderschutz zur Chefsache gemacht gehört.
  • Eine Übersicht für Service und Nützliches für Eltern, LehrerInnen und SchülerInnen.
  • Eine Religionslehrerin erzählt von ihrem Berufsalltag .
  • Und ganz wichtig: eine ausführliche Übersicht über alle Beihilfen und Unterstützungen, die SchülerInnen zustehen und beantragt werden können.

 

Die Schulanfangszeitung des Katholischen Familienverbands könnt ihr ganz einfach online lesen unter: www.familie.at/site/oesterreich/familienpolitik/bildungundschule/schulanfangszeitung

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