Unsere Fürbitten zur Taufe – orientiert am Namenspatron

Bei der Taufe unseres Sohnes Benedikt haben wir seinem Namenspatron besondere Beachtung geschenkt. Ein Gestaltungsbeispiel.

Obwohl der Name bei der Taufe natürlich eine zentrale Rolle spielt, ist uns über den Namenspatron oft wenig bekannt. Dabei gibt es zahlreiche Heilige, die uns auch heute mit ihrem Leben und ihren Aussagen inspirieren können.

Mein Mann und ich setzen uns kaum mit Heiligen auseinander, doch mit Sankt Benedikt von Nursia haben wir Bekanntschaft gemacht.

Als ich mit unserem Sohn Benedikt – der Name stand für uns schon fest – schwanger war, waren wir mit einigen Todesfällen im Umkreis konfrontiert. Wir waren traurig und fassungslos. Mir war klar, dass das Kind in meinem Bauch diese Gefühle mitbekommt. Und das tat mir wahnsinnig leid. Wie viel lieber hätte ich ihm stets Freude und Zuversicht weitergegeben! Ganz zufällig stieß ich damals in einem Newsletter auf einen Satz, der mich beruhigte. Da stand: Der Hl. Benedikt machte es für seine Mönche zur Regel, jeden Tag den Tod vor Augen zu haben.

Bei der Taufgestaltung an die Fürbitten denken

Der Satz blieb hängen. Und als es an die Taufgestaltung ging, wollten wir diese für uns wichtige Aussage in den Fürbitten unterbringen. Wir fragten uns, ob uns der Hl. Benedikt vielleicht noch weitere Anregungen für diesen Messteil geben könnte – zwecks rotem Faden – und recherchierten ein wenig. Das Ergebnis hat uns überrascht: Vieles aus seinem Leben konnten wir bei genauerer Betrachtung auf unsere momentane Lebenssituation ummünzen und zu Bitten formulieren.

Ich bin mir sicher, dass auch viele andere Namenspatrone Inspirationen für die Gestaltung der Tauffeier zu bieten haben.

Uns ist das Fest unseres Sohnes jedenfalls als einzigartiges und fröhliches Fest in Erinnerung geblieben.

Unsere Fürbitten bei der Taufe

 Zelebrant: In den Fürbitten wollen wir das Leben und Wirken des Heiligen Benedikt von Nursia betrachten.

Lektor: Der Heilige Benedikt lebte etwa 500 nach Christus in einer Zeit des Umbruchs, des Sittenverfalls und der Völkerwanderungen. Ihm gefiel die ungeordnete Lebensweise der Menschen nicht. Er suchte zuerst die Einsamkeit als Einsiedler, fing dann aber an, die Gesellschaft selbst neu zu gestalten. Das von ihm gegründete Kloster fand durch die klaren Ordensregeln großen Zuspruch. Einige seiner Vorgaben sind bis heute geläufig, wie „ora et labora“ – „bete und arbeite“.

Wir bitten für den Täufling und uns alle, dass wir unser Potential erkennen und ausschöpfen und bitten um die Kraft, unser Umfeld bewusst zu gestalten. Guter Gott,

Alle: Wir bitten dich erhöre uns.

 

Lektor: In den Klöstern des Heiligen Benedikts wurden alle Menschen ungeachtet ihrer Herkunft aufgenommen. Der Unterschied zwischen „zivilisierten“ Römern und „barbarischen“ Germanen war aufgehoben. Sein Kloster war Modell dafür, dass die Menschen brüderlich miteinander zusammenleben.

Wir bitten heute um ein friedliches, völkerübergreifendes Miteinander und um die Einsicht, dass die Menschen das Gemeinsame vor das Trennende stellen. Guter Gott,

Alle: Wir bitten dich erhöre uns.

 

Lektor: Der Heilige Benedikt ist Schutzpatron Europas. Wir können in Europa in Wohlstand und Sicherheit leben, wie kaum sonst wo auf der Welt. Doch Banken-Krise, Flüchtlingsströme und Terroranschläge verunsichern uns und fordern uns heraus.

Wir bitten um verantwortungsvolle Entscheidungsträger und um eine zukunftsorientierte Gesellschaft. Guter Gott,

Alle: Wir bitten dich erhöre uns.

 

Lektor: Der Heilige Benedikt hat gesagt, man solle sich den Tod jeden Tag vor Augen halten. Als Christen glauben wir daran, dass der Tod nicht das Ende ist. Trotzdem leiden wir unter dem Verlust geliebter Menschen. Besonders unverständlich ist der Tod für uns, wenn er junge Menschen oder gar Kinder trifft. Wir denken heute besonders an die verstorbenen Babys Anastasia, Anna, Paula und ihr Geschwisterchen.

Guter Gott, hilf ihren Familien durch diese schwierige Zeit. Gewähre ihnen Trost und Vertrauen in die Ewigkeit.

Alle: Wir bitten dich erhöre uns.

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