Tipps fürs Kochen und Backen mit Kindern
Das hier soll nun eine persönliche Zusammenschau von Tipps sein, die ich aus Kochbüchern und Blogbeiträgen zusammengetragen, von Kochshows im TV abgeschaut, in Gesprächen mit anderen Müttern und durch meine Erfahrung mit den Kindern gelernt habe.
Die Mädchen lieben es, mit Mama zu kochen und zu backen. Schon als Kleinkinder saßen sie auf der Küchenanrichte und haben tatkräftig mitgeholfen – gewogen, geschnitten und gerührt. Ich habe die Aufgaben an das Alter und Können der Kinder angepasst, ein paar Dinge bleiben aber immer gleich z.B. die Vorbereitungsschritte und die „Sicherheitshinweise“.
Vorbereitung ist alles - oder ohne Vorbereitung können wir nichts zubereiten
- Rezept auswählen.
Ist ein Geschmack dabei, den vielleicht niemand in der Familie mag? Oder gar ein Gewürz auf das ein Familienmitglied allergisch ist? Dann auf ein anderes Rezept umschwenken.
- Rezept bis zum Schluss (!) durchlesen.
Mancher Teig sollte rasten, Fleisch muss mariniert werden, die Lasagne schmeckt besser, wenn sie im Kühlschrank durchzieht, etc. Manchmal ist auch ein Küchengerät notwendig, das man nicht zuhause hat und das sich auch nicht so einfach improvisieren lässt. Oder das Rezept ist so aufwändig und kompliziert, dass es zum gemeinsamen Kochen mit Kindern nicht geeignet ist.
- Zutatenliste durchschauen.
Wahrscheinlich das Wichtigste, bevor wir mit dem Zubereiten der Speisen beginnen. Welche Lebensmittel sind zuhause? Was muss noch eingekauft werden?
- Einkaufen gehen
Bevor wir mit dem Kochen oder Backen beginnen
- Haare zusammenbinden oder ein Stirnband aufsetzen.
- Kleidung mit zu langen Ärmeln, Bändern oder Applikationen ausziehen, Schmuck ablegen.
- Zum Schutz der Kleidung eine Schürze anziehen oder gleich ein Shirt wählen, das fleckig werden kann.
- Hände gründlich waschen!
- Alles bereitstellen: Lebensmittel, Gewürze, Saucen, Küchenwaage, Messbecher, Topf, Pfanne, Schneidbrett, Rührlöffel, Messer, etc. Es gibt nichts Dooferes, als nochmals in den Keller laufen zu müssen um den Zucker zu holen, während die kleinen Kinder alleine in der Küche neben scharfen Messern oder Rührschüssel voller Mehl warten.
Während des Kochens – darauf sollten wir achten
- Einen sicheren Stand wählen: Also z.B. auf einer standfesten Erhöhung stehen, den wackeligen Hocker vermeiden. Der Boden muss trocken sein.
- Abstand: Darauf achten, dass vor allem die Kleinsten weit weg vom Herd sitzen oder stehen. Größeren Kindern kann schon gut vermittelt werden, dass eine Pfanne heiß ist, die Kleinen probieren noch gerne aus und fassen hin. Manche Familien verwenden auch eine Schutzbande, die rund um die Herdplatten angebracht wird und kleine Finger fern hält.
- Töpfe am hinteren Rand der Kochfläche platzieren, Stile von Pfannen nach innen drehen, sodass nicht beim Vorbeigehen die heiße Pfanne von der Herdplatte gerissen werden kann.
- Richtiges Werkzeug wählen: Meine Kinder durften schon früh beim Schneiden helfen. Dabei habe ich immer darauf geachtet, dass die Kinder das Obst oder Gemüse gut festhalten und dass das Messer scharf genug ist. Das mag komisch klingen, allerdings bin ich der Meinung, dass man mit einem stumpfen Messer leichter abrutschen kann und sich eher schneidet, als mit einem scharfen Messer. Das Wissen, dass das Messer scharf ist, führt hoffentlich dazu, dass die Kinder – unter Aufsicht (!) - vorsichtig damit umgehen und sich gut konzentrieren.
Manchmal haben wir auch gar nicht groß aufgekocht, sondern nur die Zutaten für einen Fruchtsalat oder einen Smoothie geschnippelt – einfach weil Schneiden und Schälen Spaß macht.
Den Kindern etwas zutrauen: Sie lernen nicht vom Zuschauen, das –auf Dauer gesehen – ja auch langweilig ist.
Mixer und Küchenmaschinen
Das tollste ist immer, die Backzutaten in die Rührschüssel zu leeren. Als die Kinder noch kleiner waren, bis etwa 3 Jahre, habe ich den Rührvorgang unterbrochen, mittlerweile können sie die Gefahr, die von dem sich drehenden Quirler ausgeht abschätzen und stecken keinen Finger mehr aus Versehen in die Rührschüssel.
Mein Tipp beim Hineingeben von Mehl oder anderen staubigen Zutaten – niedrige Drehzahl der Küchenmaschine wählen und mit einem großen Löffel die Backzutaten langsam (!) hineinschaufeln.
Achtung heiß!
Beim Herausnehmen von heißem Blech oder Kuchenformen, Handschuhe anziehen, Topflappen oder gefaltete Geschirrtücher als Hitzeschutz können leicht verrutschen. Überhaupt ‚durfte‘ das meine Große erst mit 6 oder 7 Jahren und nur bei Backformen, die sich gut aufnehmen und gefahrfrei halten lassen.
Häufigster Satz in der Küche: „Schau hin, was du gerade tust.“
Der Satz gilt für so gut wie alles: schneiden, schälen, mixen, Käse reiben, Eier aufschlagen,….
Wann dürfen die Kinder nicht helfen und werden aus der Küche verbannt?
Wenn sie komplett überdreht und hibbelig oder sehr grantig sind. Wenn es mit viel heißem Fett zugeht, wenn zu viele Töpfe und Pfannen am Herd stehen, wenn wir alle zu müde und hungrig sind. Das weiß sicher jede Familie am besten selbst und kann die Stimmung richtig abschätzen.
Ich bin absolut dafür, mit Kindern zu kochen auch wenn die Küche danach oft aussieht wie …naja, aufwischen und zusammenkehren können selbst die Kleinsten.
Also, traut euren Kindern ruhig etwas zu und viel Spaß beim Kochen und Backen!