Kompetent durch Spielen – Frühkindliche Reflexe

Bevor wir in die Welt der verschiedenen Spielformen einsteigen und welche Kompetenzentwicklungen damit einhergehen, heute noch ein Blick auf einige weitere frühkindliche Reflexe:

Letzte Woche ging es um Greif-, Saug-, Such- und Atemschutzreflexe, die unseren Allerkleinsten einen guten Start ins Leben erleichtern, bevor die angeborenen frühkindlichen Reflexe durch erlerntes Verhalten nach und nach ersetzt werden. Reflexe laufen ohne Zutun der Großhirnrinde ab, sobald sich die Frontallappen des Großhirns soweit entwickeln haben, unterdrücken sie diese frühkindlichen Reflexe und das bis dahin Erlernte kommt zum Einsatz.

Bevor wir in die Welt der verschiedenen Spielformen einsteigen und welche Kompetenzentwicklungen damit einhergehen, heute noch ein Blick auf einige weitere frühkindliche Reflexe:

Das Engelslächeln

Babys lächeln engelsgleich (oft im Schlaf). Der Gesichtsausdruck der kleinen Menschlein strahlt dabei pures Glück, Wohlbefinden und Zufriedenheit aus, kein Wunder, dass alles im Umkreis von Babys Lächeln vor Verzückung zu schmelzen beginnt. Da scheint die Erklärung, dass das Lächeln „nur“ ein Reflex ist fast schon ein bisschen gemein. „Echtes“ also soziales Lächeln können wir zumeist um die sechste Lebenswoche erkennen, erst dann steuert unser Glückszwergerl sein Lächeln bewusst. In den ersten Lebenswochen werden die Eltern tüchtig beansprucht, das Engelslächeln ist der perfekte Weg den überlebensnotwendigen Eltern regelmäßig eine Glückshormon-Dusche zu verabreichen, um sie so zum Durchhalten zu befähigen.

Babkinreflex

In den ersten Lebenswochen ist der neurologische Zusammenhang zwischen der Hand- und Mundmotorik aktiv. Sichtbar wird dieser Reflex, wenn wir unsere Daumen behutsam in beide Handflächen des Säuglings drücken – wie durch Zauberei öffnet das Baby dann den Mund. Aber bitte nicht weitersagen. Soll ja Eltern geben, die jede Möglichkeit ergreifen, damit das Kind beim Füttern den Mund öffnet.

Glabellareflex

Einige Tagen nach der Geburt können wir die ersten Lebenswochen lang den Glabellareflex beobachten: Beim leichten Beklopfen der Glabella – der Teil des Schädelknochens, der sich zwischen den Augenbrauen in Richtung der Nasenwurzel befindet – schließt das Baby die Augen. Kennt vielleicht der Eine oder Andere zufällig vom Abendritual, wenn wir beim Vorsingen und in den Schlaf wiegen unserem Kind an dieser Stelle liebevoll über die Haut streichen und es dann die Augen nicht offen halten kann.

Es gibt noch eine Reihe an weiteren frühkindlichen Reflexen auf die wir an diese Stelle nicht weiter eingehen werden, denn wir machen uns nun auf in die Welt des Spiels, die sich unseren Kindern nach erfolgter Unterdrückung der ersten Reflexe eröffnet. Mehr dazu im nächsten Blogbeitrag, sei dabei!

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Ein Artikel von

Portraitfoto Iris Van den Hoeven

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