Kindliche Förderung: Wie und ab wann soll ich mein Kind fördern?

Förderung ist kein falsches Konzept, wird aber oft falsch verstanden. Denn Eltern machen sich selbst zu viel Druck und fördern dadurch nicht richtig. Im ersten Teil der Reihe von Herbert Renz-Polster geht es um die Sorgen der kindlichen Entwicklung der Eltern. 

Wenn es um die Vorbereitung der Kinder auf die Zukunft geht, so landen wir oft reflexartig bei den immer gleichen Ängsten: wir könnten nicht früh genug damit beginnen. Und wir könnten sie nicht intensiv genug vorgehen. Dieser Beitrag setzt diesen Ängsten das kindliche Entwicklungsprogramm entgegen: WELCHE Förderung nutzt den Kindern wirklich?

Welches Potential in der gezielten Förderung von Kindern steckt, zeigen die Erfahrungen mit sozial benachteiligten Kindern: wenn sie in den richtigen Kindergarten und die richtige Schule gehen, können sie aufholen – dank der dort erfahrenen Förderung. Auch ein Kind mit besonderen Talenten blüht durch Förderung oft wunderbar auf – denken wir nur an musikalisch begabte Kinder, die ihre Freude am Musizieren eben nur nutzen können, wenn sie auch ein Instrument, Unterricht und Ermutigung haben, eben: Förderung! Damit ist eines klar: Förderung ist kein falsches Konzept.

Förderung tut gut, aber nur richtig eingesetzt.

Und trotzdem haben viele Fachleute Bauchweh, wenn es mal wieder um das Thema „Förderung“ geht. Und das zu Recht.

Bei vielen Eltern und auch so manchem Erzieher herrscht beim Blick auf die kindliche Entwicklung eine Art Panik-Konzept vor. Die Entwicklung des Kindes laufe nur dann optimal, wenn sie möglichst früh und möglichst umfassend stimuliert werde. Die Kinder könnten ihre Potenziale nur dann entfalten, wenn die Eltern für den richtigen Dünger, das richtige Umfeld, die richtige Motivation sorgen.

Eltern definieren gute Elternschaft durch möglichst umfassende Förderung. 

Gute Elternschaft zeichne sich also dadurch aus, dass die Kleinen möglichst rasch an die Lerninhalte herangeführt werden, die ein erfolgreiches Leben im Zeitalter der Globalisierung nun einmal begründen: Sprachkompetenz (Fremdsprachen inklusive), naturwissenschaftliches Verständnis und ein solides Wissen über die Welt. Bildung eben.

Mit diesem Konzept hat sich auch die Rolle der Eltern gewandelt. Sie fühlen sich nicht nur für den Lebensunterhalt, die Sicherheit und die Erziehung ihrer Kinder verantwortlich, sondern sehen sich auch als Coach, Lehrer und Trainer.

Förderung heißt nicht Lerninhalte vermitteln.

Bei einer solch zentralen Rolle bei der Gestaltung des Lebensweges der Kinder, sind  Ängste vorprogrammiert: Was, wenn ich bei meinem Job als Förderer einmal einen Durchhänger habe? Was, wenn ich nach der falschen Methode vorgehe?

 

Was es heißt richtig zu fördern und dabei nicht in Panik als Eltern zu verfallen, dazu schreibt Dr. Herbert Renz-Polster in seinem nächsten Artikel. 

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Portraitfoto Herbert Renz-Polster

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