Kindgerechte Glaubensvermittlung: Palmsonntag, was feiern wir eigentlich?

Kindern die richtigen Antworten zu liefern, ist oft nicht so einfach. Unsere Autorin Regina Magdalena Smrcka gibt in ihrer Reihe "Kindgerechte Glaubensvermittlung: Was feiern wir eigentlich?" Antworten auf Kinderfragen rund um Ostern.

Die Menschen zur Zeit Jesu glaubten daran, dass viele Vorhersagen in der Bibel noch eintreffen werden. So gibt es im Alten Testament ein Buch, das bereits 520 Jahre vor der Geburt Jesu geschrieben wurde. In diesem sagt der Prophet Secharja, dass ein demütiger und gerechter Friedensfürst kommen wird, der auf einem Esel in Jerusalem einreiten wird. „Juble laut, Tochter Zion! Jauchze, Tochter Jerusalem! Sieh, dein König kommt zu dir. Er ist gerecht und hilft; er ist demütig und reitet auf einem Esel, auf einem Fohlen, dem Jungen einer Eselin.“ Sacharja 9, 9

Jesus bringt Heil, Frieden und Glück

Große Eroberer und Könige ritten oft auf prachtvoll geschmückten Kriegspferden, um ihre Macht zu zeigen. Wie ihr wisst, war Jesus Jude, doch genauso wenig wie er König werden wollte, wäre er auf die Idee gekommen eine neue Religion zu gründen. Sein großer Wunsch war es, den Menschen Heil, Frieden und Glück zu bringen. Daher wählte er als Symbol des Friedens einen Esel, um auf ihn in die Stadt einzureiten. Doch die Menschen glaubten irrtümlich, er würde sie vom König befreien und ein besserer weltlicher Herrscher werden.

Palmen als Zeichen des Sieges

Palmen galten als Zeichen des Sieges, so wurden auch später noch römischen Soldaten Palmzweige als Auszeichnung verliehen. Heute erhalten berühmte Sportler oder andere Würdenträger Orden, Schärpen und Pokale. Besucht ein bekannter König oder Politiker unser Land, wird sogar der rote Teppich für ihn ausgerollt. So legten auch die Menschen zur Zeit Jesu Palmzweige auf den Boden und jubelten ihm begeistert zu. „Hosanna dem Sohn Davids! Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn. Hosanna in der Höhe." Trotz aller Vorsicht Jesu fühlten sich der König und die Hohenpriester bedroht, da sie sahen, wie er beliebt er im Volk war. Darum ließen sie ihn wenige Tage später verhaften.

Palmbuschen

Brauchtum heute

In Jerusalem wuchsen Palmen wie bei uns die Bäume im Park. Da Palmen bei uns nur im Blumentopf wachsen, ist es bei uns Brauch Palmkätzchen, Buchs, Wacholder und Stechpalme, mit Äpfeln, Orangen und Bändern zu Palmbuschen zu binden. Jeder Zweig hat dabei eine besondere Bedeutung. Auch gibt es unzählige Möglichkeiten Palmbuschen zu binden.

Familienrituale

Es gibt einen lustigen Brauch, bei dem derjenige in der Familie, der am Palmsonntag als letzter aufsteht „Palmesel“ genannt wird. Also los, es heißt früh aufstehen, wenn ihr nicht verlieren wollt.

Ähnliche Artikel

Ein Artikel von

Portraitfoto Regina Madgalena Smrcka

Weitere Artikel des Autors lesen