Kinder und ihre Gefühle: Buchtipps und Spiele

Jeder ist mal glücklich, traurig, zornig, überrascht, aufgeregt oder schüchtern. All diese Gefühle kennen auch die Kinder. Hier findest du Spiele und Bücher rund um das Thema Gefühle für Kinder von 2-6 Jahren. So lernen die Kinder ihre eigenen Gefühle kennen und ihr Selbstbewusstsein wird gestärkt.

Mimikspiele

Noch bevor dein Kind sprechen kann, hat es großen Spaß an Mimikspielen, zum Beispiel, wenn du ihm verschiedene Gesichtsausdrücke vormachst. Später, im Kindergartenalter, kann man Spiele nach diesem Prinzip verfeinern. Wie wäre es zum Beispiel damit:

Du sagst ein und denselben Satz in ganz unterschiedlicher Intonation und Lautstärke und dein Kind muss erraten, welche Gefühlslage jeweils dahintersteckt.

Gefühlsspiegel

Dazu brauchst du einen Handspiegel oder einen großen Spiegel. Zuerst nimmt dein Kind einen Handspiegel in die Hand oder betrachtet sich in einem großen Spiegel. Du kannst dein Kind mit der Frage „Wie fühlst du dich heute?“ anleiten. Dann kannst du einen Ausdruck z.B. traurig vorzeigen. Dein Kind soll das Gefühl erraten und imitieren. Dabei kann sich dein Kind im Spiegel betrachten.

Emotionssmileys/Emotionskarten

 

Ein Stimmungsanzeiger regt dein Kind an, sich mit der Frage „Wie geht es mir im Moment?“ zu beschäftigen und sein momentanes Gefühl zu visualisieren.

Mithilfe von Emotionssmileys/Emotionskarten kann dein Kind mitteilen, wie es sich gerade fühlt. Diese Übung eignet sich zum Beispiel als Tagesbeginn oder Tagesabschluss oder nach bestimmten Situationen (z.B. Konflikte, Streitereien). Das Zeigen der Gefühle mit Smileys hat den Vorteil, dass Kinder sich in bestimmten Situationen nicht verbal ausdrücken müssen, sondern einfach auf das Bild zeigen können.

Dazu braucht ihr einen Karton oder Tonpapier und Stifte. Schneidet aus Karton oder Tonpapier runde Kreise aus. Auf diese Kreise malt ihr dann gemeinsam verschiedene Gesichtsausdrücke.

 

Gefühlsrad

Laufspiel „Zeige deine Emotionen“

Die Kinder laufen herum und zeigen bestimmte Emotionen. Du sagst verschiedene emotionale Situationen, die die Kinder dann darstellen:

  • Du bist sehr glücklich, springst herum und lachst.
  • Es ist zeitig am Morgen, du bist sehr schläfrig.
  • Jemand hat dein Lieblingsspielzeug weggenommen, du bist sehr verärgert.

 

Wutbox

In der Wutbox kann dein Kind seine wütenden Gedanken und Gefühle einsperren und sich so­mit davon befreien. Bemale und beklebe mit deinem Kind einen Karton bunt. Dann könnt ihr ein wütendes Gesicht darauf malen oder so gestalten, wie es euch gefällt. Jedes Mal, wenn dein Kind wütend wird, kann es seine Wut nun abschütteln, in die Box hineinpacken und dann gut verschließen. 

 

Sorgenfresser

Buchtipps

Zum Thema Gefühle gibt es einige Bilderbücher. Doch auch in den Lieblingsbüchern deines Kindes lässt sich beim Vorlesen oder gemeinsamen Anschauen viel entdecken: „Was denkst du, wie fühlt er sich gerade? Hast du dich auch schon mal so gefühlt? Wie war das…?“

So kannst du Gefühle erwähnen, und dein Kind beginnt darüber nachzudenken – darum geht es.

Geschichten und Märchen eignen sich gut, um Gefühle und Emotionen näher kennenzulernen. Außerdem lässt sich in den Geschichten auch gut herausfinden, in welchen Situationen welche Emotionen entstehen können.

Anna und die Wut, Nöstlinger, C. (2008)
ab 3 Jahre
Es war einmal eine kleine Anna, die hatte ein großes Problem. Sie wurde unheimlich schnell und schrecklich oft wütend. Viel schneller und viel öfter als alle anderen Kinder. Und immer war ihre Wut gleich riesengroß! Doch was dagegen tun? Die Wut hinunterschlucken? Ihr aus dem Weg  gehen? Annas Großvater fand schließlich einen Ausweg.

Anna und die Wut

Ein Dino zeigt Gefühle: Fühlen. Empfinden. Wahrnehmen, Manske, C., Löffel, H. (1996)
ab ca. 3 Jahre
Klare Zeichnungen vermitteln ein Grundspektrum von Emotionen – mit Tiefs und Hochs und Zwischentönen. Die Reise wird schließlich abgerundet mit einem zufrieden lächelnden Dino. Mit pädagogischem Ratgeber, der viele verschiedene Übungen, Spiel- und Arbeitsvorschläge sowie Kopier- und Bastelvorlagen beinhaltet.

Der glückliche Löwe, Fatio, F.
Ab ca. 3 Jahre
Der glückliche Löwe lebt in einem kleinen Stadtzoo und hat sogar einen richtigen Freund, den kleinen Franz. Als eines Tages das Gehege offen steht, macht er einen Spaziergang durch die Stadt. Aber jetzt haben die Leute plötzlich Angst vor ihm. Warum nur?

Ich bin ganz schön wütend!: Vorlesegeschichten vom Wütendsein und Einander-Verstehen, Zöller, E., Kolloch, B. (2006)
ab 3 Jahre
Wie man mit der Wut im Bauch richtig umgeht. Katharina und Jan streiten sich laut – schließlich wollen beide in der Bauecke spielen. Mira ist sauer auf ihre Oma, denn die merkt einfach nicht, dass Mira kein Kleinkind mehr ist, sondern schon richtig groß. Julius und Konrad beschimpfen sich aus Spaß, bis beide merken, dass aus Spaß Ernst wird. Gut, dass alle Kinder einen Weg finden, mit ihrer Wut umzugehen! Mit einem Nachwort für Tageseltern und Erzieherinnen von Dr. Anne Bischoff, Ärztin in der Kinder- und Jugendpsychiatrie.

Wie der kleine rosa Elefant einmal sehr traurig war und wie es ihm wieder gut ging, Weitze, M., Battut, E. (2008)
ab 3 Jahre
Benno, der kleine rosa Elefant hat viel Spaß mit seinem aller¬besten Freund Freddi. Doch eines Tages muß Freddi mit seiner Elefantenherde weiterziehen. Traurig bleibt Benno zurück. Er mag nicht mehr essen, nicht mehr spielen… Zum Glück erinnert er sich an die weise Eule Heureka, die jeden Abend auf ihrem Baum sitzt und den Tieren zuhört. Und selbst der größte Kummer wird bekanntlich kleiner, wenn man jemandem davon erzählen und seinen Tränen freien Lauf lassen kann.

Das kleine Buch der großen Gefühle, Judith Drews (2014)
ab ca. 2 Jahre
Ein kleines Buch über große Gefühle. Der Alltag von Kindern ist jeden Tag ein echtes Hin und Her der Gefühle. Und das ist auch gut so! Da folgt dem Glück die Traurigkeit, der Angst folgt Mut und immer wieder ist sie da – die große Freude am Leben! In diesem Buch kann der kleine Leser Mia und ihren Freund Paul begleiten und mit ihnen viele Gefühle kennen und benennen lernen.

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Ein Artikel von

Portraitfoto Marie-Thérèse Schmiedleitner

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